Diese Woche erreicht uns in der Redaktion mit Freude die neue Stratman-Kolumne von Villains Hero. Gewohnt kompetent und auf hohem Niveau schreibt er über Spielsituationen und beantwortet Fragen von Usern. Heute geht es um Pocket Kings. Jacub P. hatte da nämlich eine “Pro-Frage”.
Jacub P.: Ich habe eine Pro-Frage: Kann man Kingz im Cashgame folden?
Natürlich kann man Könige folden, sogar preflop: Full Ring, 150BB eff. Stacks, wir eröffnen KK in UTG. UTG+1 3-bettet, UTG+2 4-bettet, MP 5bet-shovt, MP+1 callt, alle folden bis zu uns. Klarer Fold mit Kings (trotz der grandiosen Pot Odds, denn mindestens einer unserer Gegner hat sicher AA, und dagegen haben wir keine 20% Equity).
Artikel zu Ende, Frage beantwortet? Nee, das wäre zu einfach. Stattdessen will ich Jacubs schlampig gestellte Pro-Frage auf verschiedene Weise variieren. Es gibt ja eine Menge Faktoren, die für die (Un-)Foldbarkeit einer Hand eine Rolle spielen. Wie viele Leute sitzen am Tisch, wie tief sind die Stacks, gibt es eine Dynamik, was ist die Action – und nicht zuletzt: preflop folden oder postflop folden? Dass Letzteres immer mal eine gute Idee ist, sollte offensichtlich sein. Und falls nicht, zeige ich ein paar Hände aus der Praxis, die das untermauern.
Jacubs Pro-Frage, Variante I:
Kann man beim 6-max mit 100BB eff. Stacks Kings preflop folden?
Hier kommen wir einem klaren „Nein“ am nächsten, wenngleich mit ein paar Restzweifeln. Vorstellbar ist es schon, dass um uns herum einige 14/10-Vollnits plötzlich ausrasten und einander 3-, 4- und 5-betten, so dass wir letztlich die Range eines der Beteiligten auf AA eingrenzen können und unsere Kings folden sollten.
Aber in der Praxis kann man das wohl knicken. Noch nie im Leben war ich beim 6-max NL Holdem mit 100BB eff. Stacks in Versuchung, Könige pre-flop wegzulegen. Eher sind Queens die Grenze, bei der sich manchmal ein Fold empfiehlt, aber selbst das passiert äußerst selten. Auch QQ habe ich beim 6-max mit 100BB eff. Stacks noch nie im Leben (also über einige 100.000 Hände) preflop gefoldet, und nur in zwei dieser Spots war das All-in wohl ein Fehler und ich hätte stattdessen folden sollen. Hier ist einer dieser Spots:
Ich meine mich zu erinnern, noch einen zweiten (interessanteren) gepostet zu haben, finde ihn aber nicht ;)
Jacubs Pro-Frage, Variante II und III:
Kann man beim Full Ring mit 100BB eff. Stacks Kings preflop folden?
Kann man im Cashgame mit 300BB eff. Stacks Kings preflop folden?
Je mehr Leute am Tisch sitzen und je tiefer es ist, desto eher mag sich einmal ein Spot ergeben, in dem unsere Könige in den Muck gehen sollten. Allein schon aufgrund des Umstandes, dass am Full-Ring-Tisch mehr Leute auch zwei Karten bekommen haben und damit leicht die Wahrscheinlichkeit steigt, dass einer davon zwei Asse hält. Außerdem ist das Geschehen beim Full Ring speziell in früher und mittlerer Position in der Regel etwas tighter, und spätestens wenn es pre-flop zu 4bets und 5bets kommt, dann lässt sich schon recht präzise einschätzen, was die Villains machen.
Je tiefer die Stacks werden, desto eher ist es ebenfalls vorstellbar, Kings zu folden. Für 50 oder 100BB sind Könige preflop mehr oder weniger unfoldbar, in den allermeisten Fällen stellen wir damit gegen die Stackoff-Ranges unserer Villains gerne und mit positiver Erwartung das ganze Geld in die Mitte.
