Gestern hat Dutch Boyd bei der WSOP 2014 im Event #33 das dritte Bracelet seiner Karriere gewonnen. Für den Sieg gab es 288.744 Dollar. Geld, das Boyd mit Sicherheit gut gebrauchen kann.
Totgesagte leben länger und das gilt auch im Poker. Boyd war in seinem Leben mehrfach broke, zuletzt sammelte der umstrittene Spieler via Crowdfunding Geld für sein biographisches Buch “Poker Tilt”. Vielen galt Boyd vor dieser WSOP als absolut chancenlos und pleite.
Event #33: NL Hold’em
Spieler: 1.688
Buy-in: $1.000
Preispool: $1.519.000
Sieger: Dutch Boyd
So lief der letzte Tag
Von den ursprünglich 1.688 Startern bei $1,5 Millionen im Preispool waren nach Tag 3 im $1.000-NLH-Turnier nur noch 10 übrig. An den Final-Table schaffte es Dutch Boyd mit rund 70 Big Blinds.
Chipleader war zu Beginn des letzten Tages Will Givens mit über einer Million Chips.Tags zuvor war leider schon der Deutsche Martin Finger auf Platz 17 mit 10.345 Dollar ausgeschieden.
Full vs. Full
Am Final Table ging es dann zur Sache, vor allem der Exit von Gabriel Nassif auf Rang 8 brachte Bewegung an den Tisch. Nassif schied mit Full House gegen ein höheres, gerivertes Full House seines Gegners Vinny Pahuja aus dem Turnier und die Rail tobte.
Es ging dann weiter und Dutch Boyd drehte in der Folge immer mehr auf. Auf dem Weg ins finale Heads-Up-Duell erspielte er sich eine Menge Chips und ging mit einer Führung in den Endkampf.
Sieg für Dutch Boyd
Die Angelegenheit zwischen Dutch Boyd und Steve Norden dauerte insgesamt nur 17 Hände. Zuletzt bluffte Norden auf einem Board mit 373A6 und K5 auf der Hand für all seine Chips. Dutch roch den Braten und callte mit A4 zum Sieg. Ganz herzlichen Glückwunsch!
Boyds bewegter Werdegang
Dutch Boyds Pokerkarriere gleicht einer Achterbahnfahrt. Er kam 2003 bei der WSOP als Anführer der “Crew” ins Gerede und hatte mit 18 bereits einen Abschluss in Jura.
2001 war er durch Unregelmäßigkeiten beim Betrieb der Seite PokerSpot aufgefallen. Als die Seite Ende 2001 schließen musste, schuldete der Cardroom den Spielern über 400.000 Dollar, die nie zurückgezahlt wurden.
Dazu gab es noch einen unrühmlichen Rechtsstreit mit Twoplustwo, der sich über Jahre hinzog und den Boyd letztlich verlor. Außerdem Schulden en masse und im März 2013 quasi der öffentliche Offenbarungseid im Rahmen des Crowdfunding für sein Buch: “Ich habe zwei WSOP-Bracelets gewonnen und über 2 Millionen Dollar verdient. Jetzt bin ich broke. Sei Teil meiner Comeback-Geschichte.”
Boyd hat in seinem Leben schon zwei WSOP-Bracelets gewonnen: Eins beim $2.500 Short Handed No Limit Hold’em im Jahr 2006 und eins beim $2.500 Limit Hold’em Six Handed im Jahr 2010. Das dritte ist nun Teil der Comeback-Geschichte.
“It feels good, it feels really good”, sagte Boyd nach seinem Triumph und wir alle freuen uns mit ihm.
Event #33: $1.000 NL Hold’em – Ergebnis
1 | Dutch Boyd | $288,744 |
2 | Steven Norden | $178,490 |
3 | Paul Cogliano | $117,464 |
4 | Will Givens | $84,680 |
5 | Pok Kim | $61,983 |
6 | Christopher Sensoli | $46,031 |
7 | Vinny Pahuja | $34,668 |
8 | Gabriel Nassif | $26,464 |
9 | Chad Dixon | $20,463 |
Bilder: WSOP.com
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 18.06.2014.