Weiter geht es bei den PokerOlymp Awards 2016 mit den Zitronen-Abstimmungen, heute suchen wir den Blow-Up des Jahres 2016. Ein Blow-Up im Poker bezeichnet einen Wutausbruch oder eine emotionale Reaktion eines Spielers, die mit schlechtem Spiel einhergeht.
Im Rahmen unserer Awards umfasst ein Blow-Up aber auch einfach ein extremes Verhalten am Tisch oder im echten Leben und ist nicht nur auf strategische Poker-Fehler begrenzt. Macht bei der heutigen Abstimmung mit und gewinnt mal eben auf die Schnelle 10 Dollar auf PokerStars!
Die Abstimmung läuft bis zum 30. Dezember um Mitternacht und ab dem 31. Dezember lösen wir auf. Genug erklärt, kommen wir zur Präsentation der diesjährigen Kandidaten:
Dan Cates Notebook-Rage – Wo rohe Kräfte sinnlos walten…
Dass man sich beim Online-Computerspielen ärgern kann, ist bekannt. Daniel Cates alias "jungleman12" hat dies bei einem Turnier der GPL am eigenen Leib erfahren und kurzerhand sein Notebook zerstört. Cates, der in der Global Poker League für die Berlin Bears antrat, hatte in einem Game einfach kein Glück. Im ersten Match schied er mit AK vs. AA aus dem 6-Max-Turnier aus, beim zweiten Match deutete er seine Hole-Cards falsch und flog deswegen raus. Als Konsequenz musste sein Notebook dran glauben, eine etwas übertriebene – aber auch verständliche – Reaktion.
Esfandiaris Pinkel-Vorfall – Ein peinlicher Eklat
Anfang 2016 wurde Antonio Esfandiari beim wichtigen PCA Main Event disqualifiziert, weil er am Pokertisch in eine Flasche gepinkelt hatte. Warum? Der Grund war eine recht ungewöhnliche Prop-Bet mit Bill Perkins, die vom ihm verlangte, dass er, egal wo er hingeht, dies in Ausfallschritten tun muss. Und das für 48 Stunden. In einem Interview wollte Esfandiari aber nicht sagen, um wie viel es bei der Wette ging. Im Ergebnis war dadurch der Toilettengang dermaßen anstrengend, dass er ihn sich ersparen wollte. Die Poker-Community fand das zu Recht ekelhaft, Esfandiari entschuldigte sich danach.
Gordon Vayo sieht keinen Stich gegen Qui Nguyen – Lowlevel-Poker im WSOP-Finale
Das finale WSOP-Heads-Up zwischen Qui Nguyen und Gordon Vayo wurde dieses Jahr zur Blamage für den zweitplatzierten Vayo. Der junge Amerikaner schien mit seinen Chips nicht viel anfangen zu können. Qui Nguyen spielte ihn in fast jedem Pot aus, war der aktivere, aggressivere und agilere Spieler. Schnell hatte Nguyen nicht nur die Führung übernommen, sondern seinen Gegner in den Seilen. William Kassouf kommentierte treffend: "Vayo war im Heads-Up eine blanke Enttäuschung, eine Schande, eine Blamage. Heads-Up spielte er so passiv, sein Spiel war das totale Gegenteil von Nguyens."
Vanessa Selbst und ihr peinlicher Prop-Bet-Rückzieher
Dass es eine überaus schlechte Idee ist, mit besoffenem Kopf absurde Wetten in Millionenhöhe abzuschließen, lernte Vanessa Selbst auf die harte Tour. Diesen Sommer musste sich die Juristin für satte 100.000 Dollar aus einer Wette mit Jason Mercier freikaufen. Selbst hatte mit Mercier gewettet, dass der es nicht schafft, bei der diesjährigen WSOP drei Bracelets zu gewinnen. Der Einsatz betrug 10.000 Dollar, die Quote allerdings brutale 180 zu 1. Ein Verhalten, das eigentlich überhaupt nicht zu der smarten Spielerin passt.
Verhaftung von Hermann Pascha
Anfang November schockierte eine Meldung die Pokerwelt: Hermann Pascha, der mit bürgerlichem Namen Hermann Müller heißt, wurde in einer Wohnung in München von Polizeibeamten festgenommen. Im Ermittlungsverfahren gegen Pascha geht es um Steuerdelikte, in den Pascha-Bordellbetrieben soll angeblich Umsatzsteuer von bis zu zwei Millionen Euro nicht abgeführt worden sein. Betroffen seien Beträge, die Prostituierte für ihre sexuellen Dienste verlangt hatten. Hoffentlich geht das Ganze glimpflich aus, nicht zuletzt durch seine kulthaften Auftritte bei German High Roller war Pascha in der Community sehr beliebt.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 28.12.2016.