Das Finale des Main-Events der WSOP ist entschieden. Das drittgrößte Main-Event aller Zeiten ging an den Amerikaner Scott Blumstein. Im Finale bezwang er seinen Landsmann Dan Ott und der Franzose Benjamin Pollak wurde Dritter. Für den Sieg erhielt Blumstein 8,15 Millionen Dollar.
Ein Artikel von Jan Meinert und Arved KlöhnEckdaten WSOP Main Event 2017
- Spieler: 7.221
- Buy-in: $9.400 + $600
- Preispool: $67.877.400
- Bezahlte Plätze: 1.084
- Sieger: Scott Blumstein
Drittgrößtes Main-Event aller Zeiten
Mit 795 Spielern war es der stärkste Starttag 1a seit fünf Jahren. Auch Tag 1b war mit 2.034 Spielern deutlich besser besucht als im Vorjahr. Am Tag 1c war es dann brechend voll, 4.262 kamen an die Tische und dadurch sind es nun 7.221 Teilnehmer.
Das Main Event ist somit beliebt wie selten zuvor, es gibt im Vergleich zum Vorjahr fast 500 Spieler mehr und der Preispool ist um mehr als 3 Millionen Dollar geklettert. So war die Beteiligung in den vergangenen Jahren:
Tag 1a | Tag 1b | Tag 1c | Tag 1d | Spieler | Preisgeld | |
2008 | 1,297 | 1,158 | 1,928 | 2,461 | 6,844 | $64,333,600 |
2009 | 1,116 | 873 | 1,696 | 2,809 | 6,494 | $61,043,600 |
2010 | 1,125 | 1,489 | 2,314 | 2,391 | 7,319 | $68,798,600 |
2011 | 897 | 985 | 2,181 | 2,802 | 6,865 | $64,531,000 |
2012 | 1,066 | 2,114 | 3,418 | - | 6,598 | $62,021,200 |
2013 | 943 | 1,942 | 3,467 | - | 6,352 | $59,708,800 |
2014 | 771 | 2,144 | 3,768 | - | 6,683 | $62,820,200 |
2015 | 741 | 1,716 | 3,963 | - | 6,420 | $60,348,000 |
2016 | 764 | 1,733 | 4,24 | - | 6,737 | $63,327,800 |
2017 | 795 | 2,164 | 4,262 | - | 7,221 | $67,877,400 |
Von den 7.221 Spielern sind 272 bzw. 3,8% Frauen. 5.218 Spieler bzw. rund 75% kommen aus den USA und immerhin 93 deutsche, 65 österreichische Spieler und 12 Eidgenossen sind angetreten.
Brutaler Beat im ersten Level für Vanessa Selbst
Auf der Suche nach der Hand des Main-Events muss man nicht weiter schauen als bis in das erste Level von Tag 1b. Hier erwischte es Vanessa Selbst auf brutale Art und Weise mit Nut-Full-House gegen Quads:
Diese Hand erinnert sehr an den ähnlichen Bad Beat, den Oliver Hudson 2005 bei der WSOP im ersten Level gegen Sam Farha erlebte. Der Unterschied ist, dass Vanessa Selbst ihr Unglück kommen sah, wogegen Oliver Hudson mit Pauken und Trompeten in sein Verderben marschierte.
Aus für den amtierenden Champion Qui Nguyen
Qui Nguyen gewann letztes Jahr das Main-Event der WSOP und sorgte für Erstaunen, hatte er doch kaum Erfahrung in so großen Turnieren, spielte einen unkonventionellen, sehr aggressiven Stil und galt an einem stark besetzten Finaltisch keineswegs als Favorit.
Die Mission Titelverteidigung jedoch war für Nguyen bereits an Tag 2 beendet. Er war mit Top-Pair auf dem Turn gegen James Akenheads Flush-Draw all-in und dieser Draw kam auf dem River an. Nguyen nahm es mit Leichtigkeit und erklärte wenig später:
"Poker ist grausam, aber nur manchmal. Auch wenn man gut spielt, kann man ohne Glück nicht viel ausrichten. Jeder braucht Glück, um zu gewinnen, selbst ich."
