Poker-Weltmeister ist dieses Jahr Qui Nguyen geworden, doch den deutlich größeren Bekanntheitsgrad hat sich der britische Anwalt William Kassouf bei dieser WSOP erarbeitet und das obwohl er es gar nicht an den Final-Table geschafft hatte und auf Rang 17 ausschied.
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Die Quasselstrippe vom Dienst bekam von ESPN die mit Abstand längste Zeit vor laufenden Kameras und fiel ein ums andere Mal mit seinem kontrovers diskutierten Speech-Play (so lange auf die Mitspieler einreden, bis sie das tun, was Kassouf will) auf. An den Tischen machte er sich so wenige Freunde, doch die Zuschauer liebten ihn.
Vor einigen Tagen gab er auf Reddit ein kurzes AmA (Ask me Anything) und war auch in diesem nicht um klare Meinungen verlegen.
Angesprochen auf das WSOP-Heads-Up zwischen Qui Nguyen und Gordon Vayo fand Kassouf deutliche Worte für beide Spieler:
Nguyen hat enorme Eier, die sind riesig. Bildlich gesprochen, versteht sich – ich habe sie nicht gesehen, aber das sind Eier aus Stahl. Ich mochte seine Spielweise, er hat mit jedem Spielzug so viel Herz, soviel Mut und so viel Überzeugung gezeigt und er hat so viele richtige Entscheidungen getroffen. Da waren vielleicht ein oder zwei kleine Fehler, aber er hat mit unglaublicher Hingabe Poker ohne Angst gespielt, war unvorhersehbar, unorthodox und unkonventionell – das war toll anzusehen. In meinen Augen ist er ein würdiger Champion.
Vayo war im Heads-Up eine blanke Enttäuschung, eine Schande, eine Blamage. Heads-Up spielte er so passiv, sein Spiel war das totale Gegenteil von Nguyens. Es war das Gegenteil dessen, was es braucht, um Weltmeister zu werden. Verglichen mit Nguyens Eiern war Vayo eine riesige Muschi.
Insofern war es ein riesiger Unterschied zwischen den beiden Spielern – Nguyen ein würdiger Meister, Vayo eine blamable Schande. Damit meine ich nicht nur sein Spiel im Heads-Up, sondern sein gesamtes Verhalten und seine Lügen über mich – insbesondere in den früheren Episoden als er erzählte, ich habe eine Frau so lange beschimpft, bis sie weinte. Das ist totaler Unsinn, denn ich habe niemanden beschimpft und niemand hat geweint.
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Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 17.11.2016.
