Wie meldet man sich für ein WSOP-Turnier an? Wie bekommt man gewonnenes Geld nach Deutschland? Bracelet-Gewinner Jörg Peisert liefert die Antworten zu diesem Themenkomplex.
Anstoß zu diesem Artikel war ein Leserbrief, der uns vor ein paar Tagen erreichte und einige Fragen zur kommenden WSOP aufwarf.
Dieser Artikel versucht einen Teil dieser Fragen zu beantworten und ist gleichzeitig der Auftakt einer Reihe mit Tipps und Tricks rund um die WSOP und Las Vegas im Allgemeinen.
Zu den drängendsten Fragen bei vielen zählt: Wie und wo meldet man sich für die Events an? Wie bezahlt man das Buy-In?
Die Antwort darauf ist zweigeteilt: Zum einen kann man sich bereits jetzt vorab für die Events registrieren und per Überweisung bezahlen. Außerdem kann man sich einfach vor Ort registrieren und bar zahlen.
Die WSOP findet im Rio Convention Center statt. Wer vor Ort zahlt, braucht bloß dort die Tournament Registration aufsuchen, seine Harrah’s Total Rewards Karte, den Reisepass und das entsprechende Bargeld oder Rio Casino-Chips vorzulegen und seine Platzkarte in Empfang zu nehmen. Die Total Rewards karte muss man sich vorher am selben Ort ausstellen lassen. Sie ist für den weiteren Verlauf der WSOP eine Player-ID und sollte wie der Reisepass immer mitgeführt werden.
Für die Vorregistreirung und Bezahlung per Überweisung gibt es etwas mehr zu beachten. Zunächst muss man sich für das jeweilige Event das Registrierungsformular herunterladen und ausfüllen. Anschließend überweist man das Buy-In inklusive aller Gebühren, die für eine internationale Überweisung anfallen, an Harrah’s. Dazu benötigt man folgende Informationen:
Aba/Routing number | 026009593 |
Swift | BOFAUS3N |
Name der Bank | Bank of America |
Adresse | 300 South 4TH street, Las Vegas, Nevada 89101 |
Epmfänger | Harrah’s License Company, LLC |
Kontonummer | 004969442145 |
Verwendungszweck | Ref 1: Name des Spielers |
Ref 2: WSOP Event Nummer |
(Gibt man diese Informationen an die eigene Bank, kann diese damit was anfangen und die Überweisung veranlassen.)
Wichtig ist dabei, dass man die Gebühren mit überweist, damit am Ende wirklich die volle Summe für das Buy-In bei Harrah’s ankommt, sonst wird man nicht registriert.
Desweiteren sollte man beachten, dass der Name des Spielers mit dem Namen des Auftraggebers der Überweisung übereinstimmt. Bezahlungen von Dritten werden von Harrah’s nicht akzeptiert.
Man sollte außerdem unbedingt die korrekte Email-Adresse im Registrierungsformular angeben, da die Bestätigung oder Nachfragen bei Problemen an diese Adresse gesandt werden. Die Bearbeitung dauert laut WSOP-Website in der Regel 7 Tage. Wenn man die Bestätigung hat, muss man dennoch vor Ort die Registrierung wie oben beschrieben abschließen, allerdings muss man dann natürlich nichts mehr bezahlen.
Einige weitere Fragen unserer Leser haben wir an den letztjährigen Bracelet-Gewinner Jörg Peisert weitergeleitet. Hier seine Antworten:
Hallo Jörg, Du hattest ja im letzten Jahr eine sehr erfolgreiche WSOP. Können wir davon ausgehen, dass Du dieses Jahr wieder teilnehmen wirst?
Jörg Peisert: Ja, wenn nichts Unvorhersehbares passiert, würde ich gerne wieder teilnehmen.
BraceletgewinnerJörg Peisert
Gibt es denn schon Events auf die Du Dich besonders freust?
Jörg Peisert: Neben dem Main Event möchte ich gern versuchen, das Unmögliche möglich zu machen und im 3’000er Triple Chance No-Limit den Titel zu verteidigen. Ansonsten möchte ich eher spontan hier und da ein paar Side Events spielen.
Wir wurden von Lesern gefragt, wie man bei einem möglichen Gewinn das Geld am besten und sichersten nach Deutschland bekommt. Nach Deinem Bracelet-Gewinn im letzten Jahr wirst Du Dir diese Frage zwangsläufig auch gestellt haben. Hast Du Tipps für künftige Gewinner?
Jörg Peisert: Am einfachsten und schnellsten ist es, sich das Geld überweisen zu lassen. Das geht auf das eigene Konto oder auch an Personen, die einen z.B. gestaked haben. Das Geld ist dann ohne Probleme innerhalb von 4 Tagen zum Devisenkurs hier.
Ein bekanntes Problem ist auch, dass in den USA ab einer bestimmten Gewinnsumme die Steuern bereits vom Casino einbehalten werden. Kommt man als Deutscher da drum herum oder ist das Geld einfach weg?
Jörg Peisert: Es sollte das Formular zum Doppelbesteuerungsabkommen ausgefüllt werden, damit das Geld erst mal komplett ausbezahlt wird. Eine hohe Barauszahlung würde ich vermeiden, um die $10.000-Grenze am Zoll nicht zu überschreiten und Umtauschverluste zu vermeiden.
Welche Unterschiede im Bezug auf Verhaltens- und/oder Tischregeln sind Dir aufgefallen? Worauf sollten deutsche Spieler in Las Vegas am Tisch achten?
Jörg Peisert: In Las Vegas ist das Pokerspiel emotionsloser. Das soll heißen, heftige Freude über ein gewonnenes Spiel sollte man besser unterlassen, da dies mit einem Penalty bestraft wird. Für mich als Spieler, der schon mal ganz gerne eine emotionale Regung zeigt, ist das schwierig. Deshalb bin ich auch gleich verwarnt worden. Für mich gehört das zum Spiel mit dazu, wenn es immer auf faire Weise geschieht, aber die Amis sehen das anders. Weiter darf man am Tisch keinesfalls deutsch sprechen, auch nicht mit Leuten, die an der Rail stehen. Auch weichen die Regeln von Hotel zu Hotel leicht voneinander ab. Erfreulich ist, dass die Getränke gegen ein Tip – ein Dollar ist völlig okay – umsonst sind und man da einen echten Edge hat.
Vielen Dank für das spontane Interview und größtmöglichen Erfolg für die Titelverteidigung
Jörg Peisert: Vielen Dank an euch und alles Gute noch für das neue Jahr an die Leser von PokerOlymp und viel Spaß in Las Vegas!
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 12.01.2010.