Herzzerreißender Exit von Daniel Negreanu
Auch Daniel Negreanu, PokerStars-Pro und selbsternanntes Sprachrohr der internationalen Poker-Community hat das Main Event schon hinter sich. Am Tag 2C verlor der Spitzenreiter der All Time Money List zunächst viele Chips, da ein Gegner ihn nach allen Regeln der Kunst bluffte und mit nur Six-high dazu brachte, Top-Pair-Aces zu folden.
Schon in der nächsten Hand stellte Negreanu mit 77 all-in und bekam den Call von John Allan Hings mit 66. Es kam wie es kommen musste, auf dem River vervollständigte Hings seinen Flush und schmiss Negreanu mit der besseren Starthand aus dem Turnier. Negreanu bemühte sich um Gelassenheit, wünschte allen Glück und verließ den Saal.
Quan Zhou wird unglücklicher Bubble-Boy
Bei 1.084 bezahlten Plätzen platzte am Ende von Tag 3 ganz offiziell die Bubble, zuvor gab es über einen längeren Zeitraum das nervenzehrende Hand-for-hand-play.
Am Ende erwischte es den chinesischen Highstakes-Spieler Quan Zhou, der gegen ein gerivertes Full House des belgischen Spitzenspielers Davidi Kitai ausschied. Sein Bluff nach der letzten Gemeinschaftskarte hatte wegen der Bombenhand von Kitai natürlich nicht funktioniert.
Alle verbliebenen 1.084 Teilnehmer hatten am Ende des Tages den Min-Cash von 15.000 Dollar sicher, ein Aufatmen ging durch den Turniersaal im Rio.
Aber auch Zhou ging nicht komplett leer aus, er erhielt immerhin ein Ticket für das nächste Main Event im Wert von 10.000 Dollar. Eigentlicher Bubble-Boy ohne 'benefits' war Roger Campbell auf Rang 1.086.
Starker Auftritt von Mario Basler
Im Geld ausgeschieden sind anschließend Ex-Fußballer Mario Basler, der hier Platz 789 für 17.243 Dollar erreichte, Sascha Walter, Niall Farrell, Nick Schulman, Andrew Frankenberger, Jerome Evens, Konstantin Puchkov, Scotty Nguyen, Nick Petrangelo und leider auch Marvin Rettenmaier, der auf Platz 420 mit 27.743 Dollar Preisgeld landete.
Klassischer Bust für Charlie Carrel
Den Klassiker lieferte der Engländer Charlie Carrel am Tag 5 bei seinem Exit auf Platz 88 für 72.514 Dollar. Vor dem Flop eskalierten die Einsätze zwischen ihm und Gegner Alexander Greenblatt. Am Ende war er all-in und Greenblatt callte augenblicklich.
Kein Wunder, Greenblatt zeigte AA, Carrel hatte KK und war damit im Alptraum jedes Pokerspielers gefangen. Das Board brachte keinen rettenden König und so war Carrel ausgeschieden.
Platz 80 für Martin Finger
Martin Finger, einer der profiliertesten deutschen Spieler überhaupt, schaffte es bis in den sechsten Tag des Main-Events. Sein Stack war jedoch eher übersichtlich und dann hatte er auch noch Pech. Mit Q-J war er auf einem Q-T-4-Flop all-in und sein Gegner lag mit A-K eigentlich zurück. Doch Turn und River fielen K-4 und damit war die Messe für Finger gesungen. Platz 80 bedeuteten 85.000 Dollar Preisgeld und sein bisher bestes Ergebnis im Main-Event.
Immerhin sechsstellig kassierte der deutsche Spieler Robert Schulz. Er schaffte es bis auf Rang 57, dann brachte er mit 18 Big Blinds und A-9 eine 3-Bet-All-In gegen Scott Stewart. Der Amerikaner callte mit A-7 und damit lag Schulz zunächst in Front, doch der Dealer kredenzte auf dem River eine 7 und diese bedeutete das Aus für Robert Schulz und ein Preisgeld von über 121.000 Dollar. Dies war bereits der zweite Deep-Run von Schulz beim Main-Event vor drei Jahren bereits belegte er Rang 149.
Robin Hegele und Florian Löhnert die besten Deutschen
Zwei deutsche Spieler schafften es in den siebten Tag, den letzten Tag vor dem Finale. Einer von ihnen war Robin Hegele. Er war zwischenzeitlich sogar Chipleader, doch am Ende ging ihm die Luft aus und ein wenig Pech gesellte sich auch noch dazu.
