Acht Spieler sind noch im Millionen-Turnier der WSOP. Während die deutschen leider raus sind, konnte sich Guy Laliberté auf Platz drei im Count spielen und auch Phil Hellmuth ist weiterhin dabei.
Trickett und Esfandiari führen die Counts mit gehörigem Abstand an, doch ist der Name Guy Laliberté eine faustdicke Überraschung für den Final Table des One-Drop-Turniers.
Hier einige Auszüge des zweiten Tages an dem unter anderem Tobias Reinkemeier und Philipp Gruissem die streichen mussten und eine Menge andere Poker-Prominenz unter die Räder kam:
Böser Bust für Dwan
In einer monströsen Hand verabschiedeten sich schon nach kurzer Zeit Tom Dwan und Daniel Negreanu gleichzeitig. Folgendes passierte: Dwan callte einen Raise, Negreanu squeezte als Short-Stack All-In und Mikhail Smirnov brachte einen weiteren Raise. Darauf schob Dwan sein gesamtes Geld in die Mitte und bekam den Call von Smirnov. Beim Showdown war Dwan klarer Favorit:
Dwan: A A
Negreanu: A 10
Smirnov: 9 9
Das Board brachte aber gleich zwei Neunen für Mikhail Smirnov und bedeute so das Aus für Dwan und Negreanu.
Ende für Tobias Reinkemeier
Wenig später erwischte es mit Tobias Reinkemeier einen der beiden deutschen Spieler im Turnier. Relativ short stellte er, nachdem Antonio Esfandiari aus dem Button erhöht hatte, seine letzten 16 Big Blinds mit K J in die Mitte. Esfandiari callte sofort mit Q Q . Zwar kam auf dem Flop ein König, doch folgten diesem gleich noch zwei Damen, so dass Esfandiari mit Quads gewann. Hernach war mit Philipp Gruissem nur noch ein Deutscher an den Tischen.
Höhen und Tiefen für Philipp Gruissem
Philipp GruissemGruissem war zunächst auch gut unterwegs. Unter anderem nahm er Gus Hansen aus dem Turnier (AK > JTs) und war im vorderen Mittelfeld im Count angelagt. Wenig später war Gruissem auch für den wohl prominentesten Bust des Turniers zuständig: Phil Ivey. Dieser raiste mit Qx Qx und callte die 3-Bet-All-In des Deutschen. Gruissem hatte nur A 8 , konnte sich jedoch auf dem Board einen Flush basteln und so Ivey nach Hause schicken.
Auch nahm er Phil Hellmuth eine ganze Menge Chips ab als er mit J 8 auf einem 10 7 5 7 2 Board einen Flush gegen dessen Asse bastelte. Später nahm er noch Cary Katz vom Tisch (AKs > AJs) und war schon gut auf Final-Table-Kurs, fiel dann aber reichlich unvermittelt einem Coinflip gegen Sam Trickett zum Opfer. Mit A Q callte Gruissem eine 4-Bet-All-In in Höhe von 25 Big Blinds von Tricket, welcher mit J J zum einen Favorit war und zum anderen die Hand nach unzähligen Blanks auf dem Board gewann.
Damit findet der Final-Table des One-Drop leider ganz ohne deutsche Beteiligung statt.
Erstaunliches von Guy Laliberté
Guy LalibertéDeroweil hielt sich der Initiator des Turniers, Guy Laliberté erstaunlich gut und schnupperte häufiger an der Chip-Lead. Ganz ohne Fortuna kam der Kanadier allerdings auch nicht aus. So soll die Hand zwischen ihm und Mikhail Smirnov exemplarisch wiedergeben, wie Laliberté an seine Chips kam: Mit Jx Jx zahlte Laliberté einen UTG-Raise von Smirnov auf dem Button. Smirnov hatte Ax Ax , doch half ihm das bessere Paar auf dem J 9 2 Flop überhaupt nicht mehr. Es folgten Bet, Raise und All-In und schon waren 10 Millionen Chips in der Mitte. Laliberté gewann mit seinem Set und verwies Smirnov auf die Ränge.
