PokerStars Pro Jason Mercier durfte heute in Las Vegas sein drittes Bracelet in Empfang nehmen. Zuvor nahm er den Final-Table des $5.000-NLH-Turniers dank eines fabelhaften Laufs auseinander. Im Heads-Up bezwang er den Briten Simon Deadman.
Eckdaten Event #32: $5.000 NLH 6-Max
Mitspieler: 550
Buy-In: $4.700 + $300
Preispool: $2.585.000
Sieger: Jason Mercier ($633.357)
20 Spieler starteten in den finalen Tag des $5k-6-Max-Turniers. In Führung lag der Australier James "Andy McLEOD" Obst und neben ihm waren noch einige bekannte Spieler im Rennen. Jason Mercier brauchte noch ein wenig Zeit zum Warmwerden und zunächst waren die Augen ohnehin auf die einzige Dame im Turnier gerichtet:
Wenig los mit der Tilly
Aber mit dieser Dame war (zumindest am Pokertisch) diesmal wenig anzufangen. Um das Glück der Jennifer Tilly war es nicht sonderlich gut bestellt.
Zunächst verlor sie mit AK < QQ einen Flip gegen Mike Gorodinsky und etwas später schied sie mit KQ < AJ gegen Maxx Coleman auf Platz 14 aus.
25.000 Dollar gab es dafür – immerhin ihr bester WSOP-Cash in Vegas seit 2005 (Damals gewann sie das Damen-Turnier).
Ganz in die Nähe des Final-Tables kam der Niederländer Jorryt van Hoof alias "TheCleaner". Sein Stack schwankte während des Tages stets zwischen ganz vorne und ganz hinten. Als er mal wieder ganz hinten im Count war, callte er mit A6 ein All-In Simon Deadmans. Dieser hatte mit J9s zwar die schlechtere Hand, aber er traf eine Neun und einen Buben im Board und schickte van Hoof so auf Platz 9 nach Hause.
Nachdem der Franzose Pierre Milan (der schon am Wochenende kurz vor einem Bracelet stand) auf Rang 8 ausschied, ging es an den Final-Table.
Eben noch ganz vorn, jetzt schon draußen: Nacho Barbero
Zunächst lag hier Nacho Barbero in Führung, aber nachdem er zweimal Dario Sammartino aufdoppelte (einmal mit AQ < JJ, einmal mit 88 < AK) war seine Führung dahin. Kurz hernach kam es ganz dicke für den Argentinier. Er war mit Damen all-in, musste aber ansehen, wie Mike Gorodinsky, der ebenfalls all-in war, Könige umdrehte. Das Board brachte Nacho keine Hilfe mehr und so wurde es nur Platz 7.
Klassische Flips gegen Obst
Es folgte James Obst, der mit dem klassischsten aller Flips ausschied. Mit Q♣ Q♥ war er preflop gegen Jason Mercier all-in. Dieser hielt A♠ K♠ .
Fun Fact: Obwohl es "Coinflip" heißt, sind die Damen in dieser Situation klar vorne. In dieser konkreten Hand haben sie einen 54-46-Vorteil.
Obst allerdings dürfte dieser "Fun Fact" am Ende ziemlich wumpe gewesen sein, denn er schied denkbar ungünstig aus. Nachdem auf einem T♦ 7♠ 3♣ –Flop noch alles in Ordnung war, traf er mit der Q♦ auf dem Turn sogar ein Set. Aber der River brachte den J♠ , damit eine Straße für Mercier und diese beförderte den Australier an die Rails.
Mercier auf der anderen Seite lief in Folge so richtig warm, warf gleich noch Igor Dubinsky aus dem Turnier (AJ > A2) und hatte eine formidable Führung inne.
Auch Dario Sammartino fiel Mercier zum Opfer. Reichlich short und etwas unglücklich schob der Italiener mit K6o aus dem Button all-in und Mercier callte im Big Blind mit T9o. Passend zu Merciers Lauf brachte der Flop mit J87 gleich eine Straße für ihn und besiegelte so das Aus Sammartinos auf Rang 4.
Damit waren noch Mike Gorodinsky, Simon Deadman und Jason Mercier im Rennen. Mercier hatte eine enorme Führung, aber der Schwung war auf einmal dahin. Das Spiel wurde deutlich zäher und während die großen Hände ausblieben, näherten sich die Stacks der Spieler ein wenig an. "Ein wenig" in dem Sinne, dass Mercier etwas über 50 Prozent aller Chips hatte und Gorodinksy und Deadman sich den Rest teilten.
Harscher Bad Bead gegen Mike Gorodinsky
Nach 52 Händen zu dritt schließlich war es Mike Gorodinsky, der seinen Hut nehmen musste. Er war auf einem J♦ 9♥ 6♠ –Flop gegen Deadman all-in und so ging es zum Showdown:
Gorodinsky: K♠ J♥ (83% Equity)
Deadman: J♣ T♦ (17%)
Turn / River: 3♣ T♦
Mit einem bösen Bad Beat wurde Mike Gorodinsky so an die Rails geschickt, aber für seinen dritten Platz gab es immerhin fast 250.000 Dollar.
