Es sieht so aus, als seien die Übernahmeversuche von David Baazov im Bezug auf Amaya, das Mutterunternehmen von PokerStars und Full Tilt, endgültig gestoppt. Financiers des Unternehmens haben letzte Woche festgelegt, dass bestehende Kreditlinien gekündigt werden, sollte Baazov direkt oder indirekt Kontrolle über das Unternehmen erlangen.
Baazov Persona non grata
Baazov wird zwar nicht ausdrücklich in den Vereinbarungen genannt, es ist lediglich von einem "bestimmten Shareholder" die Rede. Allerdings ist jedem Insider klar, dass es sich hierbei nur um Baazov handeln kann.
Baazov wurde im vergangenen Jahr wegen Insiderhandel mit Aktien angeklagt und trat deswegen als CEO von Amaya zurück. Im November dieses Jahres soll die Gerichtsverhandlung beginnen.
Laut den Behörden handelt es sich um den größten Fall von Insiderhandel, der je auf kanadischen Boden stattgefunden hat.
Letztes Jahr gab es mehrere Versuche seitens Baazov, das Unternehmen Amaya zu kaufen. Ein Angebot betrug 3,5 Milliarden Dollar. Allerdings gab es hierbei peinliche Pannen, so behauptete beispielsweise KBC Aldini Capital, die Baazov als einen der Geldgeber bezeichnet hatte, nie von Amaya oder der Person Baazov gehört zu haben.
Baazovs Einfluss bei Amaya "ungehörig"
In der Vergangenheit hatte sich vor allem Jason Ader von SpringOwl, ein Investor, der rund zwei Prozent der Anteile von Amaya Gaming hält, immer wieder gegen die Person Baazov ausgesprochen. Den Einfluss, den Baazov immer noch im Unternehmen habe, sei "ungehörig".
Hierbei muss aber beachtet werden, dass Baazov aktuell immer noch 17 Prozent der Anteile an Amaya hält, komplett raus ist der kanadische Geschäftsmann also nicht.
Die neuen Aktionen der Kreditgeber sind aber verständlich, dem Ruf von Online-Glücksspielen bzw. Online-Poker ist es sicherlich nicht zuträglich, wenn das größte Unternehmen der Branche von jemandem geführt wird, der aktuell Angeklagter in einem Strafverfahren von erheblichem Ausmaß ist.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 07.03.2017.