Alexander Petersen triumphierte bei der $10.000-PLO-Meisterschaft der WSOP über Jason Mercier und holte das erste dänische Bracelet seit fünf Jahren. An einem prominenten Final-Table wurde Sven Reichardt aus Deutschland Sechster.
Eckdaten $10.000-PLO-Championship
Mitspieler: 387
Buy-In: $9.400 + $600
Preispool: $3.637.800
Sieger: Alexander Petersen ($927.655)
21 Spieler waren zum Start des dritten Tages des PLO-Championships noch übrig und im Feld waren noch so einige namhafte Spieler zu finden. Unter anderem Davidi Kitai, Jason Mercier, Shaun Deeb, Simon Trumper und Aaron "aejones" Jones waren noch dabei. Der Hamburger Sven Reichardt hielt die deutsche Flagge hoch.
Jones zerriss es als einen der ersten als er mit KK62 gegen Alex Peterson mit AA93 all-in war und keine Hilfe gegen das Paar Asse fand. Platz 18 wurde es für Online-Poker-Legende.
Shaun Deeb verpasst ein Wunder
Shaun Deeb scheiterte gleich zweimal an Simon Trumper. Zunächst verlor Deeb praktisch seinen gesamten Stack auf einem 9♥ 7♣ 2♣ J 4♥ –Board als Trumper den Nut-Flush hatte. Danach hatte Deeb weniger als zwei Big Blinds, konnte allerdings verdreifachen und kurzeitig mochte man an ein Chip-und-Stuhl-Wunder glauben, denn Deeb legte etwas später eine weitere Verdoppelung hin.
Er schaffte es gar an den Final-Table, dann jedoch kam es abermals zum All-In gegen Simon Trumper. Diesmal vor dem Flop:
Trumper: A♦ K♥ Q♣ 5♦ (31% Gewinnwahrscheinlichkeit)
Deeb: A♣ A♠ J♦ 6♣ (69%)
Board: 8♦ 3♥ 2♣ 4♦ Q♥
Das war ein wenig Pech für Shaun Deeb, doch gegen die Straße Trumpers war er reichlich machtlos. Immerhin Platz acht wurde es für ihn und dafür gab es auch schon 85.000 Dollar.
Pech mit Assen für Davidi Kitai
Der Belgier Davidi Kitai, der bereits drei Bracelets gewinnen konnte, schaffte es immerhin bis auf Rang sieben, dann war für ihn gegen Jason Mercier Endstation. Vor dem Flop kamen beide Spieler all-in:
Kitai: A♥ A♠ 7♣ 2♠ (61%)
Mercier: K♠ K♣ Q♣ Q♥ (39%)
Board: J♠ T♦ 9♣ 7♦ Xx
Minimal unglücklich schied Kitai so aus überließ Mercier seine Chips.
Sven Reichardt: doppelt verdoppelt und trotzdem raus
Sven Reichardt aus Deutschland begann den Final-Table mit nur sehr wenigen Chips, konnte diese allerdings deutlich vermehren. In zwei Händen in Folge verdoppelte er zweimal: Einmal mit KKQQ gegen QQJ7 von Jason Mercier und einmal mit einer Straße gegen Dan Smith.
Danach spielte Reichardt kurz um die Führung beim Spiel zu siebt, fiel dann jedoch wieder ein wenig zurück. Am Ende war er preflop gegen Alexander Petersen all-in:
Reichardt: A♠ A♣ J♥ T♥ (58%)
Petersen: 9♦ 7♦ 6♣ 5♥ (42%)
Board: Q♠ 8♠ 2♦ 7♥ 4♣
Dank einer Runner-Runner-Straight sammelte Petersen diesen Pot ein und schickte Sven Reichardt an die Rails. Immerhin Platz sechs wurde es für den Deutschen. Das ist die gleiche Platzierung, die er im Vorjahr beim Super-Highroller der EPT Barcelona erreichte und sein zweiter großer Live-Cash.
Trumper spielt im Geiste mit dem Devilfish
In Folge wogte das Spiel längere Zeit hin und her und Jason Mercier, Simon Trumper, Dan Smith und Alex Petersen waren allesamt fast gleichauf.
Ein Feuerwerk entspann sich als Trumper und Mercier in einem gelimpten Pot einen J♠ 7♥ 3♠ –Flop sahen: Trumper spielte an, Mercier annoncierte "Pot" und Trumper schob all-in. Mercier callte. Showdown:
Trumper: A♠ K♠ K♣ 9♦ (Flush-Draw, Overpair, 32% Gewinnwahrscheinlichkeit)
Mercier: K♥ 4♣ 3♥ 3♦ (Set, 68%)
Turn / River: T♣ , A♥
Turn und River versagten Trumper die nötige Hilfe und er musste so auf Rang vier seinen Hut nehmen. Über 267.000 Dollar gab es für den Briten, der das gesamte Turnier im Gedenken an seinen Freund, den jüngst verstorbenen David Ulliott, spielte.
Wertloses Overpair für Dan Smith
In Folge hatte Jason Mercier eine deutliche Führung inne und beim Spiel zu dritt konnte nur Alex Petersen mithalten.