Für 200 oder gar 300BB werden die Stackoff-Ranges der meisten Villains extrem tight. Ein Beispiel aus der vergangenen Woche, das mich daran erinnert hat, mal wieder eine Pokerolymp-Leserfrage zu beantworten: Hero hat sich gerade in eine 200BB tiefe 5/10-NL-Holdem-Partie ohne Antes gesetzt. Erster Orbit, Hero hat KK in UTG und eröffnet auf 30. MP foldet, CO 3bet auf 100, alle folden bis zu Hero, was tun? „4bet“, mag nun der geneigte Leser vorschlagen, gute Idee, aber vielleicht sollten wir kurz darüber nachdenken, was wir tun, bevor wir 4betten.
Wer 4bettet, der braucht einen Plan, was gegen eine 5bet zu tun ist. Stellen wir uns also vor, wir 4betten auf 280, und der Villain stellt seine 2.000 Dollar in die Mitte bzw. 5bettet auf 600 (was ihm gegen einen 6bet-Shove Raum zum Folden ließe, so dass die 5bet ein Bluff sein könnte). Callen wir das gerne bzw. 6bet-shoven wir jetzt gerne, nachdem er unseren UTG-Opener ge3bettet hat, ohne jegliche Dynamik zwischen uns? Würde er AK oder QQ wirklich so spielen mit diesen Positionen und diesen Stacks? Ganz schön dünn. Und auf einmal sind wir gar nicht mehr so begeistert von unseren Königen…
Apropos Dynamik, wie wollen wir generell das 4betting in solchen Spots halten? Im Gegensatz zu Partien mit 120, 130BB eff. Stacks, wo sich 4bet-Bluffs geradezu aufdrängen, wird 200+BB tief out of position das 4bet-Bluffen schwierig, weil die Villains mit diesen Stacks fast jede 4bet korrekt callen können, speziell in Position. Aber wie sollen wir uns eine ausgewogene 4bet-Range basteln, ohne ausreichend oft zu 4betten? Wir können ja nicht nur mit AA/KK für Stacks 4betten, das wäre einfach zu durchschauen für den Villain. Gar nicht zu 4betten wäre eine Alternative, immerhin behalten wir so seine 3bet-Bluffs in der Hand, aber wie bekommen wir dann mit AA/KK und supertiefen Stacks das ganze Geld in die Mitte?
Am Ende kommen wir wahrscheinlich zu dem Schluss, dass wir zugunsten unserer Value-Kombos eben doch 4betten und eine aggressive Dynamik schaffen müssen, aber für einen höheren Preis als mit 120BB effektiven Stacks: Während mit kleinen Stacks die Villains gegen unsere 4bet nur die Wahl haben zwischen Fold und Shove, können sie hier callen, so dass unsere cbet am Flop im 4bet-pot zum Teil unseres Moves wird.
Zwar mag dieses Szenario auch immer mal günstig sein (z. B. wenn wir einen Villain finden der in 4bet pots am Flop fit or fold spielt), aber im Prinzip basteln wir in diesem Absatz an einer Strategie, die beinhaltet, out of position den Pot groß zu machen – was ja eigentlich nicht erstrebenswert ist. Aus Sicht unseres Gegenspielers skizzieren unsere hier angedeuteten Probleme hoffentlich, warum 3betting in position mit tiefen Stacks so eine starke Waffe ist.
Eine eindeutige Lösung für diese Probleme gibt es nicht. Wir müssen 3bet-/4bet-Spots gegen individuelle Villains individuell auflösen. Gegen manche werden wir auch mit tiefen Stacks leichter alles in die Mitte stellen, gegen andere eher nicht. Je nachdem. Im konkreten Fall gibt es leider keine Geschichte zwischen uns. Villain und Hero haben ein paar hundert Hände 6-max mit 100BB eff. Stacks gespielt, tief noch nie.
