Es gibt unter den Poker-Pros bekanntlich viele, die Probleme mit dem Bankroll-Magament haben. Sam Grizzle hat es aber auf die Spitze getrieben, er wurde laut Todd Brunson mehr gestaked als die transkontinentale US-Eisenbahnlinie.
Gescheitert?
In der Tat ist Grizzle eine umstrittene- aber nicht unbedingt komplett gescheiterte Person, passt also nicht ganz in unsere Serie der tragischen Figuren. Vielleicht noch am ehesten, weil er trotz der vielen Anekdoten irgendwie nicht den fast schon sympathischen Enfant-Terrible-Bonus hat wie z. B. Mike Matusow. Und weil er wahrscheinlich nie einen ordentlichen Sponsorenvertrag bekommen wird.
Nicht alle Geschichten über den Parade-Hustler wirken sympathisch. Zwar behaupten Einige, er sei schon deswegen eine nette Person, weil er mutmaßlich in der Schule in einen Faustkampf mit Phil Hellmuth geraten war, das kann man aber auch anderes sehen.
Karten zeigen und raus…
So hat Sam einmal in einem Turnier einen Amateur-Spieler gefragt, mit dem er in eine Hand verwickelt war und der all-in war, ob er ihm nicht eine seiner verdeckten Karten zeigen könne. Dieser Bitte kam der Spieler nach.
Grizzle, der sich im Gegensatz zu seinem Mitspieler bewusst war, dass das Zeigen von Karten verboten war, rief daraufhin den Floorman, der die Hand des Spielers sofort für tot erklärte. Der völlig verdutzte Vegas-Tourist war ausgeschieden.
A Day in the Life
Eine andere Story kursiert nicht nur im derzeit populären Thread über Grizzle auf Twoplustwo und stammt ebenfalls von Todd Brunson:
“Vor etwa 4 Jahren spielte ich im $150/$300 Hold’em Game im Commerce Casino. Recht früh am Morgen kommt Sam Grizzle und beginnt zu kommentieren, wie gut das Spiel sei. Auf die Frage, warum er nicht spielt, zeigt er sein Bargeld ($2) und fragt sarkastisch, wie hoch denn das Buy-in sei.
Er verlässt den Raum und nach einem Gespräch mit Puggy Pearson kommt er mit $10.000 zurück und beginnt zu spielen. Nach etwa einer Stunde geraten Sam und Puggy in einen Streit (über was, kann ich mich nicht erinnern) und Puggy nimmt seine $10.000 plus die Hälfte von dem, was Sam bis dahin gewonnen hat. Sam blieben etwa $400, weit weniger als der geltende Buy-in. Zum Glück für Sam sagt niemand etwas. Sam geht fünf oder sechs Mal all-in und in etwa vier Stunden gewinnt er rund $40.000.
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Als ob das nicht erstaunlich genug ist, beendet Sam das Spiel und verkündet, dass er uns einen großen Gefallen tut und jetzt das Turnier spielen geht, so dass wir sein Geld behalten können. (Er erzählte uns natürlich auch, wie schlau er war, und wie dumm wir waren).
Sie können erraten, was als nächstes geschah: Sam, das Genie, gewinnt das Turnier und weitere $120.000 zusätzlich zu den $40.000, die er morgens von uns gewonnen hat. Nicht schlecht für einen Kerl, der im Casino mit $2 in der Tasche auftauchte.
Es ist jetzt 6.00 Uhr früh und Sam ist für genau 24 Stunden im Casino gewesen. Zeit, etwas Schlaf zu bekommen, das heißt, wenn er ein normaler Mensch ist. Aber Sam ist weit davon entfernt. Er geht in die obere Etage, wo ein toughes $800/$1.600 Razz-Game läuft. Sam stolpert an den Tisch und verliert seine gesamten $160.000 in kürzester Zeit. Ein ganz normaler Tag im Leben eines Gamblers.”
Schmutzige Wäsche und ein verzocktes Haus
Auch wenn es Zweifel an der Glaubwürdigkeit dieser Geschichte gibt – es passt zu Sam. Darüber hinaus gibt es Gerüchte, dass er angeblich seine Frau und seine Tochter im Stich gelassen hat. Sein Frau schrieb mutmaßlich:
“Ich habe den Albtraum 9 Jahre gelebt und wir brachten ein unschuldiges Kind in dieses Durcheinander. Es ist jetzt der 8. März 2008 und ich und meine 7-jährige Tochter müssen unser gemietetes Haus verlassen. Genau wie die Schule hat Sam nicht dafür bezahlt. […] Der Grund war, dass Sam die $600.000 aus dem Verkauf unseres Hauses verspielt hat. […]
Eskimo
Wie gesagt, die Echtheit Geschichte ist nicht bestätigt und sollte mit Vorsicht genossen werden. Eine andere Anekdote eines Twoplustwo-Foristen wirkt dagegen auf eine schelmische Art sympathisch:
“Ich war in diesem Sommer im Rio und belauschte Sam und Eskimo Clark auf dem Klo, wie sie 10 Prozent im Deepstack swappten. Ich wusch meine Hände und sagte Sam, nachdem Eskimo gegangen war, dass ich bei Eskimo am Tisch war und gesehen habe, dass er bereits ausgeschieden war. Sam klopfte mir auf die Schulter und meinte: ‘Das ist schon OK, Kid. Ich habe überhaupt nicht mitgespielt.’”
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 11.09.2013.