Leon Tsoukernik ist in der Poker-Industrie einer der ganz großen Spieler. Er ist der Gründer des King's Casino an der tschechisch-deutschen Grenze, dem erfolgreichsten Casino und größten Poker-Room in Europa.
In den letzten Jahren konnte das King's Casino in Europa seine Vormachtstellung zementieren und dort wird in diesem Jahr und 2019 die World Series of Poker Europe ausgetragen.
Darüber hinaus spielt Tsoukernik auch selbst leidenschaftlich Poker und hatte dabei inzwischen den einen oder anderen großen Erfolg, den er verbuchen konnte. Letztes Jahr gewann er das letzte Highroller-Turnier der EPT in Prag, bezwang Charlie Carrel und kassierte über 740.000 Euro Preisgeld.
Tsoukernik liegt ein wenig zwischen der Welt eines professionellen Spielers und der eines eines Geschäftsmanns, weswegen er perfekt zum Super-Highroller-Bowl im Aria Casino passt.
Den zweiten Tag hat er weitestgehend dominiert und mehrere Profis auf die Bretter geschickt. Unser Kollege von PokerListings, Arthur Crowson, hat sich mit Leon Tsoukernik unterhalten:
PokerListings: Es läuft super, wie fühlst du dich?
Leon Tsoukernik: Es ist großartig. Ich denke, das ist ein fantastisches Turnier mit fantastischen Leuten. Bei mir läuft es gut und ich bin sehr zufrieden.
PL: Warum hast du dich entschieden, dieses Turnier zu spielen?
LT: Ich kam nach Vegas, um alle großen Turniere zu spielen und dieses Turnier zählt auf alle Fälle dazu.
PL: Es scheint, als würdest du dich da draußen sehr wohl fühlen.
PL: Ja, ich fühle mich wohl. Ich spiele gerne gegen starke Gegner. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand 300.000 Dollar zahlt und dann nicht spielen kann.
PL: Du bist der Chef des King's Casinos – was macht dir mehr Spaß, das Management oder selber spielen?
LT: Auf jeden Fall das Management. Ich mag Poker auch sehr, aber im Geschäftlichen bin ich der einzige Profi im gesamten Feld. Alle anderen spielen nur Poker oder haben Spaß. Aber unterm Strich sind dann doch die Betreiber der Casinos die wahren Profis.
PL: Wie läuft es im King's Casino? Es scheint ja exponentiell zu wachsen.
LT: Wir haben jetzt 160 Pokertische und es ist ein wirklich großes Casino. Wir tragen alle großen internationalen Serien, inklusive der WSOP Europe, aus und haben rund 1000 Events pro Jahr. Bei uns gibt es rund um die Uhr Turniere und Cash-Games.
PL: Was macht es so besonders verglichen mit anderen Casinos?
LT: Ich.
PL: Und sonst?
LT: Nichts sonst, nur ich. (lacht)
Es ist ein sehr angenehmer Ort, um Poker zu spielen. Den Leuten gefällt es und sie kommen dahin wo es Action gibt.
PL: Warum hattest du das Casino damals gegründet?
LT: Ich habe immer gespielt, auf der ganzen Welt. So kam es zu der Entscheidung, mein eigenes Casino zu bauen.
PL: Wir kamst du mit Poker in Berührung?
LT: Ich spiele seitdem ich 18 bin, also schon eine sehr lange Zeit. Ich mag den mentalen Aspekt am Spiel.
PL: Du hast mit Antiquitäten gehandelt, ist das mit deinem jetzigen Business irgendwie vergleichbar?
LT: Die Arbeit mit Antiquitäten war eine ganz andere, denn man ist sehr viel gereist, um Käufer und Verkäufer zu treffen. Man besucht auch viele Museen, wofür mir jetzt die Zeit fehlt. Die Galerien und Ausstellungen fehlen mir schon.
PL: Wie hast du gelernt, in diesen Highroller-Turnieren zu bestehen? Hattest du Training?
LT: Ich hatte einen fantastischen Coach mit Johannes Strassmann. Er war ein fantastischer Spieler und es war tragisch, dass er so jung sterben musste.
Inzwischen habe ich eine Menge Erfahrung mit diesen Highrollern – nicht unbedingt nur durch Highroller-Turniere, sondern durch sehr viele Cash Games. Martin Kabrhel hat mich für dieses Turnier trainiert. Er ist auch ein großartiger Spieler, hat aber leider keinen Platz bekommen.
PL: Was passiert, wenn du dieses Turnier gewinnst? Gibt es einen neuen Anbau für das King's?
LT: Nein. Ich spiele hier nicht wegen des Geldes. Es geht um meinen Stolz. Für mich bedeutet der Erfolg am Ende sehr viel mehr als die 6 Millionen Dollar.
Bei der WSOP wird Leon Tsoukernik noch das One-Drop spielen, dann wird er wieder abreisen. Vorher aber geht er als Sechster von 19 Spielern in den dritten Tag des Super-Highroller-Bowls.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 30.05.2017.