Robert Zarzycki gewinnt das zweitgrößte Turnier in der Geschichte des World Series of Poker Circuit. Fantasy Sport und Poker haben viel gemeinsam. Beides erfordert, dass der Spieler zu einem gewissen Teil Informationen analysiert und strategische Entscheidungen trifft. Beim Poker sind Pocket Aces eine gute Hand. Aber sie gewinnen nicht immer. Vielleicht wäre Peyton Manning ein guter Fantasy Football Quaterback, aber manchmal gibt es eine zu Gute Abwehr statt Touchdowns.
Robert “Zmen” Zarzycki weiß das alles. Er ist Autor von “Drafting to Win”, ein Buch mit Grundregeln für Fantasy Football. Mr. Zarzycki ist der beste Fantasy Football Experte der Nation, hat zahlreiche Sportliga-Bewerbe gewonnen, auch welche die von Casinos in Las Vegas gesponsert wurden. Bislang war sein höchster Gewinn beim Fantasy Football $27,000. Auf jeden Fall hat er jetzt beim Pokern weit mehr gewonnen. Mr. Zarzycki erhielt $90,075 für seinen Sieg beim World Series of Poker Circuit Event im Caesars Atlantic City.
Das $300 No Limit Hold’em Turnier (Event # 6) hatte 1,155 Teilnehmer und war somit das zweitgrößte in der Geschichte des World Series of Poker Circuits. Nur das Event im Grand Tunica Casino Resort in Mississippi im Januar 2007 hatte mehr Teilnehmer (1,345).
Nachdem 1,146 Spieler in 18 langen Spielstunden eliminiert worden war, nahmen die neun Finalisten am letzten Tisch Platz. Rob Flesher hatte eine knappe Chipführung vor Mr. Zarzycki und dem Rest des Feldes.
Seat 1 | Ivan Carter | 222,000 |
Seat 2 | Mike Wuest | 450,000 |
Seat 3 | “Scotch” Cranford | 796,000 |
Seat 4 | Mickey Meehan | 516,000 |
Seat 5 | Rob Flesher | 841,000 |
Seat 6 | Rich Johnson | 80,000 |
Seat 7 | Warren Wiggins | 327,000 |
Seat 8 | Mike Kalfa | 300,000 |
Seat 9 | Robert Zarzycki | 800,000 |
Die Blinds begannen bei 4,000-8,0000 mit 1,000 Ante. Bereits in der zweiten Hand spielte Ivan Carter sehr aggressiv und raiste mit 4-4. Es sollte zu diesem Zeitpunkt ein schwerer Fehler sein. Robert Zarzycki ging mit A-Q all-in. Ein As am Flop besiegelter Mr. Carters Schicksal – den neunten Platz. Ivan Carter, Absolvent der George Mason University Law School und Einwohner von Fairfax, VA, erhielt $6,930 an Preisgeld.
Warren Wiggins war der Nächste. Der Elektriker aus Baltimore hoffte auf seinen ersten großen Turniersieg. Stattdessen wurde es der achte Platz. Mit wenigen Chips ging Mr. Wiggins all-in mit A-3 und wurde von Robert Zarzycki mit A-K gecallt. Ein König floppte und es waren nur mehr sieben Spieler am Finaltisch. Waren Wiggins bekam $10,395.
Ein Kampf zwischen den beiden “Mikes” brach aus, als Mike Wuest einen Move mit K-J in Karo machte und in Mike Kalfas K-K lief. Mr. Wuest konnte seine Hand nicht verbessern, was den siebten Platz für ihn bedeutete. Mr. Wuest möchte Profi-Pokerspieler werden. Mit $13,860 für dieses Event ist er am richtigen Weg.
Nur mehr sechs Spieler und Mickey Meehan bekam Probleme. Er hatte mit über 500,000 in Chips begonnen, aber die schmolzen langsam dahin. Rob Flesher hatte Pocket Jacks und bezahlte ihn, als er mit 9-6 die Blinds stehlen wollte. Mr. Meehan traf eine 6 am Flop, aber das war zuwenig. Mickey Meehan, ein Student an der Villanova University, spielte sein erstes WSOP Circuit Event. Immerhin wurde er Sechster und erhielt $17,325.
