Am 29. Juni gab es ein Erbeben in der Pokerszene, als bekannt wurde, dass die Alderney Gambling Control Commission (AGCC) Full Tilt die Lizenz aussetzte. Buchstäblich von einem Moment auf den anderen konnte nicht mehr gespielt werde, weltweit werden keine Auszahlungen mehr vorgenommen. Lesen Sie in unseren Live-Ticker die neusten Entwicklungen, detaillierte Informationen finden sich weiter unten im Artikel:
2012
Update: Für alle, die erst jetzt feststellen, dass Full Tilt nicht mehr funktioniert. FTP ist seit fast einem Jahr offline und befindet sich zur Zeit in Übernahmeverhandlungen mit PokerStars.
2011
26.7 19:00: Das Ergebnis der Anhörung im Park Plaza Victoria Hotel in London ist ernüchternd: Die Entscheidung wird auf den 15. September vertagt, dann folgt eine neue Anhörung. Es wurde zudem bekannt, dass Full Tilt der AGCC 250.000 Pfund Lizenzgebühren schuldet, die noch zurückgezahlt werden sollen. Die Vertagung geschieht angeblich aus rechtlichen Interessen und zum Wohle der Full Tilt-Spieler.
Viele Spieler, die nach wie vor auf ihr Geld warten, sind verständlicherweise enttäuscht. Die Anwälte von Full Tilt hatten zu Beginn beantragt, die Öffentlichkeit von der Anhörung auszuschließen. Dem Wunsch wurde entsprochen.
13.7. 13:00: DIE AGCC setzt eine öffentliche Anhörung an. Der Deal mit den Investoren könne nächste Woche abgeschlossen sein, bestätigt Jeff Ifrah, ein Anwalt Full Tilts. Die Investoren kommen aus dem Finanzsektor.
13.7. 9:15: Wie die Alderney Gambling Control Commission in einer Presseerklärung bekannt gibt, findet in knapp zwei Wochen eine öffentliche Anhörung statt, bei der es um die Zukunft von Full Tilt Poker geht.
Abgehalten wird diese am 26. Juli im Park Plaza Victoria Hotel in London. Offiziell heißt es: „Die Entscheidung der AGCC, eine öffentliche Anhörung zur Zukunft von Full Tilt Poker zu veranstalten, zeigt unsere Bereitschaft zur Transparenz. Wir freuen uns, Mitglieder der Öffentlichkeit und Pressevertreter begrüßen zu dürfen. Wie immer ist unser primäres Ziel der Schutz der Spieler.“
11.7. 9:45: Auch die Seite subject: poker bestätigt vermittels ihrer Quellen die Berichte von PocketFives und dem EGR. Full Tilt befindet sich in exklusiven Verhandlungen mit einem Investor. Der Investor ist in Gespräche mit der AGCC, ARJEL und dem amerikanischen Justizministerium (DOJ) involviert. Laut subject: poker ist eine der Bedingungen von Full Tilt, dass der Investor genügend in das Unternehmen bringt, damit die Spieler ausgezahlt werden können und eine Einigung mit dem DoJ erzielt werden kann.Ferner führt die Seite aus, dass dieser Investor dem Unternehmen schon Mitte Mai durch Phil Ivey vorgestellt wurde.
8.7. 11:00: PocketFives bestätigt den gestrigen Bericht des EGR. Sie haben die Identität des Anwalts enthüllt: Jeff Ifrah. Der Anwalt bekräftigt seine vorige Aussage: “Es ist geplant, den Deal innerhalb der nächsten zwei Wochen abzuschließen und der wichtigste Bestandteil ist, die Spieler auszuzahlen.”
Ray Bitar arbeite laut Ifrah “unermüdlich gegen seine eigenen Interessen, um diesen Deal Wirklichkeit werden zu lassen”. Zu der Tatsache, dass Full Tilt bisher noch kein eigenes Statement abgegeben hat, meinte Ifrah, dass es bei dem Deal nicht zuletzt wegen der Schwierigkeiten mit dem DoJ um Vertraulichkeit gehe. Man wolle vorsichtig sein und keine falschen Informationen veröffentlichen.
» Zum PocketFives Artikel, englisch
7.7. 19:00: Die Seite EGamingReview (EGR) berichtet soeben, dass ihnen ein Anwalt von Full Tilt mitgeteilt habe, dass der Deal mit den Investoren nächste Woche abgeschlossen werden könnte. Auch ein paar Angaben zur Identität des Investors ließ sich der Anwalt entlocken.
So wird der Anwalt von zitiert: “Der Deal könne Ende nächster Woche abgeschlossen sein.”
Ferner meinte er: “Es ist meine Hoffnung, dass der Abschluss des Deals mit den europäischen Investoren auch beinhaltet, dass die Spieler ausgezahlt werden.” Und weiter: “Teil des Deals wird hoffentlich eine Einigung mit dem DoJ sein. Man hat sich bereits mit Alderney und Frankreich getroffen und wird sich mit dem DoJ treffen.”
Zu den Investoren meinte der Anwalt, dass sie aus dem Finanzsektor kämen und keine bisherige Erfahrung im Bereich Online-Glücksspiel hätten.
Gerüchte über das Ausscheiden Ray Bitars aus dem Unternehmen wies der Anwalt zurück: “Tatsächlich hat dieses Gerücht seinen gestrigen Tag ruiniert. Es hilft keinem, wenn Seiten unwahre Nachrichten verbreiten.”
Im Sinne des letzten Satzes des Anwalts wünschen wir Full Tilt, dass sie bald selbst Nachrichten verbreiten. Das würde allen helfen.
» Quelle, englisch
7.7. 09:10: Laut der Nachrichtenseite wickedchopspoker.com ist Ray Bitar nicht mehr CEO von Full Tilt. Dies hat das Online-Magazin, wie es heißt, aus sicheren Quellen erfahren. Aus Sicht eines potentiellen Käufers ist diese Entwicklung fast selbstverständlich. Der bisherige Verantwortliche muss sich vor den amerikanischen Behörden verantworten und seine Ägide kann man nach dem Zusammenbruch des Unternehmens nur schwer als Erfolgsgeschichte verkaufen.
