“Ich bin ein Berliner”! Ein Jura-studierender Arzt gewinnt das $500 No Limit Hold’em Championship und somit seine erstes großes Turnier.
President John F. Kennedy äußerte die unsterblichen Worte “Ich bin ein Berliner” vor über 40 Jahren während des Höhepunktes des Kalten Krieges. Dies kraftgebende Phrase sollte eine verletzliche Stadt und ihre Bewohner während einer Zeit der Verzweiflung beruhigen. Dieselbe Phrase hatte eine ganz andere Bedeutung am 15.Februar2007, als Ken Berliner, ein 40jähriger Orthopäde aus Houston seinen ersten großen Turniersieg feierte.
Mr. Berliner feierte eine dramatischen Sieg, überwand einige schwierige Hindernisse auf seinem Weg zu $18,700 für den ersten Platz. Es war ein starkes Feld mit einigen Champions aus früheren Turnieren. Mr. Berliners Sieg ist dadurch umso bemerkenswerter geworden, weil er allen Wahrscheinlichkeiten getrotzt hat und viele gute Spieler geschlagen hat.
Das vierte Event der diesjährigen Harrah’s Rincon Series hatte 119 Teilnehmer, die für einen gesamten Preispool von $57,715 sorgten. An Tag Eins wurden 110 Spieler eliminiert, neun kamen an Tag Zwei wieder. Michael Souza, der schon bei anderen Events im Harrahs Rincon im Ranking war, kam als Chipleader.
Der Finaltisch:
Seat 1 | Shawn Hart | 10,600 |
Seat 2 | Mike “Champagne” Lancaster | 45,800 |
Seat 3 | Ed Tucker | 18,200 |
Seat 4 | William Ullauri | 7,200 |
Seat 5 | David Williams | 50,500 |
Seat 6 | Michael Souza | 55,200 |
Seat 7 | Ken Berliner | 34,600 |
Seat 8 | Jeff Tecca | 4,400 |
Seat 9 | Laurie Swaney11,600 |
Die erste Frau an einem Finaltisch in diesem Jahr war Laurie Swaney. Unglücklicherweise hatte sie schon in der zweiten Hand sehr viel Pech, als sie mit A-K gegen Shawn Harts A-Q verlor. Mr. hart floppte Drilling Dame und die meisten von Ms. Swaneys Chips waren weg.
Jeff Tecca schaffte es jedoch, noch vor Ms. Swaney den Tisch zu verlassen. Mit K-Q suited verlor er gegen Michael Souzas A-Q. Beide Spieler floppten eine Dame, alles Geld war im Pot, und Mr. Souza schaffte zwei Paar (Asse und Damen). Mr. Tecca, der das erste Mal bei einem WSOPC Event im Ranking war, erhielt $1,154 an Preisgeld.
Laurie Swaney ging ein paar Hände später, als sie mit J-8 gegen zwei Spieler antrat. David Williams siegte mit As hoch, was für die Lady aus Olympia, WA, das Ende des Turniers bedeutete. Ms. Swaneys Anteil am Preispool war $1,731.
Kurze Zeit später hatte William Ullauri viel Pech, als er mit A-Q all-in ging. Michael Souza bezahlte das kleine Raise mit 7-3 und fand zwei Siebener am Flop. Der Drilling hielt. Somit fanden Ullauris Hoffnungen ein Ende und der Ecuadorianer wurde Siebenter. Ullauri, ein 21jähriger Student, erhielt $2,309.
Ed Tucker, ein Videoproduzent aus San Diego, hätte seine letzte Hand in diesem Turnier gerne geändert. Er hätte ein besseres Ende für sein 5-5 geschrieben, als er von Ken Berliners 10-10 getoppt wurde. Ein weiterer Spieler sagte schließlich, dass er 5-5 vor dem Flop gefoldet hatte, also war Mr. Tucker chancenlos. Das höhere Paar hielt und Mr. Tucker musste Platz sechs nehmen. Seine Auszahlung betrug $2,886.
