Es gibt die Poker Hall of Fame, die Internet Poker Wall of Fame und die Women in Poker Hall of Fame, für erstere wurden letzte Woche die 10 Kandidaten für dieses Jahr bekannt gegeben. Im Twoplustwo-Forum und auch bei PokerUpdate.com reifte aber bereits die Idee zur Poker Hall of Shame.
Poker Hall of Shame
Die Poker Hall of Shame soll die Anti-Ruhmeshalle des Poker sein und alle Personen listen, die das schöne Spiel in der Vergangenheit gehörig in den Dreck gezogen haben. Ähnlich wie die Gegenveranstaltung zur Oscar-Verleihung, die Razzies, werden sich die Mitglieder nicht unbedingt über ihre Aufnahme freuen.
Wir beziehen uns auf unseren Artikel über die zehn meistgehassten, unbeliebtesten Personen der Pokerwelt und haben diesen noch erweitert. Hier die nach Ansicht der PokerOlymp-Redaktion schlechtesten Botschafter des Pokerspiels in zufälliger Reihenfolge:
1. Ernie Scherer
Der professionelle Pokerspieler Ernie Scherer ermordete Anfang 2008 seine Eltern. Sein Tatmotiv war die Erlangung des Erbes, das ihm die Rückzahlung seiner erheblichen Schulden ermöglicht hätte. 2012 wurde Ernie Scherer zu zwei Mal lebenslänglicher Haft verurteilt. Scherer hat so auf krasse Weise dazu beigetragen, Poker in ein schlechtes Licht zu rücken.
2. Russ Hamilton
Russ Hamilton ist quasi der personifizierte Superuser-Skandal. Als einer der Gründer von Ultimate Bet war Hamilton direkt in die illegalen Machenschaften der Betrüger verwickelt. Sie hatten sich mit einem Programm Einsicht in die Holecards ihrer Gegner verschafft und so Millionen abgestaubt. Strafrechtlich wurde Hamilton nie zur Verantwortung gezogen, was den WSOP-Sieger in der Community auch nicht beliebter machte.
3. Annie Duke
Nicht nur von Daniel Negreanu wird sie gehasst, viele in der Pokercommunity nehmen ihr ihre Verwicklung bei dem betrügerischen Pokerraum Ultimate Bet immer noch übel. Dazu hat die Schwester von Howard Lederer bei der bankrottösen und skandalumwitterten Epic Poker League mitgewirkt. Auch am Pokertisch ist sie wohl nicht immer liebenswert.
4. Christian Lusardi
Christian Lusardi hatte Fake-Chips in das Auftaktturnier der Borgata Winter Open in Atlantic City eingebracht und war so dämlich, im Harrah’s Casino Hotel anschließend 2,7 Millionen in Chips die Toilette runterzuspülen und damit den Abfluss zu verstopfen. Dazu kopierte er auch DVDs im ganz großen Stil und wurde wegen der Delikte zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt.
5. Ali Tekintamgac
Ali Tekintamgac wird vorgeworfen, sich mit Hilfe von Komplizen via ‘Bauernfunk’ Kenntnis von den Holecards seiner Gegner verschafft zu haben. Diese haben sich direkt hinter ein Opfer platziert und Ali die Holecards per Handzeichen mitgeteilt. Und das gleich bei mehreren großen Turnieren. Ali sitzt derzeit in Untersuchungshaft.
6. Chris Ferguson
Sollte sich Chris “Jesus” Ferguson an einem Live-Poker-Tisch blicken lassen? Nein, auf keinen Fall, sollte ihm seine Gesundheit etwas wert sein. Der einst geschätzte und beliebte Spieler hat vor dem Black Friday durch Privatentnahmen aus der Firmenkasse von Full Tilt in Höhe von 40 Millionen Dollar maßgeblich zum Bankrott der Seite beigetragen. Die Spieler mussten über 2 Jahre auf die Rückzahlung warten. Ja, Chris ist unbeliebt…
7. Shawn Sheikhan
Im ständigen Streit mit Mike Matusow oder Phil Hellmuth zu sein, heißt nicht unbedingt viel. Shawn Sheikhan ist aber unzweifelhaft einer der unangenehmsten Gegner am Tisch und hat sogar bei einer Gelegenheit die Sonnenrille von Matusow zerbrochen. Dazu gesellen sich Vorwürfe der sexuellen Belästigung von Teenagern.
