Im Jahr 2015 traten die Poker-Pros Jason Les, Doug Polk, Dong Kim und Bjorn Li gegen das Computerprogramm Claudico im Poker an. Die Menschen lagen nach 80.000 gespielten Händen 732.713 Dollar vorne und haben den Kampf Mensch gegen Maschine somit klar gewonnen. Jetzt gibt es eine Neuauflage des Matches.
Ab 11. Januar wird um $200k gespielt
Die Carnegie Mellon University hat ein neues Pokerprogramm namens Libratus erschaffen und es gibt auch schon menschliche Gegner, die es wissen wollen:
Jason Les und Dong Kim, die auch schon 2015 dabei waren, Daniel McAuley und Jimmy Chou werden ab dem 11. Januar 2017 insgesamt 120.000 Hände gegen das Programm spielen.
Der Kampf findet wieder im Rivers Casino in Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania statt. Diesmal geht es um insgesamt 200.000 Dollar
Poker als Spiel der unvollständigen Information
Einer Maschine das Pokern beizubringen, ist bekanntlich nicht leicht, da es sich beim Poker um ein Spiel der unvollständigen Information handelt. Man kennt nicht die Karten des Gegners oder die Karten, die als nächstes aus dem Deck auftauchen.
Der Fortschritt der Poker-AI ist deswegen nach Ansicht vieler Wissenschaftler ein Indikator für die Entwicklung der künstlichen Intelligenz im Allgemeinen. Eine K.I., die sich dem menschlichen Denken annähern will, muss ebenfalls mit Unsicherheiten und fehlender Information zurechtkommen.
Im Gegensatz dazu ist die Programmierung von Bots für Spiele wie Schach, Mühle oder Go vergleichsweise einfach, da der Rechner dabei einfach nur die verschiedenen Auswirkungen eines Zuges durchrechnen muss.
Deswegen gewann z. B. bereits vor 20 Jahres das Schachprogramm "Deep Blue" von IBM gegen Garry Kasparov und im letzten Jahr "Alpha Go" von Google im Go gegen Meister Lee Se-dol. Beides Spiele mit vollständiger Information.
Mal sehen, wie lange die Menschen im Poker noch gegen künstliche Intelligenz bestehen können...
» Link zum Artikel in 'The Verge' über Libratus und das kommende Match
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 05.01.2017.