Wird Patrik Antonius demnächst seinen eigenen Pokerroom haben? Kommt nochmal eine große Poker-TV-Show? Und warum trägt er all diese Patches?
Wir wollen alles über Patrik Antonius wissen und deswegen haben wir ihm während des "Make it Big" 888Live Barcelona unter anderem diese Fragen gestellt.
PokerListings: Was ist dran an der Idee mit dem eigenen Pokerroom?
Patrik Antonius: Was ich zum jetzigen Zeitpunkt sagen kann, ist, dass wir daran arbeiten und früher oder später wird es passieren.
Hoffentlich klappt es, es gibt eine Menge zu tun. Man braucht zum Beispiel eine Lizenz und deswegen verhandeln wir gerade mit den Behörden. Sobald ich mehr weiß, lasse ich es euch wissen.
PokerListings: Warum ein Pokerroom in Monaco?
Patrik Antonius: Jeder liebt es, in Monaco zu spielen. Es gibt einen großen Bedarf. Es wäre schön, einen Platz zum Spielen zu haben.
Momentan gibt es keinen richtigen Pokerroom hier, so etwas existiert nicht. Es gibt ein paar Casinos, wo man spielen kann, z. B. das Grand Casino, es gab da aber jahrelang kein Poker.
PokerListings: Brauchen sie den ganzen Platz für die James-Bond-Filme?
Patrik Antonius: Sie nutzen den Platz jedenfalls nicht effizient, so viel weiß ich. Damals war das Fairmont ein guter Ort zum spielen, das wäre eine Option.
Ich persönlich denke, es wäre positiv für das Image von Monte Carlo, da es viele Leute gibt, die zocken wollen.
PokerListings: Die großen Poker-TV-Shows sind weg, die Nosebleeds faktisch nicht mehr da. Was macht Patrik Antonius also den ganzen Tag?
Patrik Antonius: Ich spiele immer noch viel Live-Cashgame. Ich bin auch ab und zu in Vegas und bereise andere Orte.
Ich habe auch investiert und bin in verschiedene Unternehmen involviert. Dazu genieße ich natürlich das Familienleben.
Ich habe gelernt, die Dinge nicht mehr so schwer zu nehmen. Ich vermisse Poker und vor allem Online-Poker. Ich bin da aber nicht mehr so hinterher wie früher.
Der Wettbewerb ist hart geworden und machen wir uns nichts vor: Es ist nicht mehr wie früher. Auf der anderen Seite boomen die Live-Games und die sind gut wie eh und je – vor allem die Highstakes-Partien.
Es gibt aber Phasen, in denen ich monatelang nicht spiele und das ist nicht gut für jemanden wie mich.
PokerListings: Die Live-Games sind zurück. Könnte es auch wieder eine große TV-Show geben?
Patrik Antonius: Ich denke, das wird auf jeden Fall passieren. Jemand wird mit einem guten Konzept kommen und dann kann es losgehen.
PokerListings: Es gibt ein Foto von Dir mit Viktor Blom und Phil Ivey auf dem Tennisplatz. Gibt es unter den Pokerspielern auch gute Tennisspieler?
Patrik Antonius: Ja, ein paar gibt es schon. Von den Highstakes-Spielern kann Gus Hansen ganz gut spielen. David Benyamine war mal gut und natürlich ist da noch Ronny Kaiser. Er spielt schon sehr gut. Gegen Brandon Adams zu spielen, wäre eine echte Herausforderung, ich bin aber leider zu schlecht.
PokerListings: Du warst bei IveyPoker involviert, trägst ein Patch vom King's Casino in Rozvadov und in Barcelona eins von 888poker. Mit wem hast Du einen Deal?
Patrik Antonius: Ich habe eine gute Beziehung zu Leon Tsoukernik und ich habe in seinem Casino Highstakes-Cashgames gespielt. Für das Tragen des Patches habe ich aber nie Geld oder irgendetwas bekommen.
Das King's ist Europas Pokerroom Nr. 1 und Leon weiß ganz genau, wie er Spieler dort hinlockt. Er ist gut im Marketing und ein smarter Typ. Er tut viel für Poker. Jetzt bin ich auf Einladung hier und es ist toll, in Barcelona zu sein.
PokerListings: Was hältst Du davon, dass es keine November Nine mehr gibt?
Patrik Antonius: Das ist eine gute Entscheidung. Wenn ich in dem Turnier wäre, würde ich nicht für eine lange Zeit unterbrechen wollen und dann zurückkommen.
Ich glaube auch nicht, dass es den gewünschten Effekt hatte. Das Finale wurde dadurch nicht mehr gehypt und es gab auch nicht mehr Aufmerksamkeit.
Veränderung ist gut und die Zeit war reif dafür. Es gibt so viele Turniere weltweit und man muss auch mal zum Ende kommen. Vielleicht sollten sie ein paar Tage pausieren, damit man seine Freunde einfliegen kann, das wäre eine Idee.
Einige Spieler haben von der langen Pause profitiert, es kann in den drei Monaten aber viel im Leben passieren und alles kann danach anders sein. Ich habe den Sinn der November Nine nie ganz begriffen.
PokerListings: Spielst Du dieses Jahr?
Patrik Antonius: Ich bin noch nicht sicher. Die WSOP-Turniere zu spielen, bedeutet, mehrere Tage beschäftigt zu sein und gute Cashgames zu verpassen.
Ich spiele vor allem die Games im Aria und im Bellagio. Ich habe Gerüchte gehört, dass es auch im Rio große Games geben soll. Wenn das stimmt, bin ich auch dort.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 20.05.2017.