In Eruopa ist Online-Poker in Frankreich, Spanien, Italien und Portugal national reguliert und mit der Auflage versehen, dass die Anbieter nur national operieren dürfen. Die französische Regulierungsbehörde bekräftigte jüngst, dass man intensiv daran arbeite, bis Mitte dieses Jahres diese vier Märkte zusammenzulegen.
Kleine Pools, hohe Steuern
In Frankreich ist Online-Poker zwar nach wie vor ein beliebtes Spiel, doch die Umsatzzahlen sind seit nunmehr über fünf Jahren durchgehen rückläufig. Zum einen drücken hohe Abgaben Spieler und Anbieter (so werden aus jedem Cash-Game-Pot zusätzlich zur Rake 2% Steuern entnommen), zum anderen ist der Spielerpool von dem internationalen Pool abgenabelt und insbesondere bei den kleineren Anbietern zu klein, um durchgehend Action an den Tischen zu generieren.
Bereits seit geraumer Zeit gab es Hinweise seitens der französischen Regulierungsbehörde ARJEL, dass man in Gesprächen sei, die Spielerpools der national regulierten Jurisdiktionen zusammenzulegen, um so ein attraktiveres Angebot für die Spieler zu schaffen. Auch die spanische und portugiesische Regulierungsbehörde bekräftigte, dass man diesen Schritt in Erwägung ziehe.
Zusammenlegung im Sommer ist das Ziel
Bereits 2016 nannte ARJEL Mitte 2017 als Termin für eine mögliche Zusammenlegung. Der Präsident der Regulierungsbehörde, Charles Coppolani, erklärte Anfang dieser Woche, dass man an dem Fahrplan zu einem vereinigten europäischen Markt festhält und dass erste Vereinbarungen in Bälde unterzeichnet werden.
Sollte es tatsächlich zu einer Zusammenlegung der vier Märkte Spanien, Frankreich, Italien und Portugal kommen, würde dieser neugeschaffene südwesteuropäische Markt der zweitgrößte Pokermarkt der Welt werden.
Dies sind die größten Anbieter in den vier Ländern:
Anbieter | Cash-Game-Spieler (Peak) | Durchschnittlich aktive Cashgame-Spieler |
Winamax.fr | 2.781 | 1.700 |
PokerStars.it | 1.780 | 1.050 |
PokerStars.pt | 1.830 | 1.050 |
PokerStars.es | 1.216 | 700 |
PokerStars.fr | 1.120 | 700 |
PeoplesNetwork.it | 1.023 | 475 |
PartyPoker.fr | 771 | 450 |
iPoker.it | 757 | 375 |
iPoker.fr | 524 | 280 |
888poker.es | 530 | 220 |
International.it | 350 | 150 |
Summe | 12.682 | 7.150 |
(Daten via PokerScout.com)
Deutschen Spielern ist es derzeit teilweise möglich, auf diesen nationalen Anbietern zu spielen. Beliebtester französischer Anbieter ist Winamax, welcher vor allem wegen seiner Turniere beliebt ist. PokerStars.fr jedoch schließt ab dem 13. Februar alle internationalen Spieler aus – ein Zug der als Hinweis auf eine mögliche bevorstehende Zusammenlegung der Märkte gewertet werden kann.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 12.02.2017.