Letzte Woche hat es Christian Lusardi tatsächlich geschafft, auf einem Schlag von Platz 30.252 der All Time Money List in die Top-Ten der dümmsten Kriminellen der Welt aufzusteigen.
Vollgepisste Chips
Der 42-jährige Lusardi war verantwortlich für den jüngsten Borgata Chip Cheating Skandal. Bei dem Turnier mit 2 Millionen Dollar im Preispool wurden gefälschte Chips gefunden, die Veranstaltung musste abgebrochen werden. [...]
Wie wurde Lusardi geschnappt? Naja, es sieht so aus, als hätte Lusardi bei der Entdeckung der Vorfälle Panik bekommen und 2,7 Millionen in gefälschten Chips die Toilette des Harrah’s Borgata Hotels hinuntergespült.
Was hat er da nur gemacht? Was hat er gedacht, würde mit den Plastik-Chips passieren? Das ist kein Koks oder Heroin, Mr. Lusardi. Hat der Junge je auch nur eine Stunde Physik in der Schule gehabt?
Chips wurden runtergespült, Rohre waren verstopft, Klempner mussten gerufen werden und die verschissenen, vollgepissten Chips wurden einem der dümmsten Kriminellen der Geschichte zugeordnet. Was jetzt passiert, ist extrem wichtig.
Es ist höchste Zeit für eine Verbrecherkartei
Ich weiß nicht, wie es euch geht aber ich bin extrem angepisst von all dem Lug und Betrug in unserem schönen Spiel und deswegen ist es höchste Eisenbahn für eine Verbrecherkartei, die all dem ein Ende macht.
Ich bin kein Experte, aber ich glaube, dass Bill Kaplan in den meisten Casinos dieser Welt kein Black Jack mehr spielen darf. Es gibt bereits Systeme, um Cheater und Scammer von den klassischen Casinospielen fernzuhalten und deswegen muss das auch für Poker kommen.
Es gibt bisher nichts, was einen betrügerischen Pokerspieler davon abhält, an einem Turnier oder einem Cashgame teilzunehmen – außer vielleicht, wie dick sein Fell ist.
Tekintamgac, Pasqualini und Co.
Das wurde niemals so deutlich wie im Jahr 2011, als der mutmaßliche Betrüger Ali Tekintamgac einfach so bei der $25.000 WPT Championship auftauchte.
Tekintamgac, Jean Paul Pasqualini, Cedric Rossi, Christian Lusardi und die Ex-Full-Tilt-Betreiber können theoretisch an allen großen Poker-Turnieren teilnehmen und müssen lediglich mit der Wut der anderen Spieler klarkommen. Und wenn man nicht gerade mit Georges St. Pierre am Tisch sitzt, muss man da wirklich nicht viel Angst haben.
Gleichzeitig wird einer wie David Diaz gesperrt, weil er sich einmal in einem Harrah’s Casino betrunken und ein bisschen herumgemuckt hat. Der Typ kann jetzt noch nicht mal mehr ein WSOP-Event in seinem Leben spielen.
Ich will die Aktion von Diaz hier nicht entschuldigen, ob er das verdient hat oder nicht, darüber kann man streiten. Aber die Tatsache, dass er sein Gesicht beim wichtigsten Pokerturnier der Welt nicht zeigen darf – die ganzen anderen Verbrecher aber schon – scheint irgendwie nicht zu passen.
Die Tournament Directors Organization soll endlich handeln
Wir brauchen einen Richter, eine Jury und eine Art Henker. Poker muss handeln und ein wirksames Organ schaffen, dass diese Fälle bearbeitet und am Ende Köpfe rollen lässt oder freispricht. Man sollte damit am besten mal bei der TDA anfangen. Warum?
Man sieht sonst wirklich niemals die Granden der Poker-Turnierwelt auf einem Haufen und schließlich ist es ihre Aufgabe, Regeln und Prozesse zu erstellen, die die Spieler schützen.
Ja, Spieler brauchen Schutz vor Spielern. Wenn eine Organisation Diaz bannen kann, kann sie jeden bannen. Ich will, dass sie dabei mit dem Typen anfangen, der dachte, dass 2,7 Millionen in Chips sich einfach im Wasser der Klospülung in New Jersey auflösen.
Christian Lusardi, willkommen in der Verbrecherkartei. Wer soll noch rein?
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 29.01.2014.