Er hat es geschafft. Phil Hellmuth holte gestern beim Main Event der WSOP Europe in Cannes sein 13. Bracelet und knackt damit seinen eigenen Rekord. Auf Eurosport konnte man mitverfolgen, wie Hellmuth am Finaltisch unter anderem Joseph Cheong und Jason Mercier hinter sich ließ und die Siegprämie von 1.022.000 Euro kassierte.
Phil Hellmuths Triumph
Phil Hellmuth ist damit auch der erste Spieler, der sowohl den Main Event der WSOP und den Main Event der WSOP Europe gewinnen konnte. Im Jahr 1989 wurde er in Las Vegas Main-Event-Champion im zarten Alter von nur 24 Jahren und startete eine beispiellose Karriere.
Auch in diesem Jahr ist es bereits sein zweites Armband, im Sommer siegte er schon beim $2,500 Seven-Card Razz der WSOP. Hellmuth wird deswegen auch höchstwahrscheinlich die “Player of the Year”-Wertung gewinnen.
“Ich habe die letzten Jahre versucht, bescheidener zu sein. Man liest die Presse und hört auf die Leute. Jeden Tag wollen Menschen dein Autogramm und man fängt an zu denken ‘Ich bin irgendwie cool. Aber man muss all das ignorieren und geistig am Ball bleiben. Daniel Negreanu hat mich jahrelang kritisiert und er hatte Recht. Mein Kopf war oft nicht da, wo er sein sollte”, sagte Hellmuth nach dem Sieg zur versammelten Pokerpresse.
Der Finaltisch
Der Finaltisch startete mit acht Spielern, Hellmuth war knapp Chipleader. Als Erster musste sich Short-Stack Jason Mercier verabschieden. Mit Ace-Queen schob er seine letzten 465.000 Chips über die Setzlinie und bekam den Call von Sergii Baranov mit Ace-King. Die bessere Hand hielt, Mercier kassierte für Platz 8 fast 85.000 Euro.
Als dann nacheinander Stephane Girault, Paul Tedeschi und Christopher Brammer rausgeflogen waren, wurde das Spiel für ganze vier Stunden unterbrochen. Abends wurde das Spiel dann fortgesetzt, Eurosport übertrug das Spektakel.
Platz 4 ging dann alsbald an Joseph Cheong, den Main-Event-Dritten von 2010. Fast 300.000 Euro konnte Cheong für seine Platzierung mit nach Hause nehmen. Für seinen Exit sorgte Sergii Baranov, der auf einem Board mit 6 A K 2 10 und K Q auf der Hand letztlich einen Flush zusammenschusterte und Cheongs A Q schlug.
Albertini macht den Weg ins Heads-Up frei
Da waren es nur noch drei Spieler und es dauerte erst mal geschlagene zwei Stunden bis der Turnier-Dritte feststand. Es war der Korse Stephane Albertini, dessen Aussehen ein wenig an das von Star-DJ David Guetta erinnerte.
Albertini wurde in einer Hand von Hellmuth entscheidend ‘gecrippled’, kurz danach hatte er dann fertig. In seiner letzten Hand war Albertini mit Pocket-Jacks gegen Pocket-Sevens von Hellmuth all-in. Hellmuth gewann mit Glücksgöttin Fortunas Hilfe, der River brachte ihm eine Sieben. Was auch sonst?
Das End-Duell zwischen Hellmuth und Baranov
Das Heads-Up zwischen Hellmuth und Sergii Baranov startete mit einer klaren 3 zu 1 Führung für Hellmuth und war eine kurze Angelegenheit. Hellmuth zeigte sich aggressiv und erhöhte fast jede Bet von Baranov. In der letzten Hand limpte Baranov vom Button, Hellmuth ging auf 300.000, was Baranov zum All-in veranlasste. Hellmuth callte, Showdown:
Hellmuth: A 10
Baranov: A 4
Die Geschichte ist schnell erzählt, das Board fiel J 9 5 A 3 und Hellmuth hatte das Turnier im Sack. “Es ist das beste Turnier, das ich je in meinem Leben gespielt habe”, sagte Hellmuth gewohnt ‘bescheiden’ nach seinem Triumph. Wäre es nicht Hellmuth, würde man ihm wünschen, dass ihm das Ganze nicht zu Kopf steigt. Das ist aber längst vor über 20 Jahren passiert und das mögen wir alle an Hellmuth. Ganz herzlichen Glückwunsch!
Endergebnis Main Event der WSOPE Cannes
1st | Phil Hellmuth | €1,022,376 |
2nd | Sergii Baranov | €632,593 |
3rd | Stephane Albertini | €423,360 |
4th | Joseph Cheong | €292,320 |
5th | Christopher Brammer | €207,648 |
6th | Paul Tedeschi | €149,184 |
7th | Stephane Girault | €108,864 |
8th | Jason Mercier | €84,672 |
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 05.10.2012.