Die Belgian Gaming Commission (BGC) hat Großes vor. Nachdem 2011 in Belgien ein Verfahren zur Lizenzierung von Gambling-Seiten im Internet eingeführt wurde, hatten zahlreiche Seiten wie z. B. PokerStars, bwin, Partouche, Unibet, GoldenPalace.BE und Win2Daydie begehrten Genehmigungen erhalten. Jetzt will die Behörde höchstwahrscheinlich gegen Spieler vorgehen, die auf unlizenzierten Seiten spielen.
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Gefängnisstrafe theoretisch möglich
Theoretisch steht das Spielen auf einer nicht genehmigten Seite in Belgien unter Strafe. Das Gesetz sieht Geldstrafen bis zu 150.000 Euro und sogar bis zu 3 Jahre Gefängnis vor, wobei Letzteres wohl nur in Sonderfällen greift.
Die BGC gab letzte Woche laut PokerFuse.com bekannt, dass sie die Anzahl der Inspektoren von 7 auf 15 erhöht hat. Laut Informationen der Anwaltskanzlei DLA Piper würden demnächst wohl auch die Online-Spieler ins Visier der Ermittler geraten.
Kritik und Lage in Deutschland
Kritische Beobachter merken an, dass der Belgische Staat wohl derzeit größere Probleme als Online-Gambling hat. Fraglich ist auch, wie die belgische Staatsanwaltschaft reagieren wird bzw. ob die ohnehin schon überlastete Behörde das Vorgehen der BGC unterstützt. Schon vor über einem Jahr veröffentlichte Belgien eine schwarze Liste, die nicht lizenzierte Pokerrooms auflistete.
In Deutschland ist die Situation dagegen unklar. Einer Meinung zufolge ist Online-Poker erlaubt, weil man auf einem Server spiele, der im Ausland steht und daher kein verbotenes Glücksspiel im Sinne des Gesetzes stattfinde. Eine andere Ansicht bejaht einen Verstoß, da es nicht darauf ankomme, wo das Glücksspiel stattfinde.
Es ist in Deutschland bisher jedenfalls kein Fall bekannt, wo ein Spieler strafrechtlich wegen Teilnahme an einem verbotenen Online-Poker-Spiel belangt wurde.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 21.03.2014.