Am 20.5.2014 gewann Steffen Henssler die Pro-7 PokerStars.de Nacht. Stefan Raab wurde mal wieder Letzter.
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Zu Gast bei Stefan Raabs Pokernacht waren am gestrigen Abend Hella von Sinnen, Comedian Rick Kavanian, Musiker Martin Kesici und Fernsehkoch Steffen Henssler. Nicht dabei war diesmal wegen anderer Verpflichtungen Elton – er zeichnete die Kindersendung 1,2 oder 3 auf. Stefan Raab selbst saß selbstverständlich am Tisch, ebenso wie der PokerStars-Qualifikant. Dieser hieß diesmal Robert und war schweigsam bis zum bitteren Ende.
Für professionelles Ambiente sorgte EPT-Turnierdirektor Thomas Lamatsch und am Mikrofon Michael Körner sowie Natalie Hof. Dealerin Gaby Sanejstra gab – wie immer – die Karten in dieser Runde.
Gleich am Anfang machte Hella von Sinnen viel Wind und erklärte alle anderen praktisch zu Profis. Mit “ich spiel doch erst seit ein paar Stunden” wiegelte Rick Kavanian aber gleich deutlich ab. Als Natalie Hof Hella am Tisch vorstellte, kam diese mit diesem Goldstück: “Na, Schätzlein? Hast Du Dir ‘ne Frage überlegt für die dicke Tante?”
Nachdem die Regeln erklärt wurden, durften die Spieler dann auch loslegen und demonstrieren, wie gut oder schlecht sie das Spiel beherrschen.
Zu Tight ist doch nicht Right in der Pokernacht
Hella sprach Stefan Raab gleich am Anfang jedes Talent zum Bluffen ab, da er schließlich auch überhaupt kein Talent zum Schauspielern habe. Trotzdem gelang ihm gleich in einer der ersten Hände ein eiskalter Bluff, was aber auch daran lag, dass der gesamte Tisch zunächst äußerst zurückhaltend spielte.
Insbesondere Martin Kesici hatte die “Tight-is-right”-Spielweise so sehr verinnerlicht, dass er vor dem Flop im Big Blind foldete, obwohl vor ihm kein Spieler geraist hatte. Nagut, er hatte in diesem Fall zwar nur Zehn-Fünf, aber man hätte doch zumindest mal einen Flop sehen können.
Trotz des tighten Spiels war die erste Stunde der Pokernacht sehr ausgelassen und die Promis schienen schon freudig erregt zu sein, wenn sie die Poker-Terminologie richtig hinbekamen.
Fast ein Desaster in der ersten halbe Stunde für Martin Kesici
Martin KesiciAuf einem KK95–Turn rasselten dann Rick und Martin aneinander. Martin hatte mit AK eine richtig gute Hand (Trips), aber Rick hatte mit 99 eine noch wesentlich bessere (Full House). Es setzte Bets und Raises und schließlich war Rick Kavanian all-in. Obwohl drei Herzen auf dem Board lagen und damit auch ein Flush möglich war, ging Martin Kesici mit.
Darauf legte Kavanian eine Hevad-Khan-ähnliche Feier hin und sackte nach einem unbedeutenden River fast 20.000 Chips ein. Martin blieben nur noch eine Hand voll Chips.
Aber er durfte einmal aufdoppeln und noch etwas länger am Tisch bleiben – ein wenig zum Leidwesen vom Qualifikanten Robert. Der 34-jährige Großhandelskaufmann aus Itzehoe, schien ein wenig besorgt darum, hier als Erster und damit Einziger ohne Geld auszuscheiden.
Bluffs, die nur schwer zu verstehen sind
Aus dem Nichts und für den Zuschauer wenig nachvollziehbar, kochte sich Steffen Henssler dann einen äußerst gewagten Bluff zusammen. Erst callte er mit König-Zehn einen überdimensionierten Raise Hella von Sinnens ohne Position vor dem Flop, nur um auf einem A64–Flop noch eine riesige Bet zu zahlen – ohne Paar und ohne Draw. Nach einer 8 auf dem Turn checkten beide und als auf dem River eine zweite 6 fiel, spielte Steffen 5.000 Chips (und damit fast Pot) an. Er hatte immer noch nichts, aber trotzdem eine bessere Hand als Hella, die nur König-Neun (mit einem nicht angekommenen Flush-Draw) hatte. Aber immerhin foldete Hella auf diese Bet – das war tatsächlich mal ein richtiger Spielzug.
