Der heiße Pokerherbst rückt immer näher. Die Casinos Austria rüsten sich für das „Baden Poker Festival“. Start ist der 7. Oktober. – Edgar Stuchly ist ein viel beschäftigter Mann. Quer durch alle Bundesländer, immer unterwegs in Sachen Poker. In einem Gespräch mit Götz Schrage spricht er über das kommende große Event und verrät den PokerOlymp Lesern exklusive und heiße News.
Götz Schrage: Herr Stuchly. Sie haben ja einen guten Ruf unter den Pokerspielern. Sie verstehen etwas von der Materie und sind offen für innovative Ideen. Wie kann man mit dieser Bürde Karriere bei den Casinos Austria machen?
Edgar Stuchly: Erstmals Danke für die netten Worte. Freut mich zu hören. Nur die Frage verstehe ich nicht ganz.
Götz Schrage: Präziser formuliert. In den 90er Jahren konnte man sich bei den Casinos noch Pokermanager nennen, auch wenn man der festen Überzeugung war, dass das kleine und das große Blind zwei Berggipfel in den südlichen Karpaten seien.
Edgar Stuchly: Da sind Sie jetzt ungerecht den Kollegen gegenüber. Früher gab es eben noch nicht die spezielle Funktion eines Pokermanagers im Unternehmen. Ich habe die Ehre seit 1.Mai diesen Jahres, mich eben exklusiv um alle Belange im Zusammenhang mit Poker zu kümmern, und ich finde das eine spannende Herausforderung.
Götz Schrage: Spannende Herausforderung ist das sicher. Im Herbst steht ja die Poker-EM plus die EPT in Baden an. Sind Sie schon nervös?
Edgar Stuchly: Keineswegs nervös! Zweimal war ich ja bereits Turnierdirektor beim Big Double (Poker-EM plus EPT) und ich freue mich schon sehr auf dieses Event.
Götz Schrage: Das glaube ich. Wir von PokerOlymp freuen uns auch auf das Ereignis. Gibt es spektakuläre Neuerungen?
Edgar Stuchly: Wir werden sicher an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen und erwarten wieder eine Menge Action, sowohl bei den Turnieren, wie auch bei den Cashgames. Neu ist, dass die Poker-EM zu einem Freezeout Turnier mit einem Buy-in von 2.500 Euro geworden ist. Das geschah auf vielfachen Wunsch der Spieler, die ohne Qualifikationen am Hauptturnier teilnehmen möchten. Am Tag vor dem Main Event bieten wir auch ein Super-Satellite an. Außerdem gibt es jetzt auf Wunsch der Spieler statt einer Verköstigungspauschale die Möglichkeit à la Carte zu bestellen und das weiterhin in der exzellenten DO&Co Qualität.
Götz Schrage: Und gibt es schon feste Zusagen auch von amerikanischen Größen. Zum Beispiel Phil Hellmuth hat ja im Jahre 2000 die Poker-EM gewonnen. Wäre doch nett, wenn er seinen Titel mit Verspätung verteidigen würde.
Edgar Stuchly: Konkrete Namen möchte ich noch nicht nennen. Die europäischen Spitzenspieler kommen ja schon traditionell. Patrick Antonius hat etwa 2005 das Main Event der ETP in Baden gewonnen.
Götz Schrage: Turnierdirektor ist ein Sache, aber als hauptverantwortlicher Pokermanager müssen Sie sich doch sicher mit all diesem Verwaltungszeug herumschlagen. Früher hat es geheißen, wenn der Saalchef einen Omaha-Tisch aufsperren wollte, musste er erst beim Betriebsrat nachfragen, weil die Croupiers dann statt zwei Karten vier Karten austeilen müssen und das stehe eben nicht im Dienstvertrag.
Edgar Stuchly: Herr Schrage! Wo Sie Ihre Storys herhaben? Das ist aus der Abteilung moderne Märchen. Natürlich schaut der Betriebsrat auf die Arbeitsbedingungen der Angestellten. Dafür ist er ja auch da. Aber dass Poker einen immer wichtigeren Stellenwert ins unserem Unternehmen bekommt, sehen die Kollegen auch und ziehen da absolut mit uns an einem Strang.
Götz Schrage: Und dass die Croupiers nicht gerne an die Tische kommen, weil es zu wenig Trinkgeld gibt, entstammt ebenfalls meiner Märchenkiste?
Edgar Stuchly: Das weiß ich nicht, aber es entspricht sicher nicht den aktuellen Realitäten. Es hat sicher auch einen Generationenwechsel gegeben und wir haben viel in die Ausbildung investiert: In früheren Zeiten hatten die Kollegen an den Tischen oft wenig Gelegenheit, Praxis zu bekommen. Es war also mitunter eine gewisse Belastungssituation gegeben, aber da wurde wirklich viel unternommen.
Götz Schrage: Über die EM und die ETP hinaus. Was haben Sie sonst vor in den diversen Häusern. Wieso gibt es keine Turnierwoche etwa in Salzburg oder Graz?
Edgar Stuchly: Für 2008 kommen weitere vier Turnierwochen dazu. Neben den Klassikern wie Seefeld, Bregenz, Velden und Baden wird es auch Events in Salzburg, Graz, Linz und Innsbruck geben. – Außerdem bieten wir ab sofort jeden Donnerstag und Freitag in all unseren Standorten Sit&Go´s mit 25 Euro Buy-in. Für alle, die ein wenig in das Turnierspiel hineinschnuppern möchten.
Götz Schrage: Letzte Frage. Sie selber juckt es gar nicht? Sie gelten doch selber als begeisterter Turnierspieler. Ist es da nicht schwer, quasi im eigenen Land ausgeschlossen zu sein von der Action.
Edgar Stuchly: Ja, ich spiele wirklich gerne Turniere und bei meinen Auslandreisen schnuppere ich auch immer in andere Events hinein. Das macht Spaß, ist eine willkommene Abwechslung und gibt mir Gelegenheit, die Strukturen und Bedingungen aus der Sicht eines Spielers zu betrachten.
Götz Schrage: Dann wünsche ich Ihnen dabei viel Glück und besonders für das „Baden Poker Festival“ Übrigens Ende des Jahre gibt es wieder ein PokerOlymp.de Open in Schenefeld. – Wir kommen zu Ihnen, Sie kommen zu uns. Was halten Sie davon?
Edgar Stuchly: Hört sich zugegeben nett an. Vielleicht eine gute Idee, wenn ich es mir einteilen kann.
Götz Schrage: Vielen Dank für das Gespräch.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 30.07.2007.