Seit dem 1. Juli 2017 kann man in Las Vegas legal Cannabis kaufen und verkaufen. Trotzdem kann der Konsum bei der WSOP immer noch ernsthafte negative Konsequenzen nach sich ziehen.
Gras war bei der WSOP immer schon verbreitet, ob draußen, in den Gängen oder sogar an den Tischen. Es ist fast unmöglich, einen ganzen Tag im Rio Hotel and Casino zu verbringen, ohne es irgendwo zu riechen.
Entspannt einen kiffen bei der WSOP?
Jetzt, da Marihuana für jeden Volljährigen legal erhältlich ist, ist die Chance noch größer. Aber es ist immer noch gefährlich, zu rauchen oder zu vapen, wenn man sich auf dem Gelände des Rio aufhält.
Offiziell gibt es immer noch eine 'Zero Tolerance Policy' und jeder, der mit Drogen erwischt wird, wird von der Polizei verhaftet und möglicherweise vom Gelände verwiesen. Zudem droht eine Sperre in allen Hotels und Casinos von Caesars. Viele Spieler rauchen deswegen heimlich.
Shane Schleger ist ein Poker Pro, dessen erster WSOP-Cash im Jahr 2005 passierte. Er erreichte den Finaltisch in einem $1.500 NLHE-Event und kassierte $131.000. Nach eigener Aussage hat Schleger bei der WSOP schon immer gekifft:
"Ich habe Weed auf alle möglichen Wegen konsumiert. Ich habe früher die übliche 'wake and bake routine' bei den Events gefahren, jetzt mach ich es aber nicht mehr so. Bei dieser WSOP rauche ich normalerweise nicht vor der Dinnerbreak."
Schleger hatte nie ein Problem mit der Security, er berichtet aber von einem Freund, der mit einem sogenannten 'Vape Pen' erwischt wurde und von der gesamten WSOP ausgeschlossen wurde.
In den letzten 15 Jahren gab es viele Geschichten von Spielern, die in den USA aus Casinos verbannt worden, weil sie Cannabis konsumiert hatten. Das passierte teilweise auch in laufenden Turnieren, die sie dann nicht zu Ende spielen konnten.
Unverhältnismäßige Konsequenzen
Schleger stellt sich auf den Standpunkt, dass es völlig unverhältnismäßig ist, einen Spieler wegen eines solchen Vergehens komplett von der WSOP zu verbannen. Auch wenn das Mutterunternehmen Caesars interne Regeln hat, die den Konsum verbieten.
Viele Spieler verdienen sich bei der WSOP ihren Lebensunterhalt, einige haben medizinische Rezepte, andere kommen aus allen möglichen Teilen der Welt und wollen spielen.
Ein ungeschriebenes Gesetz lautet, dass man relativ sicher ist, wenn man es diskret und respektvoll betreibt.
Schleger: "Es geht nicht um einen Kampf Konsumenten vs. Caesars. Es ist normal, dass große Unternehmen Drogen aller Art verbannen. Deswegen sollte man ein bisschen aufpassen und sich für den Konsum zurückziehen."
"Die meisten Leute werden immer noch der Räumlichkeiten verwiesen, weil sie betrunken sind und sich mit der Security anlegen, was ja üblicherweise passiert, wenn man unter Alkoholeinfluss steht."
"Auf der Liste der Dinge, mit denen man die Security verärgern kann, ist das diskrete Konsumieren von Cannabis wahrscheinlich viel weniger schlimm, als zum Beispiel einem Security-Mann blöd zu kommen und ihn anzupöbeln."
In den Casinos wird es kein Cannabis geben
Die derzeitigen Richtlinien im Bezug auf Marihuana sind klar. Schon im Jahr 2014 gab es ein Memo, das von Terry Johnson vom Gaming Control Board verfasst wurde. Hierin wurde festgelegt, dass Cannabis in den Casinos verboten bleibt – unabhängig von der Legalisierung im Bundesstaat Nevada.
Hier wurde bestimmt, dass der Besitz und der Verkauf von Cannabis laut Bundesgesetz verboten sind und die Casinos deswegen nicht in den Vertrieb einsteigen dürfen. Das gleiche gilt für die WSOP, auch wenn Cannabis jetzt legal ist.
"Wir setzen diese Regeln in unseren Häusern und auf den Parkplätzen durch, Leute, die mit Cannabis erwischt werden, werden festgenommen", sagt WSOP Vice President of Corporate Communication Seth Palansky.
"Wir haben keine spezielle Task Force, die diese Leuten jagt oder etwas in der Art. Wenn aber auf unseren Grundstücken illegale Aktivitäten passieren, müssen wir einschreiten und für alle eine sichere und angenehme Umgebung schaffen."
"Wer mit dem Auto 35 in einer Zone mit 25 fährt, riskiert ein Ticket und man kennt das Risiko, bevor man sich dazu entschließt, es zu tun."
Wenn man in einem Turnier der WSOP weit gekommen ist, geht es um viel Geld und dann ist das Risiko, auf dem Parkplatz mit einem Joint erwischt zu werden, schon sehr hoch – höher als ein Ticket für zu schnelles Fahren.
Lange oder sogar lebenslange Sperren werden laut Palansky aber eher bei Gewaltdelikten oder extremen Verstößen gegen die Sicherheitsbestimmungen ausgesprochen.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 03.07.2017.