Aber wir haben ein paar Stats, immerhin: Villain ist 27/21 mit 8% 3bet. Am CO 3bettet er 9%, und er foldet (nur) 27% gegen 4bets, außerdem hat er einen schon fast absurd hohen went to showdown von 30%. Uns sieht er als 30/22, der UTG mehr als 20% eröffnet. All diese Informationen plus die Annahme, dass der Villain uns am tiefen Tisch in Position etwas mehr 3betten wird als ohnehin schon, haben mich relativ schnell 4bet/callen lassen, auf 280. Villain stellt per 5bet seinen Stack rein, Hero callt, er hat AA.
Hätten wir an irgendeiner Stelle dieser Hand Kings preflop folden können? Nein, das war einfach nur dumm gelaufen, wenngleich der Call seines 5bet-Shoves schon nicht mehr so richtig Spaß gemacht hat. Vielleicht zeigen die Denkanstöße oben, dass wir auch mit der zweitbesten Hand im Texas Holdem mit tiefen Stacks nicht bedenkenlos Geld in die Mitte schaufeln können, ohne darüber nachzudenken, mit welcher schlechteren Hand der Villain um Stacks zu spielen bereit ist. Ein AK-Stackoff für 300BB mag manchmal gut sein, aber ohne Vorgeschichte ist das alles andere als Standard.
Jacubs Pro-Frage, Variante IV:
Kann man im Cashgame mit 100BB eff. Stacks Kings postflop folden?
Klar, kann man und sollte man gelegentlich. Beim Holdem ergeben sich immer wieder Spots, in denen wir ein KK-Overpair haben, der Villain raist unsere bet, und wir stehen vor der Frage, was zu tun ist.
Hier ein paar Beispielhände:
In der ersten spielen wir beim 6-max 5/10 NL Holdem gegen den weltberühmten Nanonoko, der die Pokerstars-Midstakes-Partien mit einer überaus bemerkenswerten Winrate schlägt – und das, obwohl er wesentlich mehr Tische spielt als andere Regulars, teilweise mehr als 20.Nano eröffnet am Cutoff auf 30, wir am Button mit KK.
Zu 95% würde ich in diesem Spot 3betten, da ich am Button mehr 3bette als aus anderen Positionen und insofern dankbar bin für jede starke Hand, die sich in dieser Position für Value 3betten/5betshoven lässt. Speziell gegen Nano, der gerne marginale Preflop-Kriege führt, sobald er sich provoziert fühlt und das Gefühl hat, dass jemand ihn sehr weit 3bettet oder sich an seinen Blinds vergreift. Zwar ist es mit aggressiven Spielern in den Blinds wichtig, gelegentlich per Coldcall mit einer starken Hand seine Coldcall-Range gegen Squeezes zu beschützen – aber bitte nicht mit KK, das ist Verschwendung. 88-TT, AQ, AJ sind oft stark genug, um am Button erst zu coldcallen und dann gegen einen notorischen Squeezer aus den Blinds profitabel um Stacks zu spielen.
Hier habe ich ausnahmsweise trotzdem gecoldcallt, weil ich a) lange nicht ge3bettet hatte und es b) nach der Action in den Orbits zuvor für recht wahrscheinlich gehalten habe, dass nun einer der wilden Kollegen in den Blinds gegen den weit eröffnenden Nano und den weit coldcallenden Hero einen Move macht. Und wenn nicht, dann wird postflop „Deception“ (Täuschung) auf unserer Seite sein: KK hat Nano kaum auf dem Schirm, wenn er überlegt, welche Kombos wir haben können.
Der erhoffte Squeeze kam nicht, stattdessen foldeten die Blinds.
Headsup am Flop: J 8 4 (75$).
Villain checks, Hero bets $50, Villain calls.
Turn: J 8 4 9 ($175)
Villain checks, Hero bets $150, Villain raises $380, Hero…?
Heros Bet am Turn ist obligatorisch: Wir bekommen Value von diversen schlechteren Händen, die am Flop c/c gespielt haben mögen. Gegen einige von denen müssen wir obendrein protecten: T8, JT, TT, 87 zum Beispiel sollen dafür bezahlen müssen, noch eine Karte zu sehen.Nano repräsentiert nun mit seinem Checkraise einige plausible Kombos, die am Flop c/c und am Turn c/r spielen würden: 98, J9, 99.
