Die Spieler von PartyPoker sind unzufrieden mit ihrer Seite und planen diesen Freitag ihrem Unmut mit einem Streik Gehör zu verschaffen. Schon seit Monaten krankt PartyPoker an einem schlechten Ruf in der Online-Poker-Szene und verliert beständig Spieler.
Problem bei PartyPoker
Zu den Problemen bei PartyPoker in jüngster Zeit zählen unter anderem:
– Unangekündigte Trennung der Spieler in Fisch- und Reg-Pools
– Drastische Kürzungen der Vielspieler-Boni
– Unangekündigte Erhebung von Gebühren bei Auszahlung mit Skrill
– Eine groß angekündigte neue Software, die die Bugs der alten Software en gros übernommen hat
Hauptgrund für den einberufenen Streik ist jedoch, dass es mehreren Spielern seit Monaten möglich ist, die Trennung der Spieler-Pools systematisch zu umgehen. Hierbei handelt es sich vor allem um rumänische und ungarische Spieler, die teilweise über Monate mit ihrem Account im schwächeren Spieler-Pool spielen können und dabei zigtausende Dollar gewinnen. Anderen Spielern scheint es möglich zu sein, alle drei bis vier Tage neue Accounts zu erstellen und damit an den einfachen Tischen große Geldsummen zu gewinnen.
Da ansonsten sämtliche Regs, also fast alle besseren Spieler, von diesen Tischen ausgeschlossen sind, ist es an diesen Tischen ein Leichtes, die Gegner zu schlagen, wenn man ein wenig Ahnung vom Spiel hat.
Dass es einigen Spielern möglich ist, auf unbegrenzte Zeit diese Situation auszunutzen, stößt den restlichen Spielern natürlich gehörig auf.
Aufruf zum Streik
Das Problem ist seit Monaten bekannt und PartyPoker hat außer einer angekündigten Untersuchung des Sachverhalts keine Schritte unternommen und das Problem in der Kommunikation mit den Spielern weitestgehend ignoriert.
Deswegen haben Mitglieder von 2+2 zu einem Streik aufgerufen, um mit Nachdruck auf das Problem aufmerksam zu machen. Anberaumt ist dieser Streik für Freitag, den 1. November, 20.00 Uhr deutscher Zeit (15.00 Uhr Server-Zeit). Aller Spieler werden aufgerufen, zwei Stunden lang an so vielen Tischen wie möglich auf Sit-Out zu gehen, um so das Spiel und den Client zum Erliegen zu bringen.
Erste Reaktion von PartyPoker
Mit Ankündigung des Streiks hat sich Jeffrey Haas, einer der Repräsentanten von PartyPoker im 2+2-Forum dort zu Wort gemeldet und kündigt eine offizielle Erklärung an diesem Donnerstag an:
Ich verstehe den geballten Frust über unser Schweigen bezüglich vieler wichtiger Punkte. Ich glaube, wir haben große Fortschritte hinsichtlicher unserer Kommunikation gemacht und sind hier (im 2+2-Forum) präsent, aber das ist noch nicht gut genug. Denn wir haben uns vor allem auf die kleinen Dinge versteift und nicht auf die großen, wichtigen. Es ist ein Anfang und es wird besser werden.
Party Rep (der offizielle Party-Poker-Account auf 2+2) wird am Donnerstag erklären, wie die “geschützten Tische”, auch als “Spielersegregierung” bekannt, funktionieren und warum diese eingeführt wurden. Er wird auch darauf eingehen, was wir im Angesicht der derzeitigen Entwicklung tun werden.
Es mag so scheinen, als täten wir nichts, da wir nicht jeden Tag in diesem Forum posten. Aber ich kann Euch versichern, das ist nicht der Fall. Wir arbeiten an unserer Kommunikation mit den Spielern und das benötigt eine Menge Arbeit von innen nach außen.
Ich bitte Euch um noch ein wenig mehr Geduld, aber biete eine klare Frist an, bis wann dieses größte Problem unseres Pokerraums angesprochen wird. Ich hoffe, dass dies dabei hilft, den Frust zu beschwichtigen und dass andere, positive Entwicklungen in der nahen Zukunft Euch wieder gerne auf unserer Seite spielen lassen.
Man darf auf die Erklärung gespannt sein. Bislang hielt sich PartyPoker bezüglich ähnlicher Beschwerden immer sehr im Vagen. Es ist zu hoffen, dass sich die Kommunikation zwischen Seite und Spielern tatsächlich ändern wird, denn ansonsten dürfte PartyPoker in absehbarer Zeit auch seine letzten treuen Kunden verlieren.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 29.10.2013.