Dan Smith fiel weiter und weiter zurück und ward in einem einfach geraisten Pot schließlich auf einem Q♠ J♦ 9♥ –Flop gegen Jason Mercier all-in. Showdown:
Mercier: K♠ T♦ 9♦ 3♣ (Straße, 91% Equity)
Smith: K♦ K♣ J♠ 4♣ (Ein Gutshot-Draw zum Chop, 9%)
Turn / River: 3♦ , 3♠
Dan Smiths Overpair war auf diesem Flop herzlich wenig wert und Turn und River versagten ihm den Chop. So ging auch dieser Pot an Mercier und Smith musste sich mit dem dritten Platz begnügen.
Paukenschlag im Heads-Up
Das Heads-Up begann mit 6,6 Millionen Chips für Mercier und rund 5 Millionen Chips für Alexander Petersen und angesichts des Laufs von Mercier sah es eigentlich nach einer klaren Angelegenheit aus.
Aber gleich die erste Hand des Heads-Up stellte alles auf den Kopf. Petersen erhöhte vom Button auf 300k, Mercier callte.
Flop: A♣ 3♣ 2♥ . Petersen spielte 300k an, Mercier raiste auf 1.500k, Petersen callte.
Turn: J♦ . Mercier schob all-in. Petersen callte. Showdown:
Mercier: Q♣ 4♣ 6♦ 3♠ (Straight- und Flushdraw, 24% Equity)
Petersen: 6♥ 5♣ 4♥ 2♦ (Nut-Straight, 76%)
River: K♦
Boom! Mit seiner gefloppten Straße verdoppelte Alex Petersen und nahm Mercier fast alle Chips weg. Der Rest des Turniers war dann nur noch Formsache und kaum später kam es zum finalen All-In. Auf einem Q♠ 9♣ 6♠ –Board landeten die letzten Chips Merciers in der Mitte. Showdown:
Mercier: Q♥ 9♠ 7♦ 4♠ (Two Pair, schlechter Flush-Draw, 55%)
Petersen: A♠ K♦ J♣ 2♠ (Straight- und besserer Flush-Draw, 45%)
Turn / River: 3♠ , 3♣
Mit einem Flush sammelte Alexander Petersen diesen Pot ein und beendete so das Turnier.
Alexander Petersen holte so seit 2010 das erste Bracelet für einen dänischen Spieler. Damals war es übrigens Gus Hansen, der bei der WSOP-E beim Highroller-Turnier triumphierte. Über 920.000 Dollar gab es für den Sieg. Jason Mercier, dem das zweite Bracelet bei dieser WSOP verwehrt wurde, erhielt immerhin noch etwas über 500.000 Dollar.
Endergebnis $10.000-PLO-Championship
Platz | Spieler | Land | Preisgeld |
---|---|---|---|
1. | Alexander Petersen | Denmark | $927.655 |
2. | Jason Mercier | United States | $572.989 |
3. | Dan Smith | United States | $369.564 |
4. | Simon Trumper | United Kingdom | $267.778 |
5. | Mohsin Virani | United States | $196.877 |
6. | Sven Reichardt | Germany | $146.857 |
7. | Davidi Kitai | Belgium | $111.134 |
8. | Shaun Deeb | United States | $85.306 |
9. | Hasan Habib | United States | $66.426 |
10. | Jeffrey Landherr | United States | $66.426 |
11. | Brian Roberts | United States | $52.457 |
12. | Steven Saris | United States | $52.457 |
13. | Sam Chartier | Canada | $41.980 |
14. | Patrick Leonard | United Kingdom | $41.980 |
15. | Gionni Demers | United States | $34.049 |
16. | Vadzim Markushevski | Belarus | $34.049 |
17. | Yuri Dzivielevski | Brazil | $28.011 |
18. | Aaron Jones | United States | $28.011 |
19. | Steven Marx | United States | $28.011 |
20. | Artem Metalidi | Ukraine | $28.011 |
21. | Paul Lackey | United States | $28.011 |
22. | Jered Bettencourt | United States | $28.011 |
23. | Daniel Fischer | United States | $28.011 |
24. | Stephen Moreschi | United States | $28.011 |
25. | Michael Tham | United States | $23.500 |
26. | Max Kruse | Germany | $23.500 |
27. | Andreas Johansson | Sweden | $23.500 |
28. | Michal Maryška | Czech Republic | $23.500 |
29. | Peter Charalambous | United Kingdom | $23.500 |
30. | Brian Rast | United States | $23.500 |
31. | Tony Cousineau | United States | $23.500 |
32. | Dimitri Holdeew | United Kingdom | $23.500 |
33. | Juan Ramirez | United States | $19.716 |
34. | Michael Ferrell | United States | $19.716 |
35. | Charles Coultas | United States | $19.716 |
36. | Ben Tollerene | United States | $19.716 |
37. | Sorel Mizzi | Canada | $19.716 |
38. | Andrey Pateychuk | Russia | $19.716 |
39. | Jon Turner | United States | $19.716 |
40. | William Kakon | United States | $19.716 |
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 29.06.2015.