Auf 2+2 startete der Heads-Up-Spezialist bighusla im Januar eine kleine Challenge: tausende $30-Spin-And-Gos wollte er spielen und dabei mindestens 8% ROI vorweisen.
Auf den ersten Blick mag das recht trivial erscheinen – 8% ROI klingt nicht sonderlich viel auf diesen Limits, insbesondere da bighusla sonst auf höheren Limits ($100 bis $300 HU-Turniere) unterwegs ist und diese erfolgreich schlägt.
Allerdings gelten die Spin-And-Go-Turniere eigentlich als unschlagbar auf lange Sicht. Bei den $30-Spin-And-Gos werden 6% Rake entnommen und ein Turnier startet mit 25 Big Blinds und alle 2 Minuten werden die Blinds erhöht.
Sprich: ein guter Spieler hat bei den Spin-And-Gos gar nicht genügend Zeit, seinen Skill ausspielen, um die Rake zu schlagen.
Bighusla schickte sich an, dies zu widerlegen und tatsächlich gelang es ihm, die $30-Spin-And-Go-Turniere über einen längeren Zeitraum mit fast 9% ROI zu schlagen.
Etwas über 5.000 Turniere spielte er in einem Monat und gewann vor Rakeback und Boni über 11.000 Dollar. Da die Spin-And-Go-Turniere einen variablen Preispool haben, knüpfte er seine Challenge den Chip-ROI. Ansonsten hätte zum Beispiel ein glücklich erreichtes $90k-Turnier die gesamte Challenge verzerrt. Mit 8,8 Prozent ROI lag er hier am Ende deutlich über den geforderten 8 Prozent und gewann seine Challenge. Sein größtes Turnier waren mehrere $750-Turniere.
Bighusla spielte mit einer ITM-Quote von 38,5% – deutlich mehr als