Das teuerste Turnier dieses Jahres, das $500k-Aria-Highroller wurde diese Nacht entschieden und der Amerikaner Brian Rast sicherte sich den Titel im Finale gegen Scott Seiver. Dabei führte er lange Zeit äußerst souverän, machte dann jedoch eine Achterbahnfahrt des Kartenglücks durch.
Eckdaten Aria 500k-Higroller
Mitspieler: 43
Buy-In: $500.000
Preispool: $21.500.000
Sieger: Brian Rast ($7.525.000)
Der finale Tag des Highroller-Turniers begann mit sieben Spielern und damit waren die Jungs immerhin schon mal im Geld und hatten 860.000 Dollar sicher.
Brian Rast startete mit einer beeindruckenden Führung vor Scott Seiver. Rast hatte 8 Millionen Chips, Seiver 4 Millionen bei Blinds von 30.000 / 60.000.
Erste Busts und Rasts Dominanz
In den ersten Orbits passierte noch nicht sonderlich viel, dann jedoch schied der Highroller-König Erik Seidel aus als er mit AQ < 77 einen Flip gegen Scott Seiver verlor. Dabei traf Seidel, der preflop all-in war, zwar gar ein Ass auf dem Flop, doch Seiver bekam eine Sieben und Set auf dem Turn und damit war's um Seidel geschehen.
Auf Seidel folgte Tom Marchese, der reichlich short mit 86s < KJ gegen David Peters die Segel streichen musste. Peters selbst schied ein gutes Stück später mit A6 < AT gegen Connor Drinan aus. Peters schob für 12 Big Blinds aus dem Cut-Off all-in, Drinan callte im Big Blind und das Board versagte Peters jedwede Hilfe.
Während all dieser Busts thronte Brian Rast ganz oben im Chipcount und konnte seine Führung gar ausbauen. Beim Spiel zu viert hatte er bereits mehr als die Hälfte aller Chips im Spiel und dominierte den Tisch fast nach Belieben.
Seiver eliminiert Kuznetsov und pirscht sich heran
Immerhin Scott Seiver schaffte es, an Rast dranzubleiben. Er nahm den russischen Highstakes-Pro Timofey Kuznetsov alias Trueteller auf Platz vier aus dem Turnier: Zum All-In kam es auf einem K♠ 9♣ 5♠ –Flop und Kuznetsov hatte mit K♦ 10 und Top-Pair zwar eine brauchbare Hand, war aber praktisch chancenlos gegen Seivers Set mit 9♦ 9♥ . Der Turn brachte Kuznetsov mit der Q♦ zwar noch einen Draw zu einer Straße, aber diese kam mit der 6♦ auf dem River nicht an.
In Folge konnte Seiver auf einmal die Kontrolle beim Spiel zu dritt übernehmen und er gewann mehrere mittelgroße Hände ohne Showdown, so dass er kurzeitig an Brian Rast vorbeiziehen konnte.
Rast jedoch holte sich die Führung wieder zurück und dann kam es zu einem denkwürdigen All-In:
Harscher Rückschlag für Rast
Beim Spiel zu dritt hatte Seiver 7,2 Millionen Chips, Rast 10,4 Millionen und Connor Drinan lag mit 4 Millionen Chips deutlich dahinter.
Bei Blinds von 60.000 / 120.000 kam es zu einem folgenschweren All-In zwischen Rast und Seiver: Brian Rast limpte im Small Blind, Scott Seiver erhöhte auf 420.000 aus dem Big Blind, Rast reraiste auf 1,1 Millionen, Seiver nahm sich anderthalb Minuten Bedenkzeit und schob dann für 7,2 Millionen all-in. Rast callte sofort. Showdown:
Brian Rast: K♠ K♥
Scott Seiver: 8♥ 8♦
Rast war hier massiver Favorit, doch der Dealer hatte andere Pläne. Das Board fiel Q♣ T♠ 8♠ 4♠ 2♥ – ein Set für Seiver (als hätte er davon an diesem Tisch nicht schon genug gehabt) und damit waren die Verhältnisse auf den Kopf gestellt. Jetzt führte Seiver das Turnier an und hatte knapp zwei Drittel aller Chips im Spiel.
Rast luckt zurück
Allerdings produzierte Rast kurz danach ziemlich genau den gleich Suck-Out, den auch Seiver hingelegt hatte.
Hier war Connor Drinan das Opfer. Nach ein paar Raises waren beide preflop all-in. Showdown:
Brian Rast: 8♠ 8♦
Connor Drinan: Q♠ Q♣
Das Board kam 4♣ 3♦ 3♥ 8♥ K♦ . Nun hatte also Rast mit einer dominierten Hand gewonnen und da er minimal mehr Chips als Drinan hatte, wurde dieser eliminiert.
"Poker is all skill", konstatierte Seiver nach dieser Hand trocken. Genau!
Heads-Up
Damit begann das Heads-Up zwischen Rast und Seiver mit einer 14,5 Millionen zu 7,1 Millionen Chips Führung für Seiver.
Diese Führung hielt genau fünf Hände, dann nahm Rast seinem Kontrahenten auf einem K♥ 9♠ 4♠ 5♠ 3♠ –Board mit [Ax]K♠ gut 5 Millionen Chips ab und lag nun wieder selbst in Führung.
In Folge wurden ein paar kleinere Hände ausgespielt, Rast baute seine Führung noch ein Stück aus und schließlich kam es zum finalen All-In.
Scott Seiver raiste vom Button mit 5♠ 5♦ , Brian Rast reraiste mit A♠ 9♠ , Seiver ging all-in und Rast callte nach etwas Rechnen. Das Board brachte Rast eine Neun und damit war das Turnier entschieden.
Brian Rast nahm über 7,5 Millionen Dollar mit, Scott Seiver blieben immerhin etwas über 5 Millionen – für beide Spieler jeweils der größte Cash ihrer Karriere.
Endergebnis Aria 500k-Higroller
| Platz | Spieler | Preisgeld |
|---|---|---|
| 1 | Brian Rast (US) | $7.525.000 |
| 2 | Scott Seiver (US) | $5.160.000 |
| 3 | Connor Drinan (US) | $3.225.000 |
| 4 | Timofey Kuznetsov (RU) | $2.150.000 |
| 5 | David Peters (US) | $1.505.000 |
| 6 | Tom Marchese (US) | $1.075.000 |
| 7 | Erik Seidel (US) | $860.000 |
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 05.07.2015.
