Es war 1965, Doyle Brunson war Keinem ein Begriff, Phil Ivey noch nicht geboren und es gab noch keine WSOP, als ein Film mit Steve McQueen Pokergeschichte schrieb.
Der Film Cincinnati Kid erzählt die Geschichte des jungen Eric Stoner – gespielt von Steve McQueen. Stoner ist ein sehr erfolgreicher Spieler und mit der Klischee-üblichen Arroganz und Verschlagenheit eines Pokerspielers ausgezeichnet. Aber er ist auch grundehrlich und will allen beweisen, dass er der Beste ist.Die Gelegenheit bietet sich: Lancey Howard – “The Man” – der namhafteste Pokerspieler dieser Zeit kommt in die Stadt und es kommt zum Spiel zwischen den Beiden. Dargestellt wurde Lancey Howard durch den großartigen Edward G. Robinson.
In dem Film wird vor allem die heute in Vergessenheit geratene Variante 5-Card-Stud gespielt. Auch das Spiel zwischen Stoner und Howard wird in dieser Variante ausgetragen. In der heutigen Zeit könnte so ein Spiel nicht mehr stattfinden, die inzwischen üblichen Regeln scheinen jedenfalls absolut nicht zu gelten: String-Bets sind fast schon notwendiger Bestandteil des Spiels, es wird ohne Jetons gespielt und es gibt keine Table-Stakes. Das heißt, es kann gesetzt werden, wie viel beliebt, auch wenn das Geld gar nicht auf dem Tisch liegt.
Sicherlich sind viele Spielzüge der Dramatik des Films geschuldet, dennoch bietet Cincinnati Kid einen grandiosen Blick auf das Pokerspiel, als es ausschließlich in Hinterzimmern und von mehr oder weniger dubiosen Herren gespielt wurde, die sich in Zigarrenrauch einhüllten.
In der hier vorgestellten Szene handelt es sich um die finale Hand des Films. Vor dutzenden Zuschauern kommt es zum großen Showdown zwischen den beiden Protagonisten. Am Ende wechseln $15.000 den Besitzer – 1963 war das mehr als das Doppelte eines durchschnittlichen Jahresgehalts – und Howard beschließt die Hand mit den Worten: “That’s what this is all about: Making the wrong move at the right time.” (“Darum geht es doch hierbei: Den falschen Zug zur richtigen Zeit machen.“)
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 13.02.2011.
Autor: Arved Klöhn.