Nachdem Hegele bereits an Tag 6 einen großen Pot mit A-Q < Q-Q verloren hatte, ereilte ihn direkt zu Beginn des siebten Tages sein Schicksal. Er war mit Q-Q für rund 33 Big Blinds gegen den Briten John Sinclair mit A-T all-in. Es war ein großer Pot und für Hegele ging es ums Überleben. Das Board brachte jedoch ein Ass und das bedeutete das Aus für den Deutschen. Platz 27 und 263.500 Dollar Preisgeld gab es als Entschädigung.
Beste Deutscher wurde wenig später Florian Löhnert, doch er konnte nur wenige Ränge besser als Hegele abschneiden.
Er begann den siebten Tag mit nur einer Hand voll Blinds und nach einer knappen Stunde Spiel verschwanden diese als er mit 6-6 gegen 9-9 und Christian Pham all-in war. Das Board versagte dem Deutschen jedwede Hilfe und so wurde es Platz 24 und ebenfalls 263.500 Dollar Preisgeld.
Damit bleibt Pius Heinz der einzige deutsche Spieler, der es je in das Finale des Main-Events geschafft hat. Das war 2011 und Heinz gewann damals auch gleich das Turnier.
Auch der niederländische Party-Poker-Pro Marcel Luske scheiterte an Tag 7 und schied auf Rang 23 aus. Dies ist seine beste Main-Event-Platzierung seit 2003 und 2004 als er 14. und 10. wurde.
Wer hat es ins Finale geschafft?
Neun Spieler schafften es an den offiziellen Final-Table und haben damit eine Auszahlung von 1.000.000 Dollar sicher. Vier Amerikaner, zwei Franzosen, zwei Briten und ein Argentinier kämpfen Ende der Woche um den Weltmeistertitel und über 8 Millionen Dollar Preisgeld für den ersten Platz.
Gleich zwei Ex-November-Niner haben es in das Finale geschafft. Ben Lamb wurde 2011 Dritter und Antoine Sout belegte 2009 ebenfalls den dritten Platz
Michael Ruane wurde erst im letzten Jahr Vierter im Main-Event. Dies hätte nach den Back-To-Back-Final-Tables von Mark Newhouse in den Jahren 2013 und 2014 das zweite Mal sein können, dass ein Spieler in der modernen Ära dieses Kunststück vollbringt. Doch Ruane schied auf der Final-Table-Bubble mit einem verlorenen Flip aus und wurde nur Zehnter für 825.000 Dollar.
Der interessanteste Spieler im Finale war mit Sicherheit keiner der Profis, sondern der 64-jährige britische Amateur John Hesp. Seit dem Final-Table und zweiten Platz von Darwin Moon im Jahr 2009 war Hesp vermutlich der Spieler mit der wenigsten Erfahrung in großen Turnieren. Im Interview an Tag 7 erklärte er, dass er keinen Spieltag damit gerechnet hatte, weiter zu kommen und bezeichnete das Erlebnis als über alle Maßen surreal. Zu Hause spielt er sonst 10-Pfund-Turniere und das Main-Event war ein Traum von ihm, den er sich zum Ruhestand gönnte. Jetzt hatte er die einmalige Chance auf 8,15 Millionen Dollar.
» Detaillierte Portraits der 9 Finalisten
Der Finaltisch mit neun Spielern
Drei Tage hatten die Finalisten nach dem Erreichen des Finales Zeit, um sich auf den Final-Table vorzubereiten. Dann wurde drei Tage um den Titel und die Siegprämie von über 8 Millionen Dollar gespielt.
Früher Exit Ben Lamb
Es war noch kein Orbit gespielt, da war der Dritte von 2011, Ben Lamb schon eliminiert. Er begann das Finale als Letzter im Leaderboard und mit einem 20-BB-Reshove-Stack waren seine Möglichkeiten begrenzt. In Hand #4 fand er A♥ 9♥, schob damit nach einem Raise von Jack Sinclair aus dem Big Blind all-in und Sinclair callte das All-In mit A♣ Q♥. Das Board brachte Lamb keine Hilfe und damit wurde es nur Platz 9 für ihn und ein Preisgeld von 1.000.000 Dollar.
