In den letzten Jahren wurde immer wieder über das irrsinnige Wachstum der Gaming-Metropole Macau berichtet. Jetzt dreht sich der Wind, innerhalb eines Jahres sind die Spiel-Umsätze in der ehemals portugiesischen Kolonie um über 20 Prozent gesunken.
Gründe für den Einbruch
Im “Monte Carlo des Ostens”, wie Macau auch genannt wird, werden zwar immer noch mehr als viermal so hohe Umsätze erzielt wie in Las Vegas, dennoch machen einige Faktoren der Stadt schwer zu schaffen.
China hat zum einen Maßnahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche durchgesetzt, die viele Spieler fernhalten.
Dazu kommt ein Nachlassen des Touristenstroms in die einzige Region Chinas, in der Glücksspiel erlaubt ist. Ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum und ein im Oktober in Kraft getretenes Rauchverbot in den Casinos tun das Übrige.
Zweckoptimismus bei den Casino-Betreibern
Der Oktober 2014 ist mittlerweile der fünfte Monat in Folge, in welchem die Umsätze schrumpfen. Steve Wynn, Chief Executive der Wynn Macau Ltd, sagt hierzu: “Ich weiß nicht, ob es sich hier nur um eine kurze Flaute oder eine Art Regenzeit handelt und wie lange es dauert. Wir sind aber noch optimistisch.”
Optimismus braucht Steve Wynn, immerhin errichtet er in Macau für umgerechnet 4 Milliarden Dollar das Wynn Palace, ein riesiges Hotel-Casino, das 2016 seine Pforten öffnen soll.
Auch die Hong-Kong-Proteste der letzten Wochen drücken auf den Umsatz. Viele Macau-Touristen nehmen traditionell das Boot von Hong Kong nach Macau, die Fahrt dauert nur eine Stunde. Jetzt sind die Einreisebestimmungen nach Hong Kong wegen der Demonstrationen verschärft worden, auch wurde die Aufenthaltsdauer in Macau durch geänderte Visa-Bestimmungen verkürzt.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 03.11.2014.