Online-Poker – es gibt so viele Seiten. Und jede dieser Seiten hat verlockende Angebote und Zuckerl, wenn man einzahlt. Doch wer hat schon die Platin-Card von Visa? Einzahlen via Banküberweisung, das dauert einfach zu lange. Und dann wäre da noch das Problem: „Auf der Partypoker hätte ich ja Geld, aber bis ich das ausbezahlt bekomme und dann auf der Titanpoker einbezahlt habe, ist der Bonus vorbei!“. Unweigerlich wird man mit der Option „NETELLER“ konfrontiert – geht rasch, ist unkompliziert, keine Spesen. Hört sich toll an, oder?
Nun denn, Neteller anklicken und ein Konto eröffnen. Geht ganz rasch, bis man bei der alles entscheidenden Gretchen-Frage anlangt: „Wählen Sie Ihre Währung“. Damit es einem noch leichter gemacht wird, wird noch nett erklärt „Wenn Sie die Währung Ihres Bankkontos auswählen, fallen bei Einzahlungen auf Ihr Neteller-Konto keine weiteren Gebühren an“. Also, nichts leichter als dass – Euro auswählen, ist ja klar. Diese Entscheidung könnte die schlimmste Ihres Lebens sein. Es stimmt, bei der Einzahlung von Ihrem Bankkonto auf Ihr Neteller-Konto fallen keine weiteren Spesen an. Aber haben Sie dafür Ihr Neteller-Konto eröffnet? Eigentlich wollten Sie doch nur DOLLARS von einer Poker-Seite auf die andere transferieren. Doch einmal Euro – immer Euro. Die Spesenfalle Neteller hat zugeschnappt. Und die ist bei weitem schlimmer als die viel kritisierte Rake beim Pokern.
Jeder Spieler kennt das Beispiel: Spielen 6 gleichwertige Spieler mit jeweils $100 an einem Tisch, so bleibt irgendwann kein Geld mehr übrig, weil das Casino mit der Rake $600 eingenommen hat. Bei Neteller geht’s noch viel schneller. Sie haben € 100 auf Ihrem Neteller-Konto und zahlen diese z.B. auf Partypoker ein. Schnell erledigt, sagen wir Sie bekommen dafür $125. Sie spielen munter drauf los, gewinnen, verlieren und schließlich sind Sie wieder bei Ihrem Anfangsstand von $125 angelangt. Da fällt Ihnen ein, dass es eigentlich nett wäre, jetzt auf Paradise Poker weiterzuspielen. Ist ja kein Problem mehr, Sie haben jetzt ein Neteller-Konto, also Cash-Out auf Neteller und einzahlen auf Paradise Poker. Doch „Oh,Schreck!“ aus den $125 sind leider nur mehr € 98 geworden. Ja wo sind denn die € 2 geblieben? Währungsumrechnungen sind leider nie zum Vorteil des Einzelnen. Verdienen können daran nur Banken – und Neteller ist eine virtuelle Bank. Würden Sie immer wieder nur auf einer Pokerseite in Dollar ein- und auszahlen, so würde dank der Kursdifferenzen irgendwann kein Geld übrig sein, aber Neteller hat eine schöne Kontoführungsgebühr erhalten.
Auch Features wie „Peer-to-Peer-Transfer“ – Geld von einem Neteller-Konto auf ein anderes Überweisen – kostet eine winzige Bearbeitungsgebühr. Oder aber auch die angebotene Debit-Card – fast wie eine Kreditkarte. Nur beim Bezahlen fallen ein paar Spesen an.
Generell ist Neteller eine wirklich tolle Erfindung – man muss diese Option nur richtig nutzen. Denken Sie gut darüber nach, wofür Sie ein Neteller-Konto benötigen. Falsche Entscheidungen bei Neteller sind niemals gratis….
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 02.10.2006.