Ein Level weitergedacht weiß Nano zwar auch, dass sein Checkraise plausibel ein twopair oder besser repräsentiert, aber das wird ihn kaum dazu verleiten, irgendeinen Quatsch in einen Bluff zu verwandeln, denn so viele Quatsch-Kombos gibt es nicht in seiner Range nach dem c/c am Flop (85s oder so ist denkbar, A4s vielleicht auch, aber eigentlich sollte er diese beiden eher am Flop cbetten). Außerdem kann er sich nicht überragend viel Foldequity ausrechnen, da wie in seiner Range auch in Heros (perceived) Range viele Hände mit Outs sind. Und zu guter Letzt checkraist Nano generell nicht übermäßig viel.
Also, kann man hier Kings folden? Ja, kann man, sollte man wahrscheinlich sogar. Das Problem ist nur, dass wir hier recht weit oben in unserer Range sind. Diese Range, die wir als preflop weit coldcallender Spieler am Flop und Turn betten, besteht aus wenigen Nuts-Händen (Twopair und besser), aus allen Jx, die wir valuebetten/protecten, und dazu kommen haufenweise Semibluffs wie KQ, 76, 65, 75, AT oder sowas. Wenn Nano nun wüsste, dass wir an dieser Stelle sogar KK folden und nur mit Twopair und besser weiterspielen, dann könnte er sehr liberal checkraisen, z.B. mit genannten Quatschhänden, weil er damit geschätzte 65 bis 70% unserer Range zum Folden bringt.
Wegen dieser eher theoretischen Überlegung habe ich mich am Turn noch nicht, sondern erst am River gegen seinen Shove von der Hand trennen können; ein Fehler, wie ich im Nachhinein denke und wie zwei fähige Leute, denen ich die Hand gezeigt habe (einer davon war sogar mal Vizeweltmeister im PL Holdem), ebenfalls meinen.
Nächste Hand, gefoldet zu uns im SB mit K K , wir eröffnen auf 30, ein Regular im BB callt, 100BB eff. Stacks.
Flop [Oc]7 4 ($60)
Hero bets $50, Villain raises $180, Hero…?
Können wir hier Kings folden? Natürlich nicht. Villains Raise-Range am Flop besteht zum großen Teil aus Straight- und Flush-Draws, dazu Bluffs mit Händen, die zwar etwas Equity haben, aber für einen Call zu schlecht sind (A5dd oder 43ss zB), und wenige Sets und Twopairs. Je nach Villain hat unser Overpair gut 50 bis gut 60% Equity gegen die Range, mit der er auf diesem Flop Pleite geht. Dazu kommt der unmittelbare Profit gegen seine sehr leichten Raises, die gegen eine Flop-3bet folden.
3bet nebst Stackoff (oder direkt All-in) unsererseits ist an diesem Flop ebenso profitabel wie Standard. Gegen seine sehr leichten Bluffraises wäre ein Call am Flop zwar effektiver, um sie weiterbluffen zu lassen, aber gegen seine gesamte Range ist eine 3bet am Flop Pflicht: Protection gegen seine vielen Draws. Nachdem ich am Flop recht groß ge3bettet, der Villain geshovt und ich gecallt hatte, zeigte er 10 9 – ein selten günstiger Spot für Hero.
Bleibt die Frage, ob sein Raise/shove am Flop korrekt war oder überzogen.Offensichtlich ist der Villain davon ausgegangen, dass Hero am Flop sehr leicht cbettet, so dass sein Raise schon umittelbar viele Folds von Hero generiert. Außerdem muss er von einer extrem leichten Stackoff-Range Heros ausgehen, wenn er sich für sein T9 mehr als 40% Equity ausrechnen will: Seine Hand ist gegen fast jede 9 und gegen jedes Overpair in miserabler Verfassung und gegen Draws kaum einmal Favorit.
