Von den 7.221 Spielern, die antraten, um die Pokerweltmeisterschaft 2017 zu gewinnen, sind nur noch 27 übrig. Wir haben einen genaueren Blick auf die Finalisten des Main-Events geworfen.
Die 27 Finalisten spiegeln genau die Mischung wieder, die man beim Main-Event der World Series erwartet: gestandene Profis, Spieler mit Achtungserfolgen in kleineren Turnieren und Namen, die selbst eingefleischten Pokerfans nichts sagen.
Drei Ex-November-Niner
Der größte Star der finalen 27 ist in diesem Jahr Ben Lamb. 2011 war er bereits November-Niner und wurde Dritter hinter Martin Staszko und Pius Heinz. Es ist für ihn sein drittes Mal, dass er es unter die besten 27 des Main-Events schafft. Auch schon 2009 war er kurz vor dem Finaltisch und wurde Vierzehnter. Dieses Jahr hat er wieder gute Chancen auf das Finale, liegt er mit rund 26 Millionen Chips doch derzeit auf Rang 4 im Count.
Ben Lamb ist aber nicht der einzige ehemalige November-Niner in diesem Mix. Auch der Franzose Antoine Saout war bereits im Finale des Main-Events. 2009 wurde er Dritter hinter Joe Cada und Darwin Moon.
Der dritte November-Niner im Bunde ist Michael Ruane, der erst im Vorjahr das Finale erreichte und Vierter wurde. In der jüngeren Geschichte des Main-Events gelang es nur Mark Newhouse, zweimal in Folge den Final-Table zu erreichen. Sollte Ruane morgen durch den Tag kommen, könnte er der zweite Spieler der modernen Ära werden, dem dieses Kunststück gelingt.
Der derzeitige Chipleader Christian Pham gewann vor zwei Jahren aus Versehen ein Lowball-Bracelet bei der WSOP. Er wollte sich für ein $1.5k-Hold'em-Turnier anmelden, stellte jedoch zu spät fest, dass er ein Deuce-to-Seven-Draw-Ticket gelöhnt hatte. Trotzdem gewann er das Turnier. Beim Main-Event meldete er sich dieses Jahr sicherlich ganz bewusst an und nun hat er von allen Spielern beste Aussichten, den Final-Table zu erreichen.
Ebenfalls gute Aussichten hat der Franzose Valentin Messina. Mit fast 29 Millionen Chips liegt er auf Rang 2 im Leaderboard und vor zwei Jahren schaffte er es bei der EPT Malta bis ins Heads-Up. Erfahrung bringt also auch er mit.
Marcel Luske und zwei Deutsche
Ein weiterer großer Name im Feld ist Marcel Luske. Der Party-Poker-Pro schnupperte vor 13 Jahren bereits Finaltisch-Luft. Damals wurde er Zehnter im Main-Event und legte den Grundstein für seine bis heute anhaltende, erfolgreiche Pokerkarriere.
Zwei deutsche Spieler sind noch im Turnier: Robin Hegele und Florian Löhnert. Beide haben bislang noch keine riesigen Erfolge in Live-Turnieren errungen und stehen jetzt schon vor dem größten Erfolg ihrer Karriere.
Ein bunter Außenseiter
Größer Außenseiter dürfte jedoch der Brite John Hesp sein. Der 64-jährige bezeichnet sich selbst als Amateur, der sonst nur zum Spaß spielt. Es ist seine erste WSOP und er kaufte sich mit ein paar Freunden zusammen in das Main-Event ein. Jetzt liegt er mit über 20 Millionen Chips auf Rang 6 im Leaderboard und könnte es morgen an den Finaltisch schaffen.