Nach ungefähr zwei Spielstunden passierte etwas, was noch nie an einem WSOP Circuit Tisch gegeben hatte. Rich Johnson bekam 8-8 und ging all-in. Chipleader Rob Flesher bezahlte mit K-Q in Kreuz. Wenn es je einen Spieler gegeben hatte, der drawing dead gegen die Nuts war, dann war es Mr. Johnson. Der Flop kam 10c-Jc-Ac. Das Royal Flush brachte Mr. Flesher eine 2:1 Chipführung über die anderen verbleibenden drei Spieler. Währenddessen konnte Rich Johnson nur den Kopf schütteln. Der fünfte Platz zahlte $20,790. Er ist aus der Bronx (New York) und arbeitet im Musikmanagement. Kürzlich war er auch im Ranking der East Coast Championships.
45 Minuten ging es zu viert weiter. Die Dinge änderten sich, als Rob Flesher drei große Pots und die meisten seiner Chips verlor. Zuerst verlor “Mr. Royal” seine Chipführung an Rob Zarzycki in einer nicht gezeigten Hand. Mr. Flesher hatte hoch angespielt und bekam ein Reraise all-in von seinem Gegner. Er foldete. Dann gingen weitere Chips an Mike Kalfa. Schließlich verließ Mr. Flesher den Tisch, als er mit A-Q von Kalfas A-8 geschlagen wurde. Eine Acht kam am River und Mr. Fleshers Siegeschancen waren vertan. Der Mann aus Washington DC bekam $24,255 für den vierten Platz.
Zu dritt kämpften Mr. Kalfa und Mr. Zarzycki um das Chiplead, “Scotch” Cranford immer am dritten Platz. Es gab zahlreiche Konfrontationen, die Chips wechselten von einem Spieler zum anderen. Eine Stund später hatte Mike Kalfa Pech, als er mit A-9 in Herz den Flushdraw gegen Robert Zarzycki (A-K) verpasste. Mr. Kalfa blieb als shortstack über. Er verdoppelte aber wieder gegen Scotch, als er mit seinen Pocket Nines den Set traf. 40 Hände nachdem das Spiel zu dritt begonnen hatte, waren die Stacks wieder so wie zu Beginn.
Scotch Cranford hatte wieder am wenigsten Chips. In seiner letzten Hand verlor er gegen Mr. Kalfas zwei Paar. Der 31jährige Ingenieur aus Annapolis, MD (der einige Scotchs bestellt hatte während des Spiels) bekam $27,720 für den dritten Platz. Prost!
Als das Heads-Up begann, hatte Mike Kalfa eine 5:4 Chipführung vor Robert Zarzycki – 2,585,000 zu 2,035,000. Die Blinds waren 50,000-100,000. Die beiden machten einen Deal und die Angelegenheit war schnell erledigt. Die letzte Hand im Palladium Ballroom im Caesars wurde um 22:00 Uhr gedealt. Robert Zarzycki nahm sich die verbliebenen Chips von Mr. Kalfa und das zweitgrößte Turnier in der Geschichte des WSOP Circuit war vorbei.
Runner Up war Mike Kalfa. Der 41jährige Investor aus New Jersey hat schon dutzende Turniere in den letzten beiden Jahren gewonnen. Er hatte hier dem Deal zugestimmt, was ihm ein offizielles Preisgeld von $47,815 brachte.
Der Champion heißt Robert “Zmen” Zarzycki, aus Hewitt NJ. Er ist ein 32jähriger Poker-Pro und Teilzeit-Autor. Bei der WSOP in Las Vegas hat er bereits $44,000 letztes Jahr gewonnen. Diesmal erhielt er den exklusiven WSOP Circuit Goldring und ein offizielles Preisgeld von $90,075.
Manchmal wird aus Fantasie die Realität.
Originaltext: Nolan Dalla
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 13.03.2007.