Die größte Hand des Main-Events
In Folge doppelten die Shortstacks ein paar Mal auf und an der Spitze übernahm der Brite John Hesp nach mehreren gewonnen Händen die Führung. Scott Blumstein, der den Tag als Erster im Leaderboard begann, verlor in den ersten 45 Händen rund 20 Prozent seiner Chips, doch dann kam es zu der größten Hand des Main-Events:
Bei Blinds von 500k / 1.000k eröffnete Scott Blumstein von UTG mit einem Raise auf 2.200k und im Big Blind verteidigte John Hesp.
Flop: A♣ 7♦ 5♥. Check / Check.
Turn: T♠. Hesp checkte, Blumstein setzte 3.000k und Hesp check-raiste auf 7.000k. Blumstein reraiste auf 17.000k und sprang der Brite aus seinem Stugl und brachte den finalen Reraise all-in auf insgesamt rund 78.000k Chips. Blumstein callte instantan. Showdown:
John Hesp: A♥ T♥
Scott Blumstein: A♦ A♠
Mit seinen Two-Pair hatte Hesp keine Chance auf den Pot, er hatte kein einziges Out. Der River brachte eine 3♣ und damit ging dieser Pot mit 156 Millionen Chips (über 40 Prozent aller Chips im Spiel) an Scott Blumstein, der damit klar die Führung übernahm und John Hesp auf 24 Big Blinds hinabstutzte.
Volle Auszahlung für Jack Sinclair
Während Scott Blumstein in Folge an der Spitze einsam seine Kreise zog, holte der Franzose Benjamin Pollak langsam ein wenig zu ihm auf und konnte als einziger Spieler an einem sehr tighten Tisch signifikant Chips gutmachen.
In Hand #64 kam es zur zweiten Elimination des Tages. Jack Sinclair, der zu Beginn des Finales Ben Lamb eliminierte, war wieder deutlich zurückgefallen und fand sich preflop mit K-J und weniger als 15 Big Blinds wieder. Er reraiste über einen Open-Raise, doch Bryan Piccioli hinter ihm hatte A-A und damit einen einfachen Call.
Das Board brachte zwar einen König, aber sonst keine weitere Hilfe für den Briten und dies bedeutete sein Aus. 1,2 Millionen Dollar erhielt Jack Sinclair für den achten Platz. Immerhin musste er den Gewinn mit keinem teilen. In einem Gespräch vor dem Finale erklärte er, er habe weniger als ein Prozent seiner Main-Event-Action verkauft.
Eigentlich war es das Ziel, an dem Tag bis auf 6 Spieler hinabzuspielen, doch nach Hand #75 und über 5 Stunden Spiel entschieden sich die Organisatoren, das Spiel zu vertagen.
Damian Salas aus Argentinien wird Siebter
Tag 9 begann mit sieben Überlebenden und als ersten Bust-out erwischte es den Argentinier Damian Salas, der als einer der Short-Stacks in den Tag gegangen war. Sein Exit passierte allerdings erst nach zwei Stunden Spielzeit.
Zuletzt callte er mit A♣ T♥ auf einem Board mit A♥ 3♥ 2♦ und war gegen Daniel Ott mit 4♦ 4♠ unterwegs. Der River brachte dann leider eine Fünf und Ott beförderte seinen Rivalen mit einer Straight an die Rail. Für Platz 7 gab es schon lebensverändernde 1,45 Millionen Dollar.
Es dauerte hiernach über eine Stunde, bis mit Bryan Piccioli der nächste Spieler rausflog. Er lief mit A7 in die Pocket-Kings von Daniel Ott und schied als Sechster mit 1,65 Millionen Dollar Prämie aus dem Turnier.
Antoine Saout mit einer schicksalhaften Entscheidung
Nur wenige Minuten nach Picciolis Bust schied auch der Franzose Antoine Saout aus. Auf einem Board mit J♣ 7♦ 6♣ 4♣ J♥ checkte Saout und Blumstein stellte all-in. Saout musste sich nun entscheiden, ob er seine letzten 26 Millionen für den Call riskieren sollte.
Nach langem Überlegen callte der Franzose und zeigte KJ für Trip-Junker. Allerdings hatte Blumstein Glück und präsentierte stolz 53 für eine Straight. Saout bekam als Fünfter schon 2 Millionen Dollar, ein tolles Ergebnis für ihn, der laut Hendon Mob schon über 7,5 Millionen Dollar in Live-Turnieren verdient hat.
