Im Januar kassierte die Menschheit eine vernichtende Niederlage gegen künstlich erschaffene Intelligenz. Die Carnegie Mellon University hat ein Pokerprogramm namens Libratus erstellt und das gewann in einer Challenge haushoch gegen die Poker-Pros Jason Les, Dong Kim, Daniel McAuley und Jimmy Chou. Vor ein paar Tagen erschien eine Reportage, die die wichtigsten Fragen beantwortet.
Katastrophe für die Menschheit?
Es wurden insgesamt 120.000 Hände gespielt, die vier menschlichen Gegner lagen danach über 1,7 Millionen Dollar hinten.
Definitiv handelt es sich bei dem Sieg des Programms um einen Meilenstein in der Entwicklung der künstlichen Intelligenz, die Programmierung eines Programms im Bereich Poker galt lange Zeit als schwierig bzw. unlösbar.
In der Reportage berichten die Poker-Pros von ihrem frustrierenden Erlebnis.
Interessant ist, wie Jason Les an einer Stelle schildert, wie die vier Jungs zu einem Zeitpunkt dachten, sie hätten einen Weg gefunden, das Programm auszutricksen.
Bittere Erfahrung für Jason Les
Tatsächlich machten sie auch Gewinn und es schien wieder zu laufen - schon am nächsten Tag hatte sich das Programm aber angepasst und siegte wie gewohnt. Bitter für die vier Jungs, denen die Siegprämie von 200.000 Dollar durch die Lappen ging.
Beim Anschauen der Reportage kann einem schon ein Schauer über den Rücken laufen, Libratus wirkt stellenweise wie eine übermenschliche Person, die einfach besser 'denkt'. In eine ähnliche Richtung gehen die düsteren Zukunftsvisionen von Stephen Hawking, der zuletzt ausdrücklich vor den Gefahren der K.I. warnte.
Es gibt für uns Pokerspieler aber Hoffnung, schließlich sind Pokerprogramme bislang nur in der Variante Heads-Up-No-Limit erfolgreich, an einem vollen Tisch funktioniert es bisher nicht. Dazu braucht das Programm auch noch einen - in der Reportage gezeigten - Supercomputer, den gewöhnliche Hacker wohl nicht zur Verfügung haben.
Viel Spaß mit dem Clip!
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 14.02.2017.