Alle Finalisten in Übersicht
Spieler | Land | Chips | Prozent | Gewinne | Titel | Leistungen | |
1 | Christian Pham | Vereinigte Staaten | 31.440.000 | 8,7% | $563.439 | 1 | Bracelet 2015 |
2 | Valentin Messina | Frankreich | 28.590.000 | 8,0% | $1.132.859 | EPT Malta 2015 (2.) | |
3 | Jack Sinclair | Großbritannien | 27.535.000 | 7,7% | $13.500 | ||
4 | Ben Lamb | Vereinigte Staaten | 25.685.000 | 7,1% | $7.207.830 | 1 | Bracelet 2011, ME (3.) 2011, ME (14.) 2009 |
5 | Pedro Oliveira | Portugal | 22.540.000 | 6,3% | $338.683 | ||
6 | John Hesp | Großbritannien | 20.880.000 | 5,8% | $2.207 | ||
7 | Randy Pisane | Vereinigte Staaten | 18.370.000 | 5,1% | – | ||
8 | Scott Blumstein | Vereinigte Staaten | 18.125.000 | 5,0% | $312.142 | ||
9 | Richard Dubini | Argentinien | 14.975.000 | 4,2% | $1.008.319 | ||
10 | Bryan Piccioli | Vereinigte Staaten | 14.500.000 | 4,0% | $1.909.374 | 1 | Bracelet 2013, WPT Shooting Star 2016 (3.), ME 2016 (84.) |
11 | Richard Gryko | Großbritannien | 13.760.000 | 3,8% | $1.045.425 | ME 2006 (50.) | |
12 | Jonas Mackoff | Kanada | 12.050.000 | 3,4% | $704.861 | ME 2015 (63.) | |
13 | Michael Krasienko | Vereinigte Staaten | 11.430.000 | 3,2% | $173.488 | ||
14 | Robin Hegele | Deutschland | 11.150.000 | 3,1% | $48.228 | ||
15 | Antoine Saout | Frankreich | 9.945.000 | 2,8% | $5.551.412 | ME 2009 (3.) | |
16 | Michael Ruane | Vereinigte Staaten | 9.340.000 | 2,6% | $2.611.965 | ME 2016 (4.) | |
17 | Benjamin Pollak | Frankreich | 8.870.000 | 2,5% | $2.967.782 | EPT Barcelona 2014 (5.) | |
18 | Alexandre Reard | Frankreich | 8.580.000 | 2,4% | $981.165 | ||
19 | Karen Sarkisyan | Russland | 8.105.000 | 2,3% | $1.256.125 | Partouche 2012 (2.) | |
20 | Dan Ott | Vereinigte Staaten | 7.815.000 | 2,2% | $3.656 | ||
21 | Damian Salas | Argentinien | 7.800.000 | 2,2% | $919.525 | ||
22 | David Guay | Kanada | 7.400.000 | 2,1% | $128.766 | ||
23 | Scott Stewart | Vereinigte Staaten | 6.230.000 | 1,7% | $606.604 | ||
24 | Florian Löhnert | Deutschland | 5.360.000 | 1,5% | $23.293 | ||
25 | Jake Bazeley | Vereinigte Staaten | 3.915.000 | 1,1% | $3.475.384 | ME 2011 (66.), WPT Shooting Star 2015 (3.) | |
26 | Marcel Luske | Niederlande | 2.990.000 | 0,8% | $4.463.572 | ME 2004 (10.), ME 2003 (14.), EPT Monte Carlo 2006 (7.) | |
27 | Michael Sklenicka | Tschechien | 2.230.000 | 0,6% | $34.489 | ||
359.610.000 | $37.484.093 | 3 |
Titel: WSOP, EPT oder WPT
Die vertretenen Länder
Immerhin 10 Länder sind noch vertreten, die amerikanischen Spieler stellen dabei die stärkste Fraktion. Allerdings kommen 17 der 27 Finalisten (oder 63 Prozent) aus anderen Ländern. Das ist eine starke Leistung der internationalen Spieler, wenn man bedenkt, dass nur rund 2.000 der 7.221 Starter (oder rund 28 Prozent) nicht aus den USA kommen.
Neben den Amerikanern sind noch drei Briten und gleich vier Franzosen im Rennen. Insgesamt stellen die Europäer mit 13 Spielern die stärkste Fraktion und damit stehen die Aussichten auf einen Champion aus Europa nach zwei amerikanischen Main-Event-Siegern in Folge derzeit ziemlich gut.
Land | Spieler | Chips | Prozent | Turniergewinne |
Vereinigte Staaten | 10 | 146.850.000 | 40,84% | $16.863.882 |
Großbritannien | 3 | 62.175.000 | 17,29% | $1.061.132 |
Frankreich | 4 | 55.985.000 | 15,57% | $10.633.218 |
Argentinien | 2 | 22.775.000 | 6,33% | $1.927.844 |
Portugal | 1 | 22.540.000 | 6,27% | $338.683 |
Kanada | 2 | 19.450.000 | 5,41% | $833.627 |
Deutschland | 2 | 16.510.000 | 4,59% | $71.521 |
Russland | 1 | 8.105.000 | 2,25% | $1.256.125 |
Niederlande | 1 | 2.990.000 | 0,83% | $4.463.572 |
Tschechien | 1 | 2.230.000 | 0,62% | $34.489 |
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 17.07.2017.