Der ehemalige Full-Tilt-Profi und zweifache Braceletsieger hat zum zweiten Mal Insolvenz beantragt und sucht Schuldnerschutz nach Chapter 11. Insgesamt über 11 Millionen Dollar schuldet Lindgren dem Antrag entsprechend seinen Gläubigern.
Wem schuldet Lindgren wie viel?
Unter anderem folgende Gläubiger werden in dem Insolvenzantrag aufgeführt:
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- IRS ($3,8 Millionen): Der amerikanischen Steuerbehörde schuldet Lindgren aus Einnahmen aus den Jahren 2003 bis 2010 noch über 3,8 Millionen Dollar und damit den größten Batzen. Dabei sind Strafgebühren und Zinsen noch nicht eingerechnet. Es scheint wahrscheinlich, dass der tatsächlich geschuldete Betrag bei 5 Millionen Dollar liegt.
- CS RMR, LLC ($2,8 Millionen): Fast 3 Millionen Dollar Schulden aus Sportwetten soll Lindgren bei einem Unternehmen namens CS RMR haben.
- Amaya Gaming ($2,5 Millionen): 2011 erhielt Lindgren aufgrund eines Versehens fälschlicherweise 2 Millionen Dollar von Full Tilt. Diese zahlte er nie zurück. Die Schulden gingen im Rahmen des Verkaufes später auf PokerStars und dann auf Amaya Gaming über. Anfang des Jahres verklagte Amaya Lindgren und forderte Rückzahlung der Summe zuzüglich weiterer 500.000 Dollar, die er sich geliehen haben soll.
- Andy Bloch ($1,1 Millionen): Seinem ehemaligen Full-Tilt-Kollegen schuldet Lindgren über eine Million Dollar, subsummiert unter "Spielschulden".
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Es werden noch weitere Gläubiger mit kleineren Beträgen aufgelistet und in Summe kommen Schulden von mindestens 11 Millionen Dollar zusammen.
Was ist mit dem ersten Insolvenzantrag?
Bereits 2012 versuchte Lindgren Insolvenz anzumelden. Damals begab er sich auch in stationäre Behandlung wegen seiner Spielsucht.
Der Insolvenzantrag wurde damals von der Rational Group (PokerStars) erfolgreich angefochten, da sie als Gläubiger nicht auftauchten.
Sollte dem jetzigen Antrag stattgegeben werden, dürften die meisten Gläubiger auf den Schulden sitzen bleiben. Aber es scheint so oder so unwahrscheinlich, dass Lindgren die Beträge je zurückzahlen wird.
Lindgren spielt weiter
Weder der erste noch der jetzige Insolvenzantrag hielten Lindgren jedoch davon ab, weiterhin Poker zu spielen. Erst vor einer Woche wurde er Siebter beim Millionaire-Maker und gewann 193.000 Dollar.
Allerdings ist es sehr wahrscheinlich, dass Lindgren in dem Turnier große Teile seiner Action verkauft hatte, ihm von dem Gewinn also wenig bleibt.
Lindgren leidet seit Jahren an starker Spielsucht und verspielte in der Vergangenheit regelmäßig hohe Beträge bei Sportwetten. Bis zum Schwarzen Freitag war er als Team-Pro-Spieler bei Full Tilt angestellt und erhielt rund 2,5 Millionen Dollar jährlich, womit er seine Sucht zu Teilen finanzierte.
» Umfangreicher Artikel zur Insolvenz Lindgrens, Haley Hinze, Flushdraw.net (englisch)
» Nachricht über Lindgrens Involvenz auf Bloomberg.com (englisch)
» Lindgren in stationärer Behandlung (2012)
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 18.06.2015.