Drei Monate ist es nun her, dass Joe Cada sich bei den November Nine den Sieg beim wichtigsten Turnier des Jahres holte und Weltmeister in No-Limit Hold’em wurde. Doch der Gewinn des Main Event bedeutete nicht nur 8,5 Millionen Dollar auf dem Konto, sondern eine Menge mehr. Folgendes Berichte Joe Cada dem PokerStarsBlog:
Seit dem Main Event der WSOP ist so viel geschehen, dass ich mich kaum an alles erinnern kann. Allerdings konnte ich nicht so viel Poker spielen, wie ich es mir gewünscht hätte. Doch wieso sollte ich darüber klagen? Direkt nach dem Main Event verbrachte ich mit meinem Agenten Dan einige Tage in New York. Letterman, CNN, CBS, erste Reihe bei einem Spiel der New York Rangers, WWE Raw und meine Geburtstagfeier in New York – lauter tolle Dinge, aber eben weniger Poker als gewünscht.
Bei einem Ausflug nach Los Angeles konnte ich ein wenig Poker dazwischen schieben, weil ich wie Vanessa Rousso und Daniel Negreanu bei der PokerStars Million Dollar Challenge mitspielte. Dabei drückte mir mein neuer Freund und Kollege als PokerStars Pro Dennis Phillips die Daumen.
Als die Caribbean Adventure begann, hatte ich endlich einige Wochen Zeit, nur Poker zu spielen. Diese Turnierserie auf den Bahamas hat sich echt zu einer Mini-WSOP entwickelt, jeden Tag beginnt ein neues Turnier und es läuft ein wenig anders ab als bei den amerikanischen Serien, bei denen das Programm komprimierter ist und das Main Event früher anfängt. Auf diese Weise kann man sich noch auf viel Action freuen, wenn man bei einem Turnier ausscheidet.
Mit meinem Spiel beim Main Event der PCA war ich nicht ganz zufrieden. Ich verstrickte mich etwas zu sehr in eine Hand, in der ich wusste, dass ich hinten lag und schied schon in einem der ersten Levels aus.
Ich spielte einige weitere Turniere, darunter auch das AmFAR Celebrity Charity Tournament, das mir ziemlich viel Spaß machte. Boris Becker, Montel Williams, Nelly, Kelly Rowland, and sogar Tony Almeida von “24” nahmen daran teil! Ich spielte auch das Shorthanded- und ein anderes Turnier erfolglos, kam jedoch ins Preisgeld, als es am wichtigsten war – beim High Roller Event mit einem Buy-In von 25.000 $.
Das Feld war sehr stark und mit einigen der besten Spieler der Welt besetzt: Justin Bonomo, Lex Veldhuis, Daniel Negreanu, Jason Mercier, Elky, Barry Greenstein, Nick Schulman, Dario Minieri und Mike Matusow – um nur einige zu nennen.
Am ersten Tag hatte ich das Glück mit Pocket Achten eine Straight zu rivern, als Jani Sointula gleichzeitig ein Set Zehnen traf. Auf dem Board lagen am Ende 7x 6x 4x 9x Tx . Es ist immer eine schwierige Situation, wenn jemand eine Karte trifft, mit der sich die eigene Hand verbessert, die aber dem Gegner eine noch bessere beschert. In diesem Fall hatte ich das Glück auf meiner Seite und konnte den ersten Tag mit etwa 100.000 Chips abschließen.
Auch Tag 2 überstand ich, konnte meinen Stack auf 130.000 ausbauen und fühlte mich ziemlich gut. Zuletzt war ich immer früh ausgeschieden, daher freute ich mich natürlich, den dritten Tag erreicht zu haben. Zwar gab es einige Gegner mit riesigen Stacks, aber das bereitete mir keine Kopfschmerzen. Ich hatte noch genügend Chips, konnte mein Spiel spielen und darauf warten, dass andere Fehler begingen.
Am dritten Tag konnte ich meinen Stack um einige Chips vergrößern, als ich mit Brett Richey vor dem Flop im All-In landete. Ich hatte vom Button geraist und Richey reraiste mich aus dem Big Blind. Es fiel mir schwer, ihn auf eine gute Hand zu setzen, da ich meist so aggressiv spiele. Ich ging All-In und er callte mit 150.000 und Tx Tx . Meine Damen hielten und ich hatte nach der Hand 375.000.
Dennoch erlebte ich ein schwieriges Level und bevor ich mich recht versah, war ich erst nur noch bei 200.000 und dann auf einmal auf 400.000. Ich überstand die Bubble, doch dann musste ich leider aufgrund der Mathematik Matt Marafioti zu einer Verdopplung verhelfen, da er so wenige Chips hatte. Meine Tx 8x wurden von seinen Ax Tx dominiert und obwohl die Situation Standard war, konnte ich diesen Verlust von 50.000 Chips wirklich nicht gut gebrauchen. Danach geriet ich einen ziemlich fetten Pot mit Michiel Brummelhuis, in dem ich auf dem River folden musste, nachdem ich bereits fast 100.000 investiert hatte. Ich will meine Hand nicht verraten, aber ich war mir natürlich sicher, dass ich geschlagen war. Dadurch lag ich bei ungefähr 300.000.
Die Auszahlungsstruktur bei diesem Turnier begünstigt die vordersten Plätze und ich spielte auf Sieg und nicht darauf, mich den ein oder anderen Rang im Preisgeld nach oben zu schieben. So kam es, dass mich nur wenige Hände später meine PokerStars-Kollegin Sandra Naujoks vom Button raiste und ich mit Ax 8x All-In ging. Sie dominierte mich zwar „nur“ mit Ax 9x , aber das reichte aus, um mich als Elftplatzierten aus dem Turnier zu befördern. Ich muss zugeben, dass es ein ziemlich gutes Gefühl war, im Preisgeld zu landen.
Der restliche Aufenthalt war fantastisch. PokerStars veranstaltete ein großartiges Turnier und als Team Pro wird man wirklich fürstlich behandelt. Ich traf auf einige nette Berühmtheiten und weiß nicht, ob ich mich je daran gewöhnen werde, dass sie anscheinend genauso begeistert wie ich waren, sich mit mir ablichten zu lassen. Ich bin einfach nur froh, dass ich einen Grund hatte, mit ihnen auf einem gemeinsamen Foto zu landen.
Der schlimmste Teil der PCA war die Niederlage gegen meinen PokerStars-Kollegen Hevad Khan bei unserem Wettrennen auf der riesigen Wasserrutschbahn. Schlimmer noch, es wurde auf ESPN ausgestrahlt. Er schlug mich um fünf Längen. Er ist ein Monster!
Als nächstes nehme ich an der NAPT im Venetian teil. Ich finde es großartig, ein Bestandteil dieser neuen Turnierserie von PokerStars zu sein. Sie wird sicher einschlagen. Hoffentlich treffen wir uns dort!
Im Original auf PokerStarsBlog
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 19.02.2010.