Im Jahr 2011 erschütterte der Black Friday die Pokerwelt: Am 15. April klagten die US-Behörden die Gründer von PokerStars, Full Tilt, Absolute Poker und Ultimate Bet an. In der Folge gingen die Pokerrooms in den USA vom Netz, die Spieler von Absolute Poker und Ultimate Bet wurden bislang nicht ausbezahlt und galten im Gegensatz zu den Full-Tilt-Spielern, die bereits entschädigt wurden, als die eigentlichen Verlierer des Ganzen. Das soll sich nun ändern.
Verfahren zur Entschädigung läuft an
Laut einem Statement des US State Attorney for the Southern District of New York soll ein Verfahren in Gang gesetzt werden, in welchem die Opfer ihre Ansprüche auf Entschädigung geltend machen können.
Staatsanwalt Joon H. Kim erklärte, dass die Garden City Group, die bereits die Entschädigung der Full-Tilt-Spieler organisierte und durchführte, mit dem Procedere beauftragt wurde.
Insgesamt zahlte die GCG damals über 118 Millionen Dollar an geprellte US-Full-Tilt-Spieler, über 50.000 Ansprüche wurden geltend gemacht.
Laut Kim seien die Spieler von Absolute Poker, deren Konten seit dem Black Friday eingefroren sind, ähnlich zu betrachten wie die Spieler von Full Tilt und sollen dementsprechend auch aus einen speziellen Fond entschädigt werden.
Deadline: 9. Juni 2017
Die Ansprüche können bis zum 9. Juni 2017 auf absolutepokerclaims.com geltend gemacht werden. Maßgeblich für die Entschädigung ist der letzte bekannte Kontostand. Für Affiliates und professionelle Spieler sollen andere Regeln gelten.
Sollten die geltend gemachten Ansprüche die zur Auszahlung bereitgestellte Summe überschreiten, soll das Geld anteilig ausbezahlt werden. Absolute Tournament Dollars, Step Tickets, Loyalty Points, Event Dollars etc. werden nicht erstattet.
Auch Entschädigung für Ultimate-Bet-Spieler?
In der Erklärung der Behörden wird Ultimate Bet, die damalige Partnerseite von Absolute Poker, zwar nicht explizit genannt, es gibt aber Berichte von Spielern, die bereits von einer Anerkennung der Ansprüche berichten.
Die US-Behörden dürften über ausreichend Geld zur Entschädigung verfügen, allein PokerStars überwies seit 2012 insgesamt 547 Millionen Dollar Strafzahlungen an das DoJ.
Der Skandal nimmt demnach voraussichtlich ein gutes Ende – wenn auch ein spätes.
Die Spieler von Absolute Poker und Ultimate Bet wurden arg gebeutelt, 2008 gab es ja auch noch den Superuser-Skandal, bei dem Mitarbeiter der Seite die Möglichkeit hatten, die Holecards anderer Spieler zu sehen und so betrügerisch jede Menge Geld erbeuteten.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 11.04.2017.