8. Max Ashkar
Max Ashkar ist ein Hacker, der bei befreundeten Highstakes-Spielern via USB-Stick Trojaner auf dem Rechner installiert haben soll und so deren Hole-Cards ausgespäht hat. Zu den Betrogenen gehörten auch namhafte Poker-Pros aus dem deutschsprachigen Raum. Insgesamt soll er über 2 Millionen Dollar ergaunert haben – und das durch Erschleichen von Freundschaften. Sehr übel.
9. Matt “ADZ” Marafioti
Matt Marafioti ist das Paradebeispiel für einen jungen Mann, dem das Geld zu Kopf gestiegen ist. Erst ist er durch respektlose Tweets gegenüber seiner Ex Lauren Kling aufgefallen, dann soll er auch noch mit dem schwedischen Hacker Samer Rahman befreundet sein, der zahlreiche Highstakes-Spieler um ihr Geld betrogen haben soll. Dem Freund der Bandidos-Rocker wurde sogar ein Song gewidmet.
10. Jean-Paul Pasqualini und Cédric Rossi
Jean-Paul Pasqualini und Cédric Rossi sollen beim Final-Table der Partouche Poker Tour 2009 betrogen haben. Die beiden haben sich über den sogenannten 'Bauernfunk' während des Spiels über ihre Hände ausgetauscht und so Kollusion betrieben. Beim dem Turnier erreichten sie den ersten und zweiten Platz und nahmen dafür 1,4 Millionen und 870.000 Euro mit. Die ehrlichen Spieler guckten in die Röhre.
11. Luke Schwartz
Luke “Fullflush” Schwartz ist in der Pokerszene in erster Linie durch seine regelmäßigen Entgleisungen bekannt. Er klaut Sandwiches in Casinos und beleidigt alles und jeden. Er wurde auch schon von PokerStars gesperrt, da er selbst mit Multi-Accounting geprahlt hatte: “Further more fuk pokerstars and fulltilt some rigged site I will multi account u till u die u fukin dickeads I will win the 5k wcoop”.
12. Men “The Master” Nguyen
Men Nguyen ist wohl einer der windigsten Spieler der Pokerwelt. Obwohl sehr erfolgreich, werden ihm immer wieder Betrügereien vorgeworfen, insbesondere Kollusion im ganz großen Stil mit seinen Zöglingen. Er ist außerdem dafür bekannt, dass er des Öfteren am Pokertisch seine Manieren vergisst.
13. Howard Lederer
Die Liste wäre nicht komplett ohne Howard “Hau Ab” Lederer, der genau wie Chris Ferguson und Ray Bitar durch überzogene Privatentnahmen für den Zusammenbruch von Full Tilt verantwortlich war. Er soll über 42 Millionen Dollar von den Geldern der Spieler für sich abgezweigt haben. Im Dezember 2012 hat er sich mit dem DoJ geeinigt und ca. 2,5 Millionen Dollar gezahlt. Juristisch hat er keine Konsequenzen mehr zu befürchten.
14. Scott Tom und Brent Beckley
Die beiden Gründer von Absolute Poker Scott Tom und Brent Beckley spielten sowohl im Superuser-Skandal als auch beim Black Friday im Jahr 2011 eine mehr als unrühmliche Rolle. Im Endeffekt blieben sie vielen Spielern viel Geld schuldig, genug für unsere Poker Hall of Shame
15. Joran van der Sloot
Der Holländer Joran van der Sloot hat sich einen schrecklichen Ruf als Poker-Serienkiller erworben. Anfang 2012 wurde er von einem peruanischen Gericht wegen Mordes zu 28 Jahren Haft verurteilt. Dem Niederländer wird vorgeworfen, kurz vor der LAPT Lima die 21-jährige Stephany Flores ermordet zu haben. Van der Sloot steht auch im Verdacht, für das Verschwinden der 18-jährigen Natalee Holloway auf der Karibikinsel Aruba vor acht Jahren verantwortlich zu sein. Hierfür wurde er nie strafrechtlich belangt.
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Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 19.09.2015.