Stefab Raab bekommt Geschenke und sieht sein Full House nicht
Von Stefan Raab selbst war bis dahin in seiner eigenen TV Total Pokernacht herzlich wenig zu sehen. Er spielte erstaunlich zurückhaltend, foldete fleißig und tauschte Spitzen mit Hella von Sinnen aus.
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Rick KavanianDann allerdings bekam Raab ein monströses Geschenk von Rick Kavanian, der seit seinem gewonnenen All-In gegen Martin Kesici nur noch den fünften oder sechsten Gang kannte. Er callte auf einem 873–Flop eine Bet Stefans mit König-Zehn. Naja. Den 3–Turn checkten beide und nach einer 2 auf dem River packte Stefan sein (immer noch eher mäßiges) Pokerface aus, denn er hielt zwei Zweien auf der Hand und hatte grade Bombe getroffen.
Dann spielte Stefan 1.200 an und mit Kavanian gingen die Pferde durch. Er erhöhte auf 3.000, worauf Stefan einen weiteren Raise auf 4.800 brachte. Aber davon ließ sich Kavanian gar nicht beeindrucken und mit König-hoch callte er den Reraise. Im Showdown gewann Stefan natürlich mit seinem Full House.
Stefan Raabs Kommentar nach der Hand: “Ich hab gar nicht gesehen, dass ich sogar ein Full House hatte!” – Erstaunlich, nach nunmehr 38 Ausgaben Pokernacht.
Danach durfte auch Qualifikant Robert, der zwischenzeitlich einige Chips eingebüßt hatte, einmal an Rick Kavanian verdoppeln und irgendwann hatten alle Spieler wieder fast ihre ursprünglichen 10.000 Chips.
Martin Kesici blieb übrigens seiner “Ich–folde–obwohl–ich–checken–kann”–Linie treu und openfoldete sogar, wenn er auf dem Flop etwas getroffen hatte.
Der falsche Read Stefan Raabs in der Pokernacht
Wie fast üblich, musste es dann gegen Mitternacht zum Raabschen Fehler in der Pokernacht kommen. Und die Hand war – wie einige andere dieses Abends auch – ein besonderes Kleinod der Pokerkunst:
Stefan Raab und Steffen Henssler waren in einen Pot verwickelt. Raab hielt Ass-Sieben, Henssler Ass-Zehn. Auf dem River lagen rund 5.000 Chips im Pot und das Board zeigte 83986.
Raab setzte 2.000 an und Henssler, der schon vorher durch einen Mörder-Bluff auffiel, ging darauf all-in. Raab stellte fest, dass der Henssler ja wohl nichts haben dürfte und callte die 5.000 Chips für den Raise. Irgendwie hatte Raab ja Recht, Henssler hatte nicht viel, aber das bisschen was er hatte, war immer noch mehr als Raabs Hand.
Damit fand sich Raab dann fast am Ende des Chipcounts wieder.
Kurz danach wurde es zappenduster für Raab: Mit KJ callte er ein All-In Martin Kesicis, welcher ihn mit JJ dominiert hatte. Das Board brachte keine Hilfe für Raab und nach dieser Hand blieben ihm nur noch 200 Chips. In der folgenden Hand verschwanden auch diese und so wurde es ein letzter Platz für Raab. Schade, aber diesen Platz ist er ja aus vielen früheren Sendungen gewohnt.
Glück für Hella von Sinnen und dann der Bust
Hella von SinnenNachdem es fast zwei Stunden gedauert hatte, bis mit Stefan Raab der erste Spieler ausschied, war Hella von Sinnen als Nächste an der Reihe. Aber zunächst meinte es der Pokergott noch gut mit ihr:
Mit KQ raiste sie vor dem Flop und Steffen Henssel, der zuvor mit A3 limpte, callte. Flop: 763. Nun wollte Steffen Henssel setzen, schob ein paar Chips in die Mitte und annoncierte erst danach 6.000. Dealerin Gaby wies ihn darauf hin, dass das dies eine verbotene String-Bet sei und erlaubte ihm nur, das Minimum (den Betrag des Big Blinds, in dem Fall 1.400) zu setzen. Aus unerklärlichen Gründen ging Hella darauf jedoch all-in und Steffen callte das Ganze.
