Vom 30. Mai bis 18. Juli 2017 läuft in Las Vegas wieder die wichtigste Live-Turnierserie des Jahres – die WSOP. Die Veranstalter haben diese Woche neue Regeln beschlossen, die es den Zeitschindern schwerer machen.
Was ändert sich bei "Time"?
Bisher war es so, dass ein Spieler am Tisch nach einer längeren Bedenkzeit eines Gegners "time" sagen konnte. Mindestens zwei Minuten musste der Gegner bereits überlegt haben.
Anschließend bekam der Spieler 50 Sekunden Zeit, um seine Entscheidung zu treffen. Hat er nach Ablauf dieser Zeit noch keine Entscheidung getroffen, erfolgt ein Countdown von 10 Sekunden. Erfolgt noch immer keine Aktion, wird seine Hand für „tot“ erklärt.
Das 2-Minuten-Minimum gibt es nicht mehr, es kann jetzt schon nach einer angemessenen Zeit "time" gerufen werden.
Auch die Minute ist weggefallen, der Spieler bekommt jetzt zwischen 0 und 30 Sekunden Bedenkzeit und dann läuft 10 Sekunden ein Countdown. Die Bedenkzeit richtet sich nach dem Ermessen des Floorman.
Der Floorman hat auch das Recht, selbst "time" zu sagen mit den entsprechenden Konsequenzen. Er kann auch ein "time" eines Spielers ignorieren, wenn es ihm missbräuchlich erscheint.
Probleme mit der neuen Regelung
Problematisch ist hier natürlich das Ermessen des Floorman bezüglich der Bedenkzeit. Wenn der eine Spieler am Tisch 5 Sekunden Zeit bekommt, der andere aber die vollen 30 Sekunden, ist Streit vorprogrammiert.
Andererseits ist es schon ein Schritt in die richtige Richtung, wie auch Daniel Negreanu auf Twitter betont. Vor allem vor dem Erreichen der Bubble oder bei großen Preisgeldsprüngen wird oft "gestallt" was das Zeug hält und das ist nicht im Sinne des Erfinders.
Es wird sich zeigen, wie die neue Regelung in der Praxis funktioniert. Auf jeden Fall ist ein Trend hin zum schnelleren Spiel im Turnierpoker zu erkennen, immer mehr Events werden mit Shot-Clock gespielt.
>> Vollständiges neues Time-Regelwerk der WSOP
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 12.05.2017.