Das Gerücht der Absetzung Bitars kursierte schon länger, doch laut wickedchopspoker.com und dessen Quellen ist dies bereits seit Sonntag amtlich.
Außerdem bestätigt wickedchopspoker.com, dass Full Tilt vielleicht schon an diesem Wochenende die Lizenz der AGCC zurückerhalten und wieder online gehen werde. Eventuell könne dies schon morgen der Fall sein.
PokerOlymp schätzt wickedchopspoker als eine tendenziell unsichere Quelle ein.
7.7. 01:10: Neues vom FTP-Insider auf 2+2. Es steht zu befürchten, dass es tatsächlich noch mehr zwei Wochen dauern wird, bis Full Tilt wieder in irgendeiner Form online gehen kann.
Noah Stephens-Davidowitz, Chefredakteur der englischen Seite subject: poker kann die am 5.7. preisgegebenen Informationen konkretisieren:
1) Alle Informationen, die der Insider preisgab, stammen von Quellen aus dem Unternehmen und diese Informationen sind mit Vorsicht zu genießen. Derzeit gibt es innerhalb des Unternehmens eine Menge Gerüchte und der Insider verdächtigt das Management, seine Mitarbeiter zu belügen.
2) Entgegen früherer Äußerungen meint er, dass der Deal [zwischen Full Tilt und einem Investoren-Team] noch nicht abgeschlossen sei. Man befinde sich derzeit in einer Kaufprüfung und es sei zu erwarten, dass dies zwei bis drei Wochen in Anspruch nehme. (Noah meint, er habe von weiteren Quellen ähnliches gehört.) Der Insider meint, dass der Client erst danach wieder online gehen würde.
3) Der Insider meint, das Unternehmen hätte Sorgen, Angestellte zu verlieren.
4) Seit dem schwarzen Freitag gab es einen Einstellungsstopp.
5) Den geplanten [doch dann nicht durchgeführten] Umzug nach Kahnawake kann der Insider bestätigen.
PokerOlymp schätzt diese Quelle als glaubwürdig ein.» Original Post auf 2+2, englisch
6.7. 14:10 Eine Woche nach dem Full Tilt-Ausfall gibt es weiterhin keine Neuigkeiten. Nachdem ARJEL am Montagabend die Lizenz von Full Tilt in Frankreich ebenfalls ausgesetzt hat, gibt es keinen nennenswerte Entwicklung.Die AGCC hat am Montag zwar bestätigt, dass Full Tilt in Verhandlungen mit einem möglichen Investor ist, doch können diese Verhandlungen sich noch viele Tage oder gar Wochen hinziehen.Zu erwarten steht, dass mit dem Eintritt eines großen Investors in das Firmengeflecht von Full Tilt, bei dem Unternehmen sowohl die Gesellschafterstruktur als auch das Management radikalen Veränderungen unterworfen sein wird. Es wird also höchstwahrscheinlich schwer und langwierig werden, eine Einigung zu erzielen und die Spitze des Unternehmens neu zu besetzen. Doch mit jedem Tag, den Full Tilt offline bleibt und keine Erfolgsmeldung vorzuweisen hat, sinkt das minimale Restvertrauen der Pokerspieler in die Plattform weiter.
5.7. 11:25: Genau Sechs Tage nachdem Full Tilt offline gegangen ist, gibt es weiterhin keine offizielle Mitteilung des Unternehmens. Bezüglich der Aussichten gibt es nur sehr wenige sichere und glaubwürdige Quellen. Das einzig Sichere derzeit ist, dass die AGCC Verhandlungen mit Full Tilt und einem unbekannten Investor aufgenommen hat. Diese Verhandlungen haben das Ziel, die Plattform so schnell wie möglich wieder online zu bringen. Ferner ist sicher, dass fulltilt.fr in Frankreich die Lizenz verloren hat.
Halbwegs glaubwürdige Quellen von Full Tilt bestätigen, dass der Deal mit dem Investor sicher ist. Ein Indiz für eine postive Entwicklung ist ferner, dass die Server von FullTilt.com wieder auf Alderney und nicht auf Kahnawake gehostet werden. Doch alles darüber hinaus sind derzeit noch Gerüchte mit unklarem Wahrheitsgehalt.
5.7. 01:55: Nachdem ein traceroute auf FullTilt.com nach dem 29.7. zwischenzeitlich nach Kahnawake verwies, landet er inwzischen wieder auf den Kanalinseln. Die Server scheinen wieder über Alderney zu operieren. Auch sind die Foren von Full Tilt inzwischen wieder online. Es sieht nach ein klein wenig Licht am Ende des Tunnels aus.
5.7. 00:10: Ein kurzes Stelldichein gab sich ein anonymer Pocket Kings-Mitarbeiter bei 2+2. In einer kurzen Frage-Antwort-Runde gab er zu einigen Fragen knappe Statements ab.
Er gab an, dass FTP von der Lizenzausetzung selbst überrascht war. Hätte das Unternehmen mehr Zeit gehabt, wären sie vorher auf die Kahnawake-Lizenz ausgewichen. Er warf dem Unternehmen Inkompetenz vor und meinte, dass Ray Bitar nach einem Deal nicht mehr in dem Unternehmen tätig sein werde. Die Kommunikation innhalb von Pocket Kings sei genauso desaströs gewesen wie die Außenkommunikation, weswegen er selbst auch nur bruchstückhafte Informationen besitze.
Ferner gab er an, dass der Deal mit dem europäischen Investor sicher sei, er jedoch nicht wüsste, um wen es sich handele. Dass die Spieler irgendwann ausgezahlt würden, hielt er für wahrscheinlich, konnte jedoch keinen Zeitrahmen dafür angeben. Er gab weiterhin an, zu glauben, dass Full Tilt die Lizenz für Alderney inzwischen schon wieder zurück hätte und dass die Seite noch diese Woche wieder online gänge.
