Wer bereits mehr Übung und Erfahrung gesammelt hat, wird sich über kurz oder lang mit den Varianten Pot Limit und No Limit auseinandersetzen. Dies beinhaltet jedoch auch die Begriffe All-In und Sidepot. Denn wenn man mit seiner ganzen Bankroll am Tisch sitzt, kann es gut sein, dass man diese auch riskiert.
Pot-Limit
Bei Pot-Limit Spielen ist das Höhe des Einsatzes durch die Höhe des Pots festgelegt. Das heißt, liegen $50 im Pot, so hat ein Spieler die Möglichkeit einen Betrag, der zwischen dem Big Blind (der kleinste Einsatz) und dem Pot (der maximale Einsatz) liegt, zu bieten.
Ein Beispiel zur Erklärung:
Sie spielen $1/$2 PL Texas Hold’em. Das kleine Blind beträgt $1, das große $2. Der erste Spieler hat nun die Möglichkeit, mindestens um $2 zu erhöhen (also muss er insg. $4 in den Pot zahlen), die Höhe des Pots zu spielen oder einen Betrag zwischen diesen beiden. Die Höhe des Pots ist in diesem Fall $7 – das Small Blind $1, das Big Blind $2, das Call $2 – ergibt zusammen $5 für den Pot.Also das Call ($2) und das Raise ($5), somit muss der Spieler bei Raise Pot $7 zahlen. Entscheidet sich der nächste Spieler ebenfalls Raise Pot zu spielen, so kann er um $24 erhöhen – Small Blind $1, Big Blind $2, raise $7, call $7 – insgesamt $17. Das Re-Raise macht also $24 aus – $17 für den Pot und $7 für das Call.Das Re-Raise bei Pot-Limit muss mindestens doppelt so hoch wie das letzte Raise sein. Hat der Spieler nicht genug Geld für ein Re-Raise, so kann er all-in gehen.Das Bet muss mindestens so hoch wie das Big Blind sein, auch hier gilt – hat der Spieler nicht genug Geld für ein Bet, so kann er all-in gehen.
No-Limit
Bei No-Limit hat der Spieler die Möglichkeit, alles Geld was er vor sich hat, zu setzen, egal wie hoch der Pot ist. Es gibt jedoch Mindestbeträge – das Small Bet vor und nach dem Flop, das Big Bet ab dem Turn.Das Re-Raise bei No-Limit muss mindestens doppelt so hoch wie das letzte Raise sein. Hat der Spieler nicht genug Geld für ein Re-Raise, so kann er all-in gehen.Ebenso wie bei Pot-Limit muss das Bet mindestens so hoch wie das Big Blind sein. Hat ein Spieler nicht genug Geld für ein Bet, so kann er all-in gehen.
All-in und Sidepots
Es ist nicht möglich, dass ein Spieler aus einem Pot ausscheidet, weil er zu wenig Geld hat. Durch das so genannte All-in bleibt er mit seinem bisher geleisteten Einsatz am Pot beteiligt, er kann aber auch nur soviel gewinnen, wie er eingesetzt hat.Sind mehr als 2 Spieler an diesem Pot beteiligt, so wird ein Sidepot gebildet.
Beispiel:
Spieler A geht mit $50 all-in, Spieler B bezahlt die $50, Spieler C geht mit $200 all-in, Spieler B geht mit seinen verbleibenden $50 all-in. In diesem Fall wird ein Sidepot gebildet. Der Mainpot beinhaltet jenes Geld, welches Spieler A gewinnen kann (seine $50 und je $50 von Spieler B und C). In den Sidepot kommt jenes Geld, an dem Spieler A keinen Anteil mehr hat. ($50 von Spieler B und $150 von Spieler C). Von Spieler C sind $100 zuviel im Sidepot, diese kann weder Spieler A noch Spieler B gewinnen.Hält nach dem Showdown Spieler A die gewinnende Hand, so kann gewinnt er den Mainpot in der Höhe von $150. Der Sidepot ($100) geht an Spieler B oder C, je nachdem welcher die nächstbessere Hand hat. $100 gehen in jedem Fall an Spieler C zurück, da diese zuviel im Sidepot waren. Gewinnt Spieler C mit der besten Hand, so erhält er den Sidepot $150, den Mainpot mit $100 und seine übrigen $100.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 23.09.2006.