Mit viel Getöse erscheint diesen Sommer die Autobiographie von Phil Hellmuth Jr. "Poker Brat: Phil Hellmuth’s Autobiography" dreht sich um sein Leben und das Pokerspiel. Jetzt wurde bekannt, dass er auch "ehrlich" über seine Zeit bei der Skandalseite UltimateBet berichtet. Bislang hatte er nur wenig über sein Engagement dort zu sagen.
Wie war es bei UltimateBet, Phil?
UltimateBet war 2008 in den bis dahin größten Onlineskandal verwickelt, da zwischen 2004 und 2008 sogenannte Superuser-Accounts existierten, mit denen die Hole Cards der Gegner eingesehen werden konnten.
Dazu wurde die Seite im Jahr 2011 beim Black Friday geschlossen und die Spieler mussten jahrelang auf die Rückzahlung ihrer Gelder warten.
Phil Hellmuth blieb trotz Mega-Skandal bis Ende 2010 bei Ultimate Bet und behauptete hinterher, von den Vorgängen nichts gewusst zu haben.
Der 14-fache Bracelet-Gewinner hatte während der WSOP eine Lesung veranstaltet und vorab Exemplare unterzeichnet. Hierbei sagte er:
"Ich denke, dass die Leute das Buch mögen, weil es komplett ehrlich und authentisch ist. Ich werde über UltimateBet sprechen. Es gibt ein Kapitel mit 5.000 Wörtern über das Thema."
Pikante Details in der Autobiographie
Phil Hellmuth schreibt angeblich auch über persönliche Angelegenheiten, zum Beispiel seine Ehe mit Katherine Sanborn:
"Ich schreibe darüber, wie ich meine Frau im Jahr 2015 fast verlassen hätte. Es geht auch darum, dass sie mich im Jahr 2002 fast allein gelassen hätte und die Gründe. Ich glaube, dass die Leute sich für so etwas interessieren."
Angeblich hat Hellmuth bereits in den Neunzigern mit dem Schreiben begonnen, es geht ja auch um seine frühe Zeit, die Jahre im mittleren Westen der USA vor dem Pokerboom.
Es ist nicht Phils erstes Buch, zuvor schrieb er schon "Play Poker Like the Pros", "Phil Hellmuth’s Texas Hold’em" und "Bad Beats and Lucky Draws".
Diese Strategiebücher waren sehr erfolgreich, "Play Poker Like the Pros" landete sogar auf der Bestsellerliste der New York Times.
Viel Eigenlob, Fakten stimmen aber
Natürlich wird im Buch nicht mit Eigenlob gespart. Schon bei der Beschreibung von Phil geht es los, die dort genannten Fakten stimmen aber:
"Phil Hellmuth Jr. ist der beste Spieler, der jemals Poker gespielt hat und er hat 14 Events bei der World Series of Poker gewonnen - so viele wie kein anderer. Helmuth hält den Rekord bei den meisten Cashes der WSOP (118) und den Finaltischen (54)."
"Seine Live-Turniergewinne betragen mehr als 18 Millionen Dollar. 1989 wurde Phil Hellmuth im Alter von 24 Jahren die jüngste Person, die bis dahin das Main Event der WSOP gewonnen hat. Dabei hat er den zweifachen Weltmeister Johnny Chan geschlagen. Phils Rekord als jüngster Champion hielt fast 20 Jahre."
Immer noch ein "Brat"?
Auf die Frage, ob er immer noch ein "Brat", zu Deutsch "Rüpel", sei, antwortete er:
"Ich habe mir den Spitznamen in den neunziger Jahren selbst verpasst, der Pokerautor Andy Glazer hat mir dabei geholfen. Der Nick ist geblieben und jeder der mich letzte Nacht bei der WSOP im $1.500 No-Limit Hold’em erlebt hat, kennt die Antwort."
In der Tat hat Hellmuth seinem Namen wieder alle Ehre gemacht, auch beim Super High Roller Bowl rastete er aus, als er gegen Justin Bonomo verlor.
"Poker Brat: Phil Hellmuth’s Autobiography" kostet momentan 16,48 Dollar, erscheint offiziell am 1. August 2017, hat 368 Seiten und wird von D & B Publishing vertrieben. Das Vorwort stammt von niemand geringerem als Daniel Negreanu.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 15.06.2017.