Jeder kennt die überstrapazierte Legende von James “Wild Bill” Butler Hickok, der am 2. August 1876 von Jack McCall im Saloon No. 10 beim Poker ermordet wurde. Er hielt die mittlerweile weit über die Pokerszene hinaus bekannte AA88Q-Dead-Mans-Hand.
Es gibt aber noch andere Fälle, in denen Pokerspieler bei ihrer Lieblingsbeschäftigung auf tragische Art und Weise das Zeitliche segneten. Wir haben für Sie die spektakulärsten Fälle zusammengetragen:
1. Tom Abdo 1894 – 1967
Tom Abdo ist Mitglied der Poker Hall of Fame, trotzdem ist nur sehr wenig über den Pokerspieler bekannt, der 1982 in die Ruhmeshalle aufgenommen wurde.
Nachdem Abdo im Jahr 1967 am Pokertisch einen Herzinfarkt erlitten hatte, bat er noch einen gegnerischen Spieler, seine Chips zu zählen und ihm den Platz freizuhalten. Abdo verstarb in der gleichen Nacht.
2. Dennis-Michael Turner 1945 – 2007
Weitgehend unbekannt ist der Fall des 62-jährigen Dennis Michael Turner, der im Oktober 2007 bei einem Pokerspiel in seinem Haus in Smyrna Beach in Florida erschossen wurde. Zwei maskierte Männer drangen in das Haus von Turner ein, in dem zu dem Zeitpunkt acht Männer Poker spielten.
Die Eindringlinge forderten Geld und Wertsachen von den anwesenden Spielern und nach einem heftigen Wortwechsel wurden mehrere Schüsse abgegeben. Hierbei wurde Turner tödlich getroffen. Verdächtig war, dass nur wenige Monate zuvor in das Haus von Turnier eingebrochen wurde und ca. 30.000 Dollar erbeutet wurden.
Jack Straus3. Jack Straus 1930 – 1988
Es handelt sich hier um den gleichen Jack Straus, der den berühmten Spruch “a chip and a chair” geprägt hat. Straus gewann 1982 das Main Event der WSOP, nachdem er tatsächlich nur noch einen einzigen 500-Dollar Chip unter einer Serviette gehabt hatte.
Weniger bekannt ist, dass Straus, der ebenfalls Mitglied der Hall of Fame ist und und 1988 aufgenommen wurde, ebenfalls am Pokertisch verstarb. Im August 1988 hatte Straus im Alter von nur 58 Jahren einen Herzinfarkt und starb mitten in einem Highstakes-Game im Bicycle-Casino in Los Angeles, Kalifornien.
Boko Haram4. Drei namentlich unbekannte Nigerianer
In den letzten Jahren versetzte die radikalislamische Gruppierung “Boko Haram”, die einen Islamischen Gottesstaat in Nigeria errichten will, die Region in Angst und Schrecken. Zuletzt kidnappte die Gruppe 227 Schulmädchen.
Im Jahr 2012 machte Boko Haram grausamst auf sich aufmerksam. In Kano, Nigeria erschossen sie drei Christen beim Pokerspiel in der Nähe einer Kirche.
Zwei bewaffnete Männer fuhren auf einem Motorrad auf eine Gruppe von 15 pokerspielenden Menschen zu und eröffneten sofort das Feuer. Hierbei wurden drei Männer getötet, sieben weitere zum Teil schwer verletzt.
Attentäter Herkmatullah5. Stjepan Milosevic, Robert Poateames und Thomas Martin
Stjepan Milosevic, Robert Poateames und Thomas Martin waren australische Soldaten, die in Afghanistan stationiert waren. 2012 spielten sie in ihrem Zelt Poker. Zusammen mit anderen Soldaten vertrieben sie sich die Zeit und spielten an zwei Tischen mit insgesamt elf Soldaten.
Plötzlich drang der afghanische Sergeant Hekmatullah mit einer AK-47 in das Zelt ein und begann wahllos auf die anwesenden Pokerspieler zu schießen. Ein Soldat wurde augenblicklich erschossen, zwei andere, die aufstanden und nach ihren Waffen griffen, wurden ebenfalls tödlich getroffen. Hekmatullah feuerte weiter und verletzte noch drei weitere Männer, einen davon schwer.
Er floh dann und konnte in der Folgezeit nicht gefasst werden. Warum die zuständige Wache Hekmatullah nicht aufhalten konnte, ist nicht bekannt.
Bilder: wsop.com, wikipedia.com, thestreetjournal.com, heraldsun.com, Einklinkerbild aus dem Kurzfilm ‘Death Poker ’ von Thiago Nascimento
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 28.05.2014.