In einem sehr ausführlichen Interview erklärt Daniel Cates igaming.org den aktuellen Stand seiner Challenge gegen Tom Dwan, unter welchen Bedingungen er zu einem Abbruch bereit ist und wie es um die teuren Live-Spiele bestellt ist.
Das vollständige Interview ist auf igaming.org zu finden:
– Teil 1, Cates’ Pokerwerdegang
– Teil 2 , Der Schwarze Freitag, die Durrrr-Challenge und Live-Games
Auszüge seiner Aussagen zur Durrrr-Challenge und den Live-Spielen hier in deutscher Übersetzung:
Die Durrrr-Challenge
Seit August 2010 zieht sich die Durrrr-Challenge zwischen Tom Dwan und Daniel Cates schon hin. Tom Dwan liegt derzeit 1,2 Millionen Dollar zurück und muss, falls er die Challenge verliert noch 1,5 Millionen Dollar drauflegen. » Mehr Infos zur Durrrr-Challenge
Bislang wurde noch nicht einmal die Hälfte der ausgemachten 50.000 Hände gespielt und Daniel Cates erklärt sich bereit, die Challenge jetzt gegen einen Vergleich zu beenden.
Cates über die Challenge:
Tom (Dwan) hat schon ein gutes Stück vor dem Schwarzen Freitag aufgehört, gegen mich zu spielen. Er hat im Sommer davor viel gegen mich gespielt und eine Menge Geld verloren. Er wollte nicht seine ganze Anstrengung darauf legen, wohingegen ich ihn darauf drängte zu spielen. Der Schwarze Freitag hat die Sache deutlich schwieriger gemacht. Wir wollten wieder spielen, er wollte dann darauf warten, dass PokerStars die Challenge kauft, dann musste er die USA verlassen, um zu spielen. Am Ende ist nichts passiert und das hat mich gestört.
Kurz und knapp: Er verspricht immer wieder zu spielen, ohne es dann zu tun. Jetzt haben wir ein Straf-System und er muss mir alle zwei Monate 40.000 Dollar zahlen, wenn er nicht spielt.
Ich glaube Tom meint es gut, aber er ist sehr verantwortungslos. Er ist extrem unzuverlässig, auch wenn seine Absichten gut sind. Es ist sehr schwer ihn dazu zu bringen, das zu tun, was er ankündigt zu tun. Immer wieder sagt er, dass er spielen wird, aber es passiert einfach nie.
Ich glaube, wir sollten die Challenge einfach begleichen. Ich weiß aber nicht wie, denn Tom macht einfach gar nichts. Ich will ja vernünftig sein, aber der Typ bewegt sich kein Stück. Ich glaube nicht, dass er es bewusst in die Länge zieht in Hoffnung ich gebe ich einfach auf. Aber er hat gute Gründe, es auf die lange Bank zu schieben.
Ich bin inzwischen ein ganzes Stück besser geworden und habe viel an meinem Spiel gearbeitet. Ich habe viel Online Heads-Up gespielt und das dürfte es für Dwan nicht grade einfacher machen. Ich bin durchaus bereit, die Challenge zu begleichen. Ich denke, ich sollte über eine Million ausgezahlt bekommen, so viel steht fest.
Live Cash Games
Die Alternative zu Online-Poker sind für viele Pros Live-Cashgames mit extrem hohen Blinds gegen reiche Geschäftsmänner. Cates’ Meinung zu diesen Spielen:
Es gibt einfach nicht sehr viele riesige Live-Spiele, wo einfach darauf gewartet wird, dass sich Pros dazugesellen. Wenn dem so wäre, müsste man annehmen, dass da irgendwas nicht stimmt. Die Leute reden immer wieder davon, dass Online-Poker rigged ist, aber bei Live-Poker ist das viel, viel eher der Fall. Es ist tausendmal so wahrscheinlich, dass ein Live-Spiel rigged ist als dass irgendein PokerStars-Spiel rigged ist. Die Leute ärgern sich nur über Bad Beats weil sie die Varianz unterschätzen.
Wenn es gut Live-Spiele gibt, muss man gute Kontakte haben, um da rein zu kommen.
Live-Pros sind viel spielfreudiger und Amateure mögen das. Online-Spieler auf der anderen Seite jagen dem EV nach und das mögen die Amateure nicht. Live spiele ich ein Stück looser als online, aber vermutlich nicht so loose, wie ich sollte. Tom (Dwan) ist da wesentlich looser, aber ich glaube er übertreibt es teilweise. Es ist auch ganz schön verrückt in diesen Spielen zu sitzen, denn du siehst dort reiche Geschäftsmänner, die sich gegenseitig Millionenbeträge leihen – das kann ich einfach nicht.
Für 2014 hat sich Cates vorgenommen, einen “mittleren siebenstelligen Betrag” zu gewinnen. Na dann, Bestes Gelingen, Herr Cates!
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 28.01.2014.