Ken Berliners Glück setzte sich fort. Einige Hände später ging er mit Drilling 9 nach dem Flop all-in. David Williams bezahlte mit 6-6, somit war sein Schicksal besiegelt. Mr. Williams, ein Baumeister aus San Marcos, CA hatte bereits einige Erfolge bei großen Turnieren. Bei der WSOP 2006 war er 144 von 2900 Teilnehmern. Hier erreichte er den fünften Platz, welcher $3,463 zahlte.
Nachdem Shawn Hart gegen Mike Souza in einer guten Partie (sein A-K hielt gegen Pocket 10s) aufdoppeln konnte, kämpften die vier Finalisten fast eine Stunde, bis der nächste Spieler ausschied. Das passierte, als Mike “Champagne” Lancester mit einem Paar 6s gegen Ken Berliners Drilling 10 antrat. Mr. Lancester (er hatte K-6 in seiner letzten Hand) hatte nur mehr wenige Chips und war Pot-committed, als eine 6 am Flop kam. Allerdings hatte sein Gegner Q-10. Dieser hatte nicht nur eine 10 am Flop sondern auch am River. “Champagne”, der in Australien geboren und aufgewachsen ist, lebt jetzt in Kanada. Er erhielt $4,617 für den vierten Platz.
Zu dritt hatte Michael Souza einen leichten Chipvorteil. Dann zog er den beiden anderen davon. Mr. Harts Stack schwand dahin und er musste mit Pocket Fours all-in gehen, die gegen Ken Berliner A-Q suited hielten. Das war das dritte Mal, dass er all-in war und überlebte.
Beim vierten Versuch war er nicht mehr erfolgreich. Das Schicksal herauszufordern, kann gefährlich sein. Mr. Hart ging mit K-Q suited vor dem Flop all-in. Nach einigem Überlegen bezahlte Mr. Souza mit A-J. Keiner der beiden Spieler hatte ein Paar, also blieb As-hoch die beste Hand. Shawn Hart war als einer der Short Stacks an den Tisch gekommen, hatte aber immerhin den dritten Platz erreicht. Der Installateur aus Utah erhielt $5,772 an Preisgeld.
Als das Heads-Up begann, hatte Michael Souza etwas mehr als einen 2:1 Chipvorteil gegenüber Ken Berliner. Die Führung wechselte, als Mr. Berliner in einer All-In Situation mit K-J gegen Mr. Souzas K-Q Glück hatte. Ein Bube kam am Flop und die Chipführung änderte sich auf 3:2 zu Mr. Berliners Gunsten.
Die Lage wurde noch schlechter für Mr. Souza. Die letzte Hand des Turniers wurde gedealt, als Mr. Souza mit K-Q gegen Mr. Berliners 10-10 all-in ging. Das letzte Board zeigte nur kleine Karten, das Paar 10 hielt. Der zweite Platz war eine herbe Enttäuschung für Mr. Souza, der glaubte ein weiteres WSOP Circuit Event gewinnen zu können (was bislang nur sechs Spieler geschafft haben). Mr. Souza hatte ein Event in Las Vegas letztes Jahr gewonnen. Er war auch schon drei Mal im Ranking bei der WSOP. Michael Souza, ein 33jähriger Pokerprofi, der Baseball-Karten sammelt, bekam $9,812 für seine Bankroll.
Der Sieger ist ein wahrer Renaissance-Mann mit vielen Talenten. Ken Berliner hat einen Abschluss in Biochemie. Er hat mehr als ein Jahrzehnt als Arzt gearbeitet. Dessen noch nicht genug hat Mr. Berliner letztes Jahr ein Jura-Studium begonnen. Er stellte fest, dass viele seiner Patienten auch rechtliche Anliegen haben und dass er das Wissen, um ihnen helfen zu können. Nun, das Mr. Berliner begonnen hat, Pokerturniere zu gewinnen, ob er auch noch Zeit findet, für eine Teilzeit-Pokerkarriere?
Originaltext: Nolan Dalla
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 16.02.2007.