Desweiteren bestätigte er die auf PokerOlymp verbreitete Aussage eines anderen Mitarbeiters, dass Mitarbeiter von Pocket Kings während der Arbeit auf FT gespielt hätten (PO-Artikel dazu ). Dazu meinte er, dass erst vor einigen Monaten alle Mitarbeiter vom Echtgeldspiel ausgeschlossen wurden.
» Zum 2+2 Thread (gute Zusammenfassung), englisch
4.7. Montag, 20:00: Das Autorité de régulation des jeux en ligne (ARJEL) setzt Full Tilts Lizenz für den französischen Markt aus. Damit ist Full Tilt, unabhängig von der Aussetzung der Lizenz auf Alderney, in Frankreich gesperrt und darf – selbst bei Wiedereröffnung auf Alderney – fulltilt.fr nicht wieder in Betrieb nehmen.
Die Firma Rekop Limited hielt die Lizenz für fulltilt.fr. Inhaber der Firma war Ray Bitar. Schon nach dem schwarzen Freitag habe ARJEL von Full Tilt verlangt, sie mögen ihre Zahlungsfähigkeit für die französischen Spieler nachweisen. Diesen Nachweis habe das Unternehmen bis jetzt nicht erbracht und infolge dessen wurde die Lizenz jetzt ausgesetzt.
Aus der Veröffentlich von ARJEL geht hervor, dass der Lizenzentzug in Franreich weitestgehend unabhängig von dem Lizenzentzug auf Alderney ist.
4.7. 11:20: Auch die AGCC, die Full Tilt die Lizenz entzog, meldet sich zu Wort. In einer knappen Pressemitteilung teilt die AGCC mit, dass sie sich in frühen Verhandlungsphasen mit Full Tilt und einer dritten Partei befindet. Ziel der Verhandlungen soll sein, dass Full Tilt wieder öffnen kann.
Ferner teilt die AGCC mit, dass das am Sonntag veröffentlichte Interview mit Werner Bers, der angab für die AGCC zu arbeiten, jeder Grundlage entbehre, da der AGCC diese Person gar nicht bekannt sei. » AGCC-Statement, englisch
4.7. 11:10: Die französische Regulierungsbehörde ARJEL veröffentlichte heute vormittag eine Meldung, in sie mitteilen dass sie sich heute zu konkreten Beratungen über Full Tilt treffen werden. Die Behörde hat Full Tilt bereits letzte Woche damit gedroht, dass sie ihnen langfristig die Lizenz entziehen werden, wenn das Unternehmen nicht innerhalb kürzester Zeit eine Lösung für die französischen Spieler finde. Derzeit sind auch die Spieler von fulltilt.fr vom Full Tilt-Ausfall betroffen und können weder spielen, noch auszahlen.Es steht zu erwarten, dass die ARJEL Full Tilt heute ein letztes konkretes Ultimatum stellen wird oder ihnen direkt die Operationserlaubnis für fultilt.fr entziehen wird. In diesem Fall wäre Full Tilt auch bei einer Neu-Öffnung vom französischen Markt ausgeschlossen. Die ARJEL verlangt von FullTilt, dass sie zum einen fulltilt.fr sofort wieder online bringen und zum anderen nachweisen, dass sie alle französischen Auszahlungswünsche bedienen können. » Meldung der ARJEL, französisch
4.7. 10:40: Das deutsche Poker-Portal PokerStrategy.com vermeldet, dass sie als einer der größten Affiliates von Full Tilt eine E-Mail vom Affiliate-Support erhalten haben. In dieser Mail wird mitgeteilt, die Firma sich derzeit in Verhandlungen mit der AGCC befindet und die Provisionen sicher sind. Sobald die Spiele wieder laufen werden die Geschäfte wie gehabt fortgesetzt.
3.7. 17:00: Der Preis für den bisher drastischsten Artikel eines Main-Stream Mediums über die Full Tilt-Katastrophe geht an die taz. In einem langem und umfangreichen Artikel wird die Problematik seit dem schwarzen Freitag auseinandergenommen. Viele Fakten stimmen nicht und der Autor wartet unter anderem mit folgendem Vergleich auf: “Das öffentliche Mitleid sollte sich jedoch in engen Grenzen halten: Wer sein echtes Geld einem dubiosen irischen Firmen-Konglomerat mit Sitz auf den Kanalinseln anvertraut, obwohl das ohnehin illegal ist, der fällt vermutlich auch auf Kettenbriefe oder auf Lotteriegewinne aus Nigeria in sechsstelliger Höhe herein, die in grottenschlechtem Deutsch per E-Mail angekündigt werden.”Doch eine solche Presse zeigt auf, wie einschneidend die Auswirkungen des letzten Mittwochs auf die öffentliche Wahrnehmung des Online-Pokers sind und wie schwer es sein wird, das Bild wieder zu richten. » Zum ganzen taz-Artikel
3.7. 11:30: Die Seite gamblingcity.net veröffentliche gestern ein Interview mit Werner Bers, einem Rechtsvertreter der Alderney Gambling Control Commission (AGCC). Bers erklärte darin, dass die Lizenz für Full Tilt vor allem wegen der Untersuchungen des amerikanischen Justizministeriums entzogen wurde. Weiterhin führt er aus, dass der AGCC bewusst war, dass Full Tilt mit der Operation auf amerikanischem Gebiet nach dem UIGEA 2006 gegen dort geltendes Recht verstößt. Die AGCC habe jedoch, so lange die US-Regierung keine Schritte unternahm, dies als unproblematisch betrachtet und keinen Handlungsbedarf gesehen.Ferner führte Bers aus, dass er es für unwahrscheinlich halte, dass PokerStars ein ähnliches Schicksal blühe, da PokerStars auf der Isle of Man lizensiert sei und diese aufgrund eines anderen Handelsrechts von den USA nicht belangt werden können. (Anmerkung: Die AGCC veröffentlichte tags drauf eine Mitteilung, in der sie angab, dass Herr Bers, der das Interview gab, nichts mit der AGCC zu tun hat und ihnen unbekannt ist.)