Den Stats nach sehe ich zwar sehr loose aus, aber hätte er genauer hingeschaut, dann wüsste er, dass ich im Gegensatz zu anderen nicht brutal weit aus dem SB eröffne und ebenfalls auf solchen Boards (auf denen es der Preflop-Raiser schwer und der Coldcaller leicht hat, etwas zu repräsentieren) nicht mit allzu hoher Frequenz cbette, sondern auch immer mal check/folde. Villain mag sich seinen Flopraise als „Rangemerging“ schönreden, aber wahrscheinlich stimmt er im Nachhinein mit mir überein, dass das ein Fehler war, zumindest gegen mich. Gegen jemand anderen, der 75% aus dem SB eröffnet, 80% cbettet und obendrein bluffhappy ist, wäre die Hand wahrscheinlich prima gespielt von ihm.
Eine hab‘ ich noch, wieder 5/10 NL Holdem 6-max mit 100BB eff. Stacks. Um das Beispiel anschaulicher zu machen, habe ich das Board etwas verändert. Es ist jetzt dasselbe wie in der Hand zuvor, aber die Range des Gegners ist eine komplett andere, und das macht den gesamten Spot zu einem komplett anderen. Statt wie im Beispiel zuvor komfortabel alles in die Mitte zu stellen, sehen unsere Könige hier alles andere als gut aus.
Unser Gegenspieler im Big Blind ist den Preflop-Stats nach ein Regular wie Hunderte andere auch, aber auf den zweiten Blick einer mit erheblichen Lecks in seinem Spiel: 20/17 mit 7% 3bet. Seinen Blind verteidigt er sehr tight (Fold to Steal 81%), auch postflop spielt er tighter als andere, viel zu tight: Fold to cbet 56%, went to showdown 23%, won @ showdown 56%, won when saw Flop 42%, alles keine gesunden Zahlen.
Hero mit KK eröffnet 30 aus UTG, 3 fold, BB calls.
Flop 9 7 4 ($65)
BB checks, Hero bets $50, BB raises $160, Hero…
Und, können wir hier Kings folden? Hoffentlich überrascht es den einen oder anderen, dass die Antwort kein klares, aber doch ein gemurmeltes „Ja“ ist. Als neunmalkluge Pokerexperten stellen wir natürlich fest, dass es theoretisch ausbeutbar ist, in so einem Spot die Spitze unserer Range zu folden, weil die Villains uns am Flop zu Tode checkraisen könnten, wenn wir hier sogar KK weglegen – was wir deswegen auch nur sehr selten tun sollten.
Allermeistens (wie in der Hand zuvor), vielleicht zu 75%, ist 3bet nebst Stackoff an diesem Flop der richtige und profitabelste Weg, die Hand gegen den Checkraise zu spielen, die „Standard-Line“. Standard ist sie in erster Linie, weil sie dem Schutz unserer Hand gegen die vielen Draws in Villains Range dient. Die Alternative Call wäre am besten gegen Ranges, die zum überwiegenden Teil aus Bluffs bestehen. Dagegen ist Protection weniger wichtig, und wir maximieren unseren Ertrag am ehesten, indem wir Villains Bluffs in der Hand behalten – und bluffen lassen.
Hier sind so gut wie keine Bluffs zu sehen. Der Villain verteidigt seinen BB sehr tight, zumal gegen einen UTG-Opener. Kombos wie 86s, T8s, 65s können wir bedenkenlos ausschließen: Der Villain wird sie postflop fast immer folden, vielleicht gelegentlich 3betten, aber niemals callen. Die typische Coldcall-Range beinhaltet in seinem Fall keinerlei suited connectors, sondern in erster Linie Pocketpaare und Premium-Broadways (exklusive AK, das ein derartiger ABC-Spieler wahrscheinlich zu annähernd 100% 3bettet).
In der Hand war ich überzeugt, hier fast immer Sets gezeigt zu bekommen und nur selten eine XXcc-Kombo, zB AQcc, von denen ich annahm, dass dieser Spieler sie oft am Flop und Turn c/cen würde. Da er seinen Zahlen nach keinerlei Neigung zum Bluffen hat und sich in seiner Range kaum Kombos finden, mit denen er bluffen könnte, habe ich an dieser Stelle tatsächlich KK gefoldet, schon die zweite Riesenausnahme in diesem Beitrag.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 02.08.2010.
Autor: Villains Hero.