Zwar war Hella meilenweit hinten, doch auf Turn und River traf sie noch einen König und eine Dame und schon hatte sie verdoppelt und war wieder mittendrin im Geschehen.
Was dann passierte, war allerdings kaum zu verstehen. Auf einem Dame-hoch-Flop callte Hella ein All-In Rick Kavanians mit Bube-Sieben. Es gab keine Hilfe auf Turn und River und damit durfte sie als Nächste gehen. Kavanian hatte in dieser Hand auch nicht mehr König-hoch (und traf noch einen nicht benötigten zweiten König auf dem River) und hatte eigentlich geblufft. “Endlich darf ich hinten rauchen und trinken”, freute sich Hella über ihren Bust. Das Spielen um echtes Geld war ihr nach eigener Aussage einfach zu anstrengend. Na dann…
Platz 4 in der TV Total Pokernacht: Martin Kesici
Bis kurz vor Ein Uhr waren in der Pokernacht immer noch vier Spieler im Rennen, was auch daran lag, dass bei All-Ins fast immer der Underdog und Shortstack gewann, doch irgendwann waren die Blinds so hoch, dass endgültige Entscheidungen unausweichlich waren.
Martin Kesici war das nächste Opfer: Mit K3 war er gegen Steffen Hensslers AQ all-in. Board: 95287. Das reichte und damit war Martin mit einem Gewinn von 10.000 Euro ausgeschieden.
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All-In zu Dritt in der Pokernacht
Steffen Henssler war beim Spiel zu dritt klarer Chipleader, aber ein All-In zu dritt wirbelte die Counts wieder gut durcheinander.
Mit diesen Händen waren alle drei Spieler vor dem Flop all-in:
Rick Kavanian: A6
Steffen Henssler: 44
Qualifikant Roobert: A5
Das Board kam 53K7T.
Damit war Rick Kavanian ausgeschieden (er hatte die wenigsten Chips vor der Hand), Steffen Henssler verlor seine Führung und der Qualifikant hatte nun eine ganze Menge Trümpfe in der Hand.
Heads-Up Steffen Henssler gegen Qualifikant Robert
Steffen HensslerMit enorm hohen Blinds (die effektiven Stacks waren kleiner als 7 Big Blinds) ging es dann in das Heads-Up.
Hier hätte Qualifikant Robert aufgrund seiner Erfahrung eigentlich den Vorteil haben sollen. Aber gleich in der zweiten Hand des Duells konnte Steffen mit 87 gegen Roberts A2 verdoppeln. All-In ging es vor dem Flop und Steffen Henssler zog sich eine Straße.
Danach gewann der Qualifikant wieder einige Mini-Pots und die Chipstände waren fast ausgeglichen. Beide Spieler waren gemessen an den Blinds enorm passiv und so wurden längere Zeit nur die Blinds ausgetauscht.
Dann jedoch kam es zur entscheidenden Hand: Mit Q5 raiste Robert vor dem Flop und Steffen callte mit J8 (suited). Flop: AJ6. Hier ging Robert all-in und Steffen callte mit seinem Paar. Turn und River gaben dem Qualifikanten keine Hilfe mehr und Steffen Henssler gewann die TV Total Pokernacht und 50.000 Euro.
Herzlichen Glückwunsch an den Sieger und den Qualifikanten. In einer unterhaltsamen Sendung gab es viele innovative Spielzüge zu sehen, die zwar mit Sicherheit nicht immer viel mit professionellem Poker zu tun hatten, aber da hier de facto nur Amateure am Tisch saßen, kann man darüber auch einmal hinwegsehen.
Ergebnis TV Total Pokernacht 20. Mai 2014
1. | Steffen Henssler | €50.000 |
2. | Qualifikant Robert | €20.000 |
3. | Rick Kavanian | €15.000 |
4. | Martin Kesici | €10.000 |
5. | Hella von Sinnen | €5.000 |
6. | Stefan Raab | €0 |
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Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 21.05.2014.