Früher war er in Katalonien Lehrer, dann qualifizierte er sich für das Main-Event der WSOP-Europe auf 888-Poker und nun kassierte er im Finale über eine Million Euro im Kings-Casino in Rozvadov. Dabei schafften es unter anderem Maria Ho, Niall Farell und Jack Salter an den Finaltisch.
888-Poker war der Haupt-Sponsor der WSOP-Europa und tatsächlich gelang es ihnen auch, den Sieger zu stellen. Der derzeitige Werbe-Slogan von 888 ("Taking back the game") scheint also komplett aufzugehen.
Vom Satellite bis zum Sieg für de Torres
Bis zum Main-Event in Rozvadov hatte Marti Roca de Torres in seinem Leben rund 30.000 Dollar in Turnier-gewinnen gesammelt. Gewonnen hatte er bis dato noch nie ein Turnier. Und jetzt auf einmal ist er Millionär.
Ausgetragen wurde die WSOP-Europe im Kings Casino an der tschechisch-deutschen Grenze, wo das Turnier voraussichtlich auch 2019 wieder Station machen wird. Dieses Jahr wurden insgesamt zwölf Turniere ausgetragen und das Main-Eventzug 529 Teilnahmen an. Damit wurde die Garantie von 5 Millionen Euro gerade so durchbrochen und zahlreiche prominente Spieler und Stars fanden den Weg in das Casino.
Auch am Final-Table des Main-Events war die Star-Dichte recht hoch. Jack Salter, EPT-Vize von Monte Carlo, Maria Ho, vormalige Frontfrau der Battle of Malta, EPT-Malta-Sieger Niall Farrell - sie alle schafften es in das Finale, doch keiner von ihnen durfte am Ende den Pokal in die Höhe stemmen. Diese Ehre blieb dem Spanier Marti Roca de Torres vorbehalten.
De Torres war begeistert, aber auch ermüdet nachdem die letzte Hand gegeben war: "Jetzt bin ich noch aufgeregter als vorher. Glücklich, ja auf jeden Fall, ein Traum ist wahr geworden, aber ich weiß wirklich nicht, was ich dazu sagen kann."
Hartes Finale für Ho, Pech für Farrell
Jack Salter wurde Siebter, nachdem er zwei große Hände gegen den späteren Zweiten Gianluca Speranza verlor und seine war die letzte Elimination am vorletzten Tag. Andere namhafte Spieler waren bereits deutlich vorher ausgeschieden. Zu nennen sind unter anderem Stefan Schillhabel (78), Dominik Panka (76), Will Kassouf (64), Anatoly Filatov (55), Pierre Neuville (53), Phil Gruissem (47), David Peters (44), Mike Leah (39), Parker Talbot (25), Rainer Kempe (22), Kristen Bicknell (18) und am Ende auch Titelverteidiger Kevin MacPhee (10).
Maria Ho kam mit der Chiplead in das Finale, wobei de Torres auf Position 2 lag. Damit waren die Chancen gut für einen zweiten weiblichen WSOP-Main-Event-Sieger (in Europa) nach Annette Obrestad 2007, doch Maria Ho's Finale ging ziemlich gegen den Baum. Erst verlor sie zwei größere Hände gegen de Torres und dann fand sie sich mit 2-2 im All-In gegen Niall Farells J-J wieder.
Kurz danach kam es zu einer turnierentscheidenden Hand. Maria Ho, die nun ganz hinten im Count lag, war mit A-J all-in. Farrell fand K-K und war ebenfalls all-in und im Big Blind wachte de Torres mit A-A auf und er nahm beide Spieler aus dem Turnier.
Das Spiel zu viert dauerte trotz überragender Führung von de Torres sechs Stunden an, wobei de Torres es schaffte, sich bis an das Ende des Leaderboards durchreichen zu lassen. Aber am Ende kehrte Fortuna zurück und schlussendlich bezwang de Torres seinen italienischen Kontrahenten Gianluca Sperenza im Finale mit 5-5 > A-J.
# | Spieler | Land | Preisgeld |
1 | Mati Roca de Torres | Spain | €1,115,207 |
2 | Gianluca Speranza | Italy | €689,246 |
3 | Mathijs Jonkers | Netherlands | €476,585 |
4 | Robert Bickley | UK | €335,089 |
5 | Niall Farell | UK | €239,639 |
6 | Maria Ho | USA | €174,365 |
7 | Jack Salter | UK | €129,121 |
8 | Luis Rodriguez | Spain | €97,344 |
9 | Stepan Osinovskii | RUS | €74,737 |
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 11.11.2017.