Phil Hellmuths Hass auf Brian Rast
Phil Hellmuth schimpft überBrian Rast
Phil Hellmuth, auch lange unter den Chipleadern zu finden, hatte mit Brian Rast noch ein Hühnchen zu rupfen. Nach dem verlorenen Players-Championship im letzten Jahr gegen Rast hatte Hellmuth es in diesem Turnier besonders auf ihn abgesehen. Doch Rast traf zwischenzeitlich praktisch jede Hand und trieb Hellmuth so zur Weißglut. Nachdem Rast mal wieder eine Straße gegen Hellmuth traf, sprang dieser entnervt vom Tisch auf und betitelte seinen Gegner als “Fucking Idtiot” und prognostizierte ihm, dass er sehr bald all seine Chips wegbluffen würde.
Tatsächlich sollte Hellmuth im Laufe des Turniers wieder ein Stück weit aufholen während Rast ein paar seine Chips einbüßte. Beide schafften es am Ende allerdings an den Final-Table.
Wahnsinniges Setup zwischen Esfandiari und Mercier
Jason MercierJason Mercier wird keine guten Erinnerungen an das One-Drop-Turnier mitnehmen. Eben noch dritter in Chips schrammte er in ein fatales Setup gegen Antonio Esfandiari. In einer Button-vs-Blind-Situation setzte es Raise, 3-Bet, 4-Bet, 5-Bet, 6-Bet und schließlich All-In, so dass am Ende 22 Millionen Chips in der Mitte lagen. Mercier hatte Könige, Esfandiari natürlich Asse und das Board brachte lauter Blanks.
Für Esfandiari lief es in dieser Manier weiter. Nachdem er Frederic Banjout (JJ > TT) vom Tisch nahm und Tom Marchese bustete (A5 > KJ) war er mit über 33 Millionen Chips klarer Chipleader.
Die teuerste Bubble aller Zeiten
Bei nur noch 10 Spielern stand die Bubble des Turniers an und man möchte meinen, dass eine 1-Millionen-Bubble eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Dem war aber nicht so. Nach grade mal 20 Minuten war mit Ilya Bulychev der Bubble-Boy gefunden.
Aus dem Small Blind open-shovte Bulychev mit Q 6 und 8 Big Blinds. Im Big Blind saß Sam Tricket und machte mit K 7 einen eiskalten Call. Das Board brickerte so vor sich hin und auf einmal standen die Geld-Gewinner des One-Drop fest.
Doch wurde noch ein klein wenig weiter gespielt, da man mit nur 8 Mann in den letzten Tag und an den finalen TV-Tisch ziehen wollte.
So erwischte es am Ende noch Mike Sexton, der auf einem A J 3 6 Turn meinte, mit J 10 über Esfandiaris Bet rüberpushen zu müssen. Esfandiari callte jedoch mit 6x 3x und Two-Pair. Die 8 auf dem River änderte nichts mehr am Ausgang der Hand und so wurde Sexton die letzte Elimination des Tages und der erste Spieler im Preisgeld.
Final-Table
Morgen wird der Final Table des One-Drop gespielt und auf ESPN3 gezeigt. Ob und wie das ganze in Deutschland zu empfangen ist, geben wir auf PokerOlymp noch bekannt.
Mit diesen Counts gehen die Spieler bei 150k/300k Blinds in das Finale:
Spieler | Chips |
Antonio Esfandiari (33) | 39.925.000 |
Sam Trickett (26) | 37.000.000 |
Guy Laliberté (52) | 21.700.000 |
Brian Rast (30) | 11.350.000 |
Phil Hellmuth (47) | 10.925.000 |
David Einhorn (43) | 8.375.000 |
Richard Yong (54) | 7.475.000 |
Bobby Baldwin (62) | 7.150.000 |
Payouts:
1st place $18,346,673 |
2nd place $10,112,001 |
3rd place $4,352,000 |
4th place $2,645,333 |
5th place $1,834,666 |
6th place $1,621,333 |
7th place $1,408,000 |
8th place $1,237,333 |
9th place $1,109,333 |
Besten Dank an wsop.com und pokernews.com für die Bilder.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 03.07.2012.