Jason Mercier vs. Simon Deadman im Heads-Up
Das Heads-Up begann so mit fast ausgeglichenen Stacks zwischen Mercier und Deadman. Kurzzeitig sah es so aus, als könnte Deadman gegen den Amerikaner bestehen, aber nach zwei Dutzend Händen im Heads-Up hatte sich Mercier eine 2-1-Führung erspielt und wirkte über alle Maßen selbstbewusst.
In der finalen Hand brachte Jason Mercier einen Raise auf 2 Big Blinds, Deadman reraiste auf 6 Big Blinds und Mercier schob für effektiv rund 40 Big Blinds all-in. Mit dem Wissen, wie aggressiv Mercier spielt, callte Deadman das All-In schließlich. Showdown:
Mercier: 6♠ 6♣ (51%)
Deadman: K♣ Q♣ (49%)
Board: J♠ T♦ 4♠ 7♥ 4♦
Mit seinem Paar Sechsen räumte Mercier so den Pot ab und gewann damit das Turnier.
630.000 Dollar erhielt er dafür und ein Bracelet gab es noch obendrauf. Es ist das dritte für Mercier – 2009 und 2011 gewann er jeweils ein PLO-Turnier. Herzlichen Glückwunsch!
Endergebnis Event #32: $5.000 NLH 6-Max
Platz | Spieler | Land | Preisgeld |
---|---|---|---|
1. | Jason Mercier | United States | $633.357 |
2. | Simon Deadman | United Kingdom | $391.446 |
3. | Mike Gorodinsky | United States | $246.867 |
4. | Dario Sammartino | Italy | $163.604 |
5. | Igor Dubinsky | Ukraine | $111.672 |
6. | James Obst | Australia | $78.428 |
7. | Nacho Barbero | Argentina | $56.637 |
8. | Pierre Milan | France | $56.637 |
9. | Jorryt van Hoof | Netherlands | $42.032 |
10. | Maxx Coleman | United States | $42.032 |
11. | Griffin Paul | United States | $32.028 |
12. | Tuan Le | United States | $32.028 |
13. | Michael Del Vecchio | United States | $25.022 |
14. | Jennifer Tilly | United States | $25.022 |
15. | Pablo Fernandez | United Kingdom | $25.022 |
16. | Ariel Celestino | Brazil | $25.022 |
17. | Olaoluwa Okelola | United States | $25.022 |
18. | Igor Yaroshevskyy | Ukraine | $25.022 |
19. | Noah Vaillancourt | Canada | $20.059 |
20. | Alberto Fonseca | Costa Rica | $20.059 |
21. | Martins Adeniya | United Kingdom | $20.059 |
22. | Fernando Viana | Brazil | $20.059 |
23. | Georgios Sotiropoulos | Greece | $20.059 |
24. | Jim Collopy | United States | $20.059 |
25. | Justin Oliver | Canada | $16.466 |
26. | Gareth Struivig De Groot | Canada | $16.466 |
27. | Yaron Zeev Malki | Israel | $16.466 |
28. | Andrey Zaichenko | Russia | $16.466 |
29. | Sam Chartier | Canada | $16.466 |
30. | Eddie Blumenthal | United States | $16.466 |
31. | Alexander Kuzmin | Russia | $13.855 |
32. | Benjamin Pollak | France | $13.855 |
33. | John Gale | United Kingdom | $13.855 |
34. | Cary Katz | United States | $13.855 |
35. | Kilian Kramer | Germany | $13.855 |
36. | Benjamin Rolle | United Kingdom | $13.855 |
37. | Jesse Sylvia | United States | $11.916 |
38. | Chris Hunichen | United States | $11.916 |
39. | Artem Metalidi | Ukraine | $11.916 |
40. | Gordon Vayo | United States | $11.916 |
41. | Scott Baumstein | United States | $11.916 |
42. | Daniel Strelitz | United States | $11.916 |
43. | Seth Berger | United States | $10.495 |
44. | Eddie Ochana | United States | $10.495 |
45. | John Conkright | United States | $10.495 |
46. | Benjamin May | United States | $10.495 |
47. | Matt Jarvis | Canada | $10.495 |
48. | Rafael Sansrodrigo | Spain | $10.495 |
49. | Daniel Mcaulay | United Kingdom | $9.667 |
50. | Eric Kurtzman | United States | $9.667 |
51. | Ty Reiman | United States | $9.667 |
52. | Ben Palmer | United States | $9.667 |
53. | Faraz Jaka | United States | $9.667 |
54. | Timo Pfutzenreuter | Germany | $9.667 |
55. | Warwick Mirzikinian | Australia | $8.892 |
56. | Sam Stein | United States | $8.892 |
57. | Felix Stephensen | Norway | $8.892 |
58. | Ryan D'Angelo | United States | $8.892 |
59. | Atanas Kavrakov | Bulgaria | $8.892 |
60. | Jason Somerville | United States | $8.892 |
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 18.06.2015.