160 Spieler kamen zum zweiten Tag der Battle-Of-Malta zurück und vor vielen Beteiligten lag ein langer Tag. Ziel war schließlich der Final-Table – also eine Reduzierung des Feldes auf etwa 6 Prozent.
Schnelle frühe Busts
Die finale Preisgeld-Verteilung war äußerst flach – gleich 45 Plätze wurden (bei insgesamt 349 Startern) bezahlt, allerdings gab es für die ersten Plätze im Geld nur €1.110. Spieler, die mit zwei Entries unterwegs waren, blickten also auf einen Gewinn von genau 10 Euro.
Gleich im ersten Level des Tages schieden 40 Spieler aus – viele Shortstacks waren schon im Push-Fold-Modus und entsprechend hallte ein “Seat-Open” fast im Minutentakt durch den Saal.
Alle Promis raus
Zu den Opfern in den ersten Stunden gehörten unter anderem Kara Scott und Daniel Cates. Cates commitete seinen Stack mit Q8s auf einem 8-high Flop und war auf dem Turn All-In. Sein Gegner zeigte ihm mit 88 jedoch ein uneinholbares Set. Kara Scott verlor etwas unglücklich einen Großteil ihres Stacks mit einem Set gegen einen Flushdraw, der auf dem River ankam und als Shorty verlor sie wenig später einen Flip und musste ihren Platz räumen.
Fast-Octo-Ninerin Gaelle Baumann war die einzige namhafte internationale Spielerin, die es weit in Tag 2 schaffte. Tatsächlich war sie an ihrem Tisch stets ein großer Aktivposten und hatte lange mehr als einen Durchschnittsstack. Dann fiel sie jedoch einem missglückten Resteal zum Opfer. Mit Ass-Dame 3-bettete sie einen UTG-Opener, welcher allerdings mit Assen callte und den ungleichen Showdown gegen die Französin gewann. Aber immerhin schaffte sie es in die Geldränge.
Einige optische Eindrücke von Tag 2:
Zwei Ausgeschiedene unter sich: Kara Scott im Interview mit Daniel “Jungleman” Cates
Gaelle Baumann auf dem Weg zu ihrem Tisch
Verzweiflung am Tisch …
... und eine Menge Spaß …
... oder gleich ein Bier mit Kristian Svensson –
... Dieser bekam nach seinem fünften Bier von PokerListings ein echtes Bierglas.
Ganz böse Busts
Dieser zweite Tag hatte eine Menge Busts zu bieten und so manche Hoffnung auf eine Preisgeldplatzierung wurde von Fortuna brutal zunichte gemacht. Am absurdesten mutet dabei mit Sicherheit die Bust-Geschichte von Erik Gjerde an.
Hero to Zero in einem LevelErik Gjerde
Dieser saß nach zwei Levels mit einem 300k-Stack an seinem Tisch und war unter den Chipleadern mit weit über 100 Big Blinds. Dann flopte er einen Flush, kam gegen Top-Pair All-In und sein Gegner bastelte sich Quads bis zum River. Etwas später lief er mit einem Set in Top-Pair und sein Gegner traf zunächst seinen Kicker und auf dem River ein (dann besseres) Full House. Einen Orbit später war er mit Siebenen gegen Sechsen All-In und sein italienischer Gegner traf eine Sechs auf dem River. Innerhalb von 40 Minuten war Gjerde von der Chip-Lead zum Bust gestolpert und belegt einmal mehr, dass Live Poker rigged ist.
Dinnerbreak zur Bubble
Pünktlich vor der Dinnerpause platzte bei 45 Spielern die Bubble. Nach der einstündigen Pause waren die Shorties reihenweise All-In und es folgten viele Eliminationen in kurzen Abständen.
Zu den Busts kurz nach der Bubble gehörte leider auch der letzte Deutsche, Thomas Braun, der sich mit grade mal 3 Big Blinds in die Geldränge rettete, diese dann mit A6o in die Mitte schob und gegen QQ verlor.
Stefano Stefanacci – Ein Sizilianer auf Malta
Für den harmonischsten Bust sorgte kurz vor Mitternacht dann oben schon doppelt abgelichteter Kristian Svensson. Nachdem er sein siebtes Bier des Tages zur Hälfte gelehrt hatte, fand er sich auf einem A 8 6 mit J 8 All-In. Sein Gegner, der Italiener Stefano Stefanacci, callte das All-In mit A Q . Svensson stellte korrekt fest: “I’m toast”, was er nach der 9 auf dem Turn auch tatsächlich war. Stefanacci umarmte Svensson nach dem gewonnenen All-In herzlich und rief mehrfach aus: “Las Vegas, I’m coming, Las Vegas, Kara Scott!”
Stefano Stefanacci“Las Vegas, Kara Scott!”
Aber leider schaffte es Stefanacci nicht bis nach “Vegas”. In einer Schlüsselhand verlor er einen Großteil seines Stacks mit Buben gegen Asse. Stefanacci hatte zwar schon ein Gefühl, dass seine Hand geschlagen sein konnte, holte sich dann jedoch Ratschlag von seiner Frau an den Rails ein. Wir wissen nicht, was diese ihm gesagt hat, doch er callte schließlich das All-In, verlor es und saß danach nur noch mit 8 BB da. Diese wanderten in Folge mit AKs in die Mitte und wurden von einem Spieler mit Zehnen gecallt. Diesen finalen Flip verlor Stefano Stefanacci und verabschiedete sich auf Platz 18.
Kein Final-Table heute
Im Anschluss wurden die letzten Spieler Viertel vor zwölf auf zwei Tische zusammengelegt. Doch vom Final-Table war man zu diesem Zeitpunkt noch meilenweit entfernt und die Spieler waren seit 9 Stunden an den Tischen.
Am Ende wurde um 1 Uhr ein Schlussstrich gezogen und die letzten 16 Spieler in die Nacht entlassen. Um 14:00 Uhr am heutigen Sonntag werden die Spieler wiederkommen und den Sieger der ersten Battle-of-Malta ausspielen. PokerOlymp wird auch da sein und vom Geschehen berichten.
Chipcounts Battle-of-Malta Tag 2
1. | Giulio Astarita | Italien | 986000 |
2. | Nicodemo Piccolo | Italien | 890000 |
3. | Puk Nabuurs | Niederlande | 789000 |
4. | Cato Vonheim | Norwegen | 737000 |
5. | Christian Bergstrom | Schweden | 705000 |
6. | Luca Capostagno | Italien | 653000 |
7. | Jonas Broden | Schweden | 467000 |
8. | Chris Kiefert | UK | 329000 |
9. | Lina Teuma | Malta | 250000 |
10. | Rafa Contangulu | Türkei | 231000 |
11. | Stevan Sopar | - | 229000 |
12. | Alessandro Barone | Italien | 205000 |
13. | Roger Hardy | Kanada | 199000 |
14. | Hans Riisager | Dänemark | 171000 |
15. | Pieter De Goede | Niederlande | 82000 |
16. | Daniel Dalsborg | Schweden | 59000 |
Lassen wir zum Abschluss noch Daniel Cates zu Wort kommen, der erklärt, warum er, obwohl er schon über $10 Millionen beim Poker gewonnen hat, ein €550-Turnier überhaupt mitgespielt hat:
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Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 24.11.2012.