2.7. 22:20: Quellen von party.bwin ließen – nicht offiziell – verlauten, dass sie nicht die von der L.A. Times erwähnte Investorengruppe sind. Dadurch fiele das börsennotierte Unternehmen als potentieller und weiterhin unbekannte Käufer aus.
2.7. 15:20: Die Spieler von Full Tilt sind laut einem Bericht des EGR-Magazins zum großen Teil seit dem Mittwoch verloren gegangen und sind nicht auf andere Seiten ausgewichen. PokerStars kann im Vergleich zwischen dem 23. Juni und dem 30. Juni im Schnitt 2.600 mehr aktive Spieler an den Tischen verzeichnen, Party Poker immerhin 500. Doch gemessen an den im Schnitt 13.000 bisher bei Full Tilt aktiven Spielern, sind fast 60% der Full Tilt-Spieler seit dem Mittwoch inaktiv. » Ausführliche Zahlen beim EGR-Magazin, englisch
Nach aktuellen Zahlen von pokerscout.com hält PokerStars derzeit mehr als die Häfte aller aktiven Spieler. Die Zahlen der größten Pokerseiten im Vergleich:
Seite | Derzeit aktive Spieler | Anteil |
---|---|---|
PokerStars | 30.299 | 54% |
Party | 5.220 | 9% |
iPoker | 4.937 | 9% |
888 | 2.235 | 4% |
Winamax.fr | 1.918 | 3% |
Microgaming | 1.690 | 3% |
Sonstige | 10.248 | 18% |
2.7. 15:05: Die größte irische Tageszeitung, Irish Indepentent, bestätigt ebenfalls den bevorstehenden Verkauf von Pockte Kings. Die Zeitung beruft sich auf zwei Mitarbeiter der Firma Pocket Kings. Quelle, englisch
2.7. 15:00: Aktueller Stand
Es gibt weiterhin keine offiziellen Mitteilungen von Full Tilt und alle aktuellen Informationen basieren auf “Insider-Berichten” und sind als ungewiss einzustufen.
Das Wall Street Journal hat gestern die Meldung der LA Times, dass Full Tilt von europäischen Investoren gekauft werden solle, bestätigt und gibt weitere Einblicke. Das Wall Street Journal nennt zwei Personen aus dem Kreise von Full Tilt als Quelle, gibt aber an, dass vor Abschluss des Kaufes noch mindestens drei Wochen vergehen werden.
Der Artikel des Wall Street Journal:
A group of European investors have agreed to buy a majority stake in Pocket Kings Ltd., an Irish company that owns Full Tilt, […] , according to two people with knowledge of the situation. These people, who are associated with Full Tilt, said the investment would be large enough to cover the roughly $150 million that the poker site owes U.S. poker players following the U.S. crackdown. The deal is still tentative and isn’t expected to be closed for at least three weeks, the people associated with the company said. The investors want to be sure that Fill Tilt can reach a settlement with the U.S. government before completing the investment, the people said. The investors also hope to reach an agreement with gambling regulators in Alderney, […] where Full Tilt is licensed, the people familiar with the matter said. :::::: Eine Gruppe europäischer Investoren hat beschlossen, eine Mehrheit der Anteile der Pocket Kings Ltd., einem irischen Unternehmen, das Full Tilt besitzt, zu kaufen. Quelle sind zwei Personen, die von der Situation wissen. Diese Personen, die mit Full Tilt zu tun haben, erklären, die Investition wäre groß genug, um die $150m, die Full Tilt den amerikanischen Spielern schuldet, zu decken. Der Deal ist noch unverbindlich und es steht nicht zu erwarten, dass er vor Ablauf von drei Wochen abgeschlossen wird. Die Investoren wollen sicher sein, dass Full Tilt mit der US-Regierung eine Übereinkunft finden kann, bevor sie die Investition abschließen. Die Investoren hoffen auch, dass mit den Behörden in Alderney, wo Full Tilt lizensiert ist, eine Übereinkunft gefunden werden kann, so die Quellen. |
» Wall Street Journal Arikel, englisch, kostenpflichtig
Derweil wurde bekannt, dass Phil Ivey seine Klage gegen Tiltware am 30. Juni fallen gelassen hat. Inwieweit dies mit dem möglichen Deal mit den europäischen Investoren zu tun hat, ist derzeit reine Spekulation. » Meldung auf subject: poker, englisch
Im Gegenzug haben mehrere andere amerikanische Spieler Klage gegen Full Tilt eingereicht und fordern Auszahlung ihrer Gelder. Die Klage ist auf den 30. Juni datiert und liegt damit knapp vor den ersten Gerüchten über einen Verkauf an die europäischen Investoren. Gemessen am Umfang der Klage steht zu vermuten, dass sie schon den Geschehnissen am Mittwoch letzter Woche vorbereitet wurde. » Mehr Infos zu der Klage gegen Full Tilt
Die bisher wohl drastischste Werbung nach
der Full Tilt-Katastrophe von Paddy Poker.
1.7. 17:00: Anscheinend sind die “Wartungsarbeiten” laut Full Tilt jetzt beendet. Die Meldung auf der Full Tilt-Seite wurde geändert in: “Es tut uns leid, aber das System ist im Augenblick heruntergefahren. Bitte besuche diese Seite später noch einmal.”
1.7. 14:15: Die Schlacht um die Full Tilt-Spieler ist derweil in vollem Gange. PokerStars, Party Poker, TitanPoker, etc. – alle haben neue Reload-Boni am Start und verweisen mehr oder weniger deutlich dabei auf den Full Tilt-Ausfall.