John Hesp wird Vierter für $2,6 Millionen
Nur zehn Hände später flog mit John Hesp auch der der letzte Spieler des Tages raus. John Hesp, der hier nicht nur durch seine bunten Jacken aufgefallen war, war zuletzt mit 9♣ 7♣ all-in und damit gegen Benjamin Pollak mit A♦ J♠ unterwegs.
Der Flop brachte zwar einen Gutshot-Draw für Hesp, der kam aber auf Turn und River nicht an und so gewann Pollak unspektakulär mit Ace-High. Hesp endete auf Platz 4 mit 2,6 Millionen Dollar, ein schönes Ergebnis.
Am letzten Finaltag begann das Spiel zu dritt. Scott Blumstein lag deutlich in Führung und der Franzose Benjamin Pollak und Dan Ott waren abgeschlagen auf den Rängen 2 und 3 im Leaderboard.
Knapp 40 Hände wurden gespielt, mehrfach waren Dan Ott und Benjamin Pollak all-in, verloren Chips und doppelten auf. Doch nie konnte einer der beiden Spieler dem Führenden Blumstein auch nur nahe kommen.
Benjamin Pollak wird Dritter nach Triple-All-In
Dann ward es um Benjamin Pollak geschehen. Der Franzose hatte nur noch 15 Big Blinds und mit diesen ging er aus dem Button all-in. Im Small Blind entschied sich Dan Ott, für rund 19 Big Blinds ebenfalls all-in zu gehen und Scott Blumstein, der komfortabel rund 120 Big Blinds hatte, callte beide All-Ins. Showdown:
Benjamin Pollak: Q♣ T♦ (20,8% Gewinnwahrscheinlichkeit)
Dan Ott: K♣ 9♦ (29,9%)
Scott Blumstein: A♥ Q♠ (49,3%)
Hier hatte Scott Blumstein eine fast 50-prozentige Chance, das Turnier in dieser einen Hand zu beenden. Doch Fortuna hatte vorerst andere Pläne:
Board: K♦ J♠ 3♦ 4♣ 6♠
Mit Top-Pair verdreifachte Ott seinen Stack und Benjamin Pollak war auf Rang 3 für 3,5 Millionen Dollar ausgeschieden.
Einseitiges Heads-Up
Das Heads-Up begann nach dieser Hand mit 232.575k zu 128.000k Chips, wobei Blumstein weiterhin klar in Führung lag. Die Blinds betrugen 1.200k / 2.400k und Blumstein hatte eine 2:1-Führung.
Das Duell zwischen den beiden Amerikanern war ein sehr einseitiges. Blumstein hatte mehr Chips, war der aggressivere Spieler, bekam die besseren Karten und wirkte wesentlich lebendiger. Dan Ott auf der anderen Seite wirkte eingeschüchtert, verängstigt und spielte extrem passiv. Dazu bekam er kaum spielbare Hände.
Nach gut zwei Stunden Spiel war aus Blumsteins 2-1-Führung eine 10-1-Führung geworden und Dan Ott war klinisch tot. Einmal durfte er noch verdoppeln. Wieder gelang ihm dies mit K-9, diesmal gegen 6-6 bei Blumstein.
Doch direkt in der folgenden Hand war es um Ott geschehen. Blumstein limpte den Button, Ott erhöhte mit einem 21-BB-Stack auf 2,7 Big Blinds und Blumstein ging all-in. Nach einer Minute zahlte Ott das All-In und es kam zum Showdown:
Dan Ott: A♦ 8♦
Scott Blumstein: A♥ 2♦
Board: J♠ 6♠ 5♥ 7♥ 2♥
Mit dem River zog sich Blumstein ein Paar und überholte seinen Kontrahenten. Damit war ein eher langweiliges, da viel zu einseitiges Heads-Up entschieden.
Dan Ott wurde Zweiter für 4,7 Millionen Dollar und Scott Blumstein ist der Poker-Weltmeister 2017. Der 25-jährige Spieler aus New Jersey nimmt vor Steuern etwas über 8 Millionen Dollar mit.
So haben sich die Counts der Finalisten entwickelt:
WSOP Main Event 2017 - Payouts
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 23.07.2017.