1.7. 13:30: Fast 50 Stunden nach dem Ausfall von Full Tilt gibt es immernoch keine einzige offizielle Mitteilung. In den letzten zwei Tagen gab es viele Spekulationen und Ankündigungen, die sich ausschließlich auf “Insider-Kreise” stützten. Zunächst spekulierte man, Full Tilt gehe sofort wieder ohne Lizenz ans Netz, dann hieß es Jack Binion würde bei Full Tilt einsteigen, wenig später sollte Full Tilt dann über eine Kahnawake-Lizenz wieder starten. Das letzte Gerücht ist das einzige, zu dem es eine halbwegs verlässliche offizielle Information gibt: Die Kahnawake Gaming Comission wies darauf hin, dass dies unter anbetracht des derzeitigen Status von Full Tilt erst geprüft werden müsse.Das letzte Gerücht zu Full Tilt ist derzeit, dass ein nicht genannter europäischer Investor das Unternehmen übernehmen wolle. Einzige Quelle für dieses letzte Gerücht ist die LA-Times, die sich auf zugespielte Informationen von Rechtsberatern der Firma Pocket Kings stützt.Fakt ist: Es ist auch jetzt völlig offen wie sich die Situation entwickeln wird und so lange Full Tilt nicht endlich an die Öffentlichkeit tritt, werden weitere Gerüchte ins Kraut schießen.
1.7. 13:00 In einer offenen Umfrage auf 2+2 gaben von 600 Usern fast 50% an, dass sie wieder auf Full Tilt spielen würden, wenn Full Tilt wieder öffnet, das Management gewechselt wird und Spielergelder von Unternehmensgeldern getrennt würden. Nur 30% der User schlossen dies aus.
30.6. 9:30: Des nachts vermeldete die LA-Times, dass Full Tilt Poker an “europäische Investoren” verkauft wurde. Die Investoren erhielten die Mehrheit der Stakes an der Company und würden im Gegenzug so viel Geld in das Unternehmen stecken, dass die Spieler ausgezahlt werden können. Abgesehen von der LA-Times, die sich auf ihnen zugespielte Aussagen von Anwälten der Firma Pocket Kings stützt, gibt es noch keine weiteren Meldungen, die dies bestätigen. Quelle, englisch
Tom Dwan kommentiert dies auf Twitter zunächst mit einem “Wheeeee?” und führt später an, dass es noch noch nicht sicher sei. (“Company bought = players get paid soon. Obv its not 100%, but closer then this a.m.”)
30.6. 23:56: Die Kahnawake Gaming Commission (KGC) veröffentlichte laut Subject: Poker ein knappes Statement zu Full Tilt. Darin bestätigt die KGC, dass Full Tilt über ein Unternehmen namens Kolyma Corporation A.V.V. (eines der Unternehmen hinter FT) eine Lizenz der KGC hält. Allerdings erklärt die KGC auch, dass diese Lizenz unter dem Lichte des derzeitigen Lizenzentzugs von Full Tilt auf Alderney neu bewertet und geprüft werden muss. Mit anderen Worten: Kahnawake bestätigt, dass FT bei ihnen unterkommen könnte, aber sie erst prüfen müssen, ob sie dies überhaupt zulassen wollen.
Subject: Poker meint, dass Quellen innerhalb von Full Tilt bestätigt hätten, dass Full Tilt im Grunde seit dem gestrigen Nachmittag neustarten konnte, dies aber (laut anderen Quellen) vom Management verzögert wurde. Die Seite selbst weist jedoch darauf hin, dass es sich hierbei je um umbestätigte Aussagen handelt. » Artikel auf Subject: Poker, englisch
30.6. 23:24: Das Autorité de régulation des jeux en ligne (ARJEL) schafft Klarheit bezüglich fulltilt.fr: Full Tilt kann die Lizenz in Frankreich behalten, wenn das Unternehmen den ordnungsgemäßen Betrieb von fulltilt.fr “ohne Verzögerung” wieder aufnimmt. Ansonsten werde das ARJEL Konsequenzen ziehen. Das Problem der Verlustes der Fult Tilt Lizenz auf Alderney sieht das ARJEL unabhängig von den französischen Interessen. » Quelle, französisch
30.6. 22:53: Fast 36 Stunden und keine offizielle Reaktion von Full Tilt. Wer des Englischen mächtig ist und wem das Lachen noch nicht im Halse stecken geblieben ist, findet auf pokertube eine 3-minütige vollkommen inoffizielle Erklärung von Full Tilt zum weiteren Vorgehen.
30.6. 21:36: Während wir auf weitere Quellen warten, die das Binion-Gerücht erhärten oder verwerfen, macht jetzt auch Bild-online mit einem Artikel zu dem Thema auf: Tausende Pokerspieler bangen um ihr Geld. Über dem Artikel verweist ein kleiner Kasten auf das Portal zum Thema “Computerkriminalität”.
30.6. 19:45: Keine Neuigkeiten von offiziellen Quellen. Der Moderator des Quadjacks-Online-Poker-Radios twittert derweil, dass ihm eine Quelle von FTP soeben mitgeteilt habe, dass Jack Binion jetzt Investor bei FT sei. (“Source from FTP: ‘Jack Binion is now the company’s investor.’ That’s all I heard.”) Eine knappe Stunde später erklärt der Moderator, dass er auch nicht mehr als das wüsste, aber diese Quelle auch bei anderen vorigen Aussagen richtig lag.
30.6. 19:01: Spiegel Online zieht mit einer kurzen Nachricht zu dem Thema nach und berichtet von 150 Millionen Dollar Schulden.
30.6. 15:47: Es verdichten sich die Gerüchte, dass die französische Regulierungsbehöre fulltilt.fr die Lizenz auf unbestimmte Zeit entzieht und Full Tilt damit keine Möglichkeit mehr hat, auf dem französischen Markt zu operieren.
30.6. 14:27: Zum schwarzen Freitag hat die reguläre Presse größtenteils geschwiegen. Zu den Ereignissen rund um Full Tilt bringen jetzt jedoch sogar sogar deutsche Zeitungen Artikel. So berichtet zum Beispiel die Süddeutsche unter dem Titel Tausende Poker-Spieler bangen um ihr Geld über das Thema.
30.6. 14:20: 26 Stunden nach der Full-Tilt-Katastrophe gibt es weiterhin kein offizielles Statement. Die Webseite weist jetzt auf ein “System Update” hin.
30.6. 12:35: Reaktionsschnell zeigt sich auch PartyGaming. Unter dem Betreff “Mission Weltherrschaft” bitten sie uns um Veröffentlichung einer Pressemitteilung zur Ihrer Party-Points-Städte-Erobern-Promotion. Auch auf einen Reload-Bonus in Höhe von $200 wird hingewiesen und ferner darauf aufmerksam gemacht, dass Spieler ihren VIP-Status von anderen Anbietern jetzt auf PartyPoker aktivieren können.
Wenig später zieht Titan-Poker nach und lockt seiner Nutzer mit einem $1k Einzahlungsbonus. Jeder will jetzt ein Stück vom Full-Tilt-Spieler-Pool abgreifen.
30.6. 11:50: Wir haben soeben mit einem Mitarbeiter von Pocket Kings gesprochen. Er zeigte sich entsetzt über die aktuellen Entwicklungen bei seinem Arbeitgeber und meinte, dass er selbst auch nicht informiert werde, was die konkreten Pläne des Managements seien. Zu 13-14 Uhr seien Tests geplant, den Client (ohne Spiel und Cashier) wieder online zu bringen. Die mittelfristigen Aussichten von FT sah auch er äußerst düster und meinte, dass er selbst nur hoffen kann, dass das Management von FT komplett ausgetauscht wird und so schnell wie möglich transparent und offen mit den Gläubigern und verbliebenen Spielern umgegangen werde. (» Mehr Informationen zu diesem Gespräch)
30.6. 10:30: Ein automatisierter Email-Reminder von Full Tilt erinnerst seine Nutzer an die Full Tilt Fantasy Poker League. Nichteinmal das wurde abgestellt. Es scheint, als wäre bei FT niemand mehr in den Headquarters und kümmere sich um irgendwas.
30.6. 10:00: 22 Stunden nach dem Shutdown gibt es immernoch keine Meldung von Full Tilt. Gerüchte um eine sofortige Neu-Öffnung ohne Lizenz haben sich nicht bestätigt. Der Umzug nach Kahnawake scheint das wahrscheinlichste Szenario, doch weder ist dies bestätigt, noch eine übermäßig vertrauenserweckende Option. Schließlich sind die Regularien der KGC noch laxer als von Alderney.
30.6. 02:52: Subject: Poker vermeldet nun, dass ihnen diversen Quellen von Pocket Kings (einem der Unternehmen hinter Full Tilt Poker) mitgeteilt hätten, dass FT plant, über die Kahnawake Gaming Comission (KGC) das Geschäft für nicht-amerikanische Spieler weiterzubetreiben. » Quelle, englisch
Dies wäre ein logischer Schritt für FT, sie hielten früher schonmal eine Lizenz der KGC und könnten – so die KGC dazu bereit wäre – in einem Turbo-Verfahren in das Kahnawake-Mohawk-Reservat umziehen. Die KGC hatte vor geraumer Zeit schonmal einen prominenten Anbieter lizensiert: Ultimate Bet wurde bis zum Super-User-Skandal aus dem Reservat betrieben.
Ein traceroute auf die Full-Tilt-Client-Server landet übrigens schon seit geraumer Zeit auf “t13-2.dr1.kdca.mohawk.ca” – in Kahnawake.
30.6. 02:10: Tom Dwan äußert sich auf 2+2 weiter zu dem Thema:
in a situation like ftp’s, if it goes bust, there would be a liquidator. I’d be under no legal obligation to give them the $$ i was paid imo- but morally i’d feel wrong not doing it. Initially i guaranteed a million on ftp/stars, b/c i thought i knew ftp’s situation better (lol good read me ). When the issue was just with ftp i said id pay back all the $$ i made thru sponsorship thru ftp if things went bad (giving to a liquidator would prolly be the most efficient way). and btw if u think im shooting an angle on the 1m- i’ll say 1m or what i was paid w/e is more. as far as the good news- i’m pretty worried now, but at one pt early this morning was convinced ftp ws fkd. after hearing a few things n talking more w/ friends im not as convinced its 100%, but still very worried. sorry obviously if i gave the wrong impression, i assume theres tonsa people out there who were rly bothered at yesterday’s news. That said this whole situation is pretty crushing to me, both financially and just as something that constantly tilts me and causes me to lose sleep. I really wish the players had been paid weeks ago. Wenn eine Company wie Full Tilt Pleite geht, gibt es einen Insolvenzverwalter. Ich wäre in keiner Weise verpflichtet, dem das Geld zu geben, das mir gezahlt wurde. Doch moralisch fühlte es sich falsch an, dies nicht zu tun. Ursprünglich garantierte ich $1m auf FTP/Stars. ich dachte, ich hätte einen besseren Einblick in die Situation bei FT (lol, guter Read von mir). Als es nur noch um FT ging, sagte ich, ich würde all das Geld zurückzahlen, das ich durch FT-Sponsoring bekommen habe, falls es bei FT schief gehen würde. (Ich würde es dem Insolvenzverwalter geben, das halte ich für den effizientesten Weg.) Und ich will hier nicht um die $1m feilschen, ich zahle $1m oder mein Sponsor-Geld, was auch immer mehr ist. Zu den von mir angekündigten guten Nachrichten: Ich bin jetzt sehr besorgt, aber heute früh war ich überzeugt, FT sei im Arsch. Nachdem ich mit einigen Freunden gesprochen und etwas mehr gehört habe, bin ich davon nicht zu 100% überzeugt, aber immernoch sehr besorgt. Es tut mir leid, wenn ich zunächst andere Hoffnung geweckt habe. Ich bin sicher, es gibt viele, die die gestrigen Nachrichten betreffen. Die gesamte Situation ist auch für mich überwältigend. Zum einen finanziell, zum anderen tiltet mich die Sache und ich kann nicht schlafen. Ich wünschte, all die Spieler wären schon vor Wochen ausgezahlt worden. |
30.6. 01:55: FullTilt Pro Markus Lehman äußert sich im Interview mit Pokerfirma knapp zu der Situation. Er habe seinen Full Tilt Patch diesen Tag noch aus Solidarität getragen und er habe letzten Monat sein Geld noch bekommen. Dennoch sieht er die Situation mit besorgten Augen und meint, dass die Langzeitfolgen, zwar auf weite Sicht auch heilsam sein können, aber im Moment eine Katastrophe für die ganze Branche seien. » Zum Video-Interview
30.6. 00:58: Weitere Nebenwirkungen der Katastrophe: Neben Moneybookers kündigt die Produktionsfirma der britischen Fernsehsendung “Poker Lounge” die Zusammenarbeit mit Full Tilt auf. Als Grund für die Kündigung gibt die Firma jedoch an, dass Full Tilt mit den Zahlungen im Rückstand sei und die Kündigung nicht in direktem Zusammenhang mit der Entscheidung der AGCC steht.
30.6. 00:40: Auf 2+2 vermelden einige Nutzer erste Reaktionen des Full Tilt Supports. Diese fallen jedoch äußerst informationsarm aus und besagen nur, dass Full Tilt derzeit mit der AGCC in Verhandlung steht, um das Echtgeldspiel so schnell wie möglich wieder zu öffnen. Hier die Mail des Supports im Wortlaut:
As you have heard, the Alderney Gaming Control Commission (AGCC) has suspended Full Tilt Poker’s license with immediate effect, subject to a formal hearing late July. Full Tilt is in ongoing discussions with the AGCC with the aim of rectifying the situation as soon as possible, therefore re-enabling real money play on the site. Unfortunately, until this is resolved Full Tilt Poker is unable to facilitate any play, and this includes deposits and withdrawals. Full Tilt Poker are deeply sorry for this inconvenience and will update you as and when there is further information available. Thanks, Angela Full Tilt Poker Black Card Support |
29.6. 23:37: Warum kann Full Tilt nicht einfach ohne Lizenz weiter operieren?
FT braucht nicht technisch gesehen nicht die Lizenz einer Kanalinsel, um zu operien. Aber FT hat seine Server auf dieser Insel zu stehen. Alderney ist Teil der britischen Konbesitzungen und hat als solches ein teils unabhängiges Rechts-/Steuersystem und erlaubt Online-Glücksspiele.
FT benötigt – wo auch immer es seine Server aufstellt und das Unternehmen betreibt – eine Erlaubnis dies zu tun. Würden sie zum Beispiel die Server in Deutschland aufstellen, würde das Unternehmen in Windeseile von dem hiesigen Justizsystem geschlossen werden. Ebenso wäre es in fast allen anderen westlichen Ländern. Alderney ist eine der wenigen Ausnahmen, verlangt aber das Einhalten dieser Gaming Lizenz. Nimmt Alderney FT die Lizenz weg, klemmen sie auch die Server ab.
Um ohne Lizenz weiterzuoperieren, müsste FT seine Server irgendwo aufschlagen, wo es keine Institution interessiert, was für Unternehmen dort tätig sind. Das wären dann mehr oder weniger vollständig rechtsfreie Räume und unter diesen Bedingungen würde mit Sicherheit keine Bank und kein Kreditkartenunternehmen mit FT zusammenarbeiten. Einzig Kahnawake wäre eine mögliche Option für Full Tilt, schon Ultimate Bet kam lange Zeit in dem kandischen Reservat unter. Doch ob Kahnawake nach dem Superuser-Skandal mit UB nochmal bereit ist, einen großen Online-Poker-Client aufzunehmen ist auch sehr fraglich.
29.6. 22:32: Nach fast 11 Stunden vollständiger Sperre von FTP gibt es weiterhin keine offizielle Mitteilung der Seite. Die Homepage weist weiterhin auf “planmäßige Wartungsarbeiten” hin.
Full Tilts Statusmeldung seit heute mittag
29.6. 21:23: Scott Matusow, Bruder von FTP-Pro Mike Matusow, bloggt zu dem Thema und zeigt sich optimistisch. Er sieht in Jack Binion die große Hoffnung für Full Tilt. Er geht davon aus, dass Binion Ray Bitars Anteile von FTP übernehmen werde und dafür Sorge tragen werde, dass FTP in den USA wieder Fuß fassen werden, sobald der Markt reguliert sei.
29.6. 18:27: PokerStars bringt (vor FullTilt!) ein Statement zu dem Vorfall:
PokerStars wishes to assure our customers that their funds are completely safe and that our operations are completely unaffected. The Isle of Man Gaming Commission today re-affirmed that PokerStars’ worldwide licensing is intact and that our operations are in full compliance with all of its requirements. PokerStars’ online operations continue as normal and all funds in players’ accounts are safe and available for withdrawal as usual with no delays. (PokerStars möchte seinen Kunden versichern, dass die Gelder absolut sicher sind und die Operationen ungestört weitergehen. Die Isle of Man Gaming Commission hat PokerStars heute versichert, dass die weltweite Lizenz ungefährdet ist und dass PokerStars die Bedingungen dieser Lizenz vollständig erfüllt. PokerStars Online-Geschäft geht unverändert weiter und alle Spielergelder sind sicher und können ohne Verzögerung ausgezahlt werden.) |
29.6. 17:02: Eine zuverlässige Quelle von PokerStars hat uns soeben erklärt, dass die Probleme, die Full Tilt hat, bei PokerStars nicht entstehen können. Das Spielen bei PokerStars sei für nicht-amerikanische Spieler weiterhin ohne Einschränkungen möglich und das Geld absolut sicher. Die Gaming-Lizenz von PokerStars schreibe eine strikte Trennung der Spieler- und Unternehmensgelder vor, sowie eine doppelte Absicherung der Spielereinlagen. So könne PokerStars theoretisch auf einen Schlag alle Spieler auszahlen und hätte immernoch Kapital über.
Full Tilt auf der anderen Seite führe Spieler- und Unternehmensgelder auf gemeinsamen Konten und es stehe zu vermuten, dass ein großer Teil der Spielereinlagen gar nicht mehr vorhanden seien, sondern längst für andere Zwecke ausgegeben wurden.
29.6. 15:57: Quadjacks vermeldet einer Full-Tilt-internen Quelle zufolge, dass Full Tilt plant, in wenigen Stunden ohne Lizenz der AGCC wieder online zu gehen. Ohne Lizenz steht jedoch zu erwarten, dass keines der großen Kreditkarten-Unternehmen Transaktionen mit FT zulassen wird und dass auch Bank-Transaktionen von den Banken abgelehnt werden.
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29.6. 15:30: Moneybookers schickt seinen Nutzern die Mitteilung, dass das Unternehmen mit Full Tilt nicht mehr zusammenarbeitet und dass in Zukunft Auszahlungen via Moneybookers nicht mehr möglich sein werden.
29.6. 15:21: Es gibt im Moment nichts, was die Full-Tilt Spieler machen können. Full Tilt hat bisher noch kein Statement veröffentlich und es ist zu erwarten, dass dies auch nicht sehr bald passieren wird. Zu befürchten steht, dass im schlimmsten Fall bis zu der von der AGCC am 26. Juli angesetzten Anhörung die Situation völlig ungeklärt in der Luft hängen wird.
29.6. 15:10: Auf Nachfrage eines 2+2-Nutzers erklärt die AGCC, dass Full Tilts Lizenz-Entzug ein verläufiger Schritt sei mit dem Ziel, die jetzige “Situation” mit Full Tilt vor einer weiteren Verschlechterung zu bewahren.
29.6. 14:53: Tom Dwan verliert langsam selbst das Vertrauen, wenn man seinem letzten Tweet glaubt: “Some pretty objective ppl who’s opinions I respect are worried now that FT can’t payout or find a buyer. Me too more I think about it”. (Einige recht objektive Menschen, deren Meinung ich respektiere, sind besorgt, dass FT nicht zahlen kann oder Käufer findet. Ich auch, je länger ich darüber nachdenke.)
Etwas später schreibt Dwan: “I’m pretty sick about all this. Its ridiculous that players weren’t paid weeks ago. I feel pretty sick to my stomach.”
29.6. 14:50: Seit über zwei Stunden erklärt die Full Tilt Seite schamlos, dass “geplante Wartungsarbeiten durchgeführt” werden.
29.6. 14:01: Tom Dwan twittert: “Seems like alderney regulatory body (where ftp’s license is) just shut down ftp. Wow I think?”, Auf die Nachfrage eines anderen Nutzers, ob seine Roll jetzt sicher sei, entgegnet er: “I’d still like to think ur a favorite, but gimme a few mins to try to absorb it”.
Eine Nachricht schockiert die Pokerwelt, die es in sich hat. Dem Anbieter Full Tilt wurde von der Alderney Gambling Control Commission (AGCC) die Lizenz ausgetzt und er kann höchstwahrscheinlich keinen Service mehr anbieten. Die Aussetzung war eine Folge der Ereignisse um den 15. April, bei dem Full Tilt neben anderen Anbietern ins Visier des FBI geriet.
In einem Statement sagte die Kommission: “Die Entscheidung, diese Lizenzen auszusetzen, resultiert aus einer Untersuchung, die durch die Anklagen des Attorney General’s Office im Southern District of New York am 15. April 2011 ausgelöst wurde. Hierbei zeigt sich, dass die betreffenden Lizenzen den Gesetzen von Alderney zuwider laufen.”
Der Client der Seite läuft momentan nicht, ohne Lizenz kann Full Tilt nicht wie bisher weitermachen. Ob das das endgültige Aus von Full Tilt bedeutet und wie es jetzt weitergehen soll, ist derzeit noch völlig offen. Zuletzt konnten nur die Amerikaner die Seite nicht mehr erreichen, jetzt ist der Betrieb weltweit eingestellt. Daneben warten die US-Spieler weiterhin auf die Auszahlung ihrer Bankrolls.
Die genauen Umstände der Lizenzaussetzung sind von der AGCC wie folgt beschrieben worden:
- Es dürfen keine neuen Kunden akquiriert werden;
- Es darf nichts mehr eingezahlt werden;
- Es dürfen keine Gelder an Kunden mehr ausgezahlt werden;
- Niemand darf mehr Poker oder sonstige Spiele auf der Seite spielen.
Für den 26. Juli ist eine Anhörung in der Sache seitens der Kommission angesetzt.
Hier das Statement der AGCC im Original:
Alderney Gambling Control Commission (AGCC) has today issued Hearing Notices under Regulation 46 of its Regulations to Vantage Ltd, Oxalic Ltd, Filco Ltd and Orinic Ltd, collectively trading as FULL TILT POKER. In addition, AGCC has issued Suspension Notices under Regulation 47 to the above named companies requiring them to suspend all operations with immediate effect. The decision to suspend these licenses follows a special investigation prompted by the indictments unsealed by US Attorney General’s Office in the Southern District of New York on 15th April 2011, during which grounds were found to indicate that these licensees and their business associates were operating contrary to Alderney legislation. The nature of the findings necessitated the taking of immediate action in the public interest. The venue and date for the hearing will be announced in due course. |
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 29.06.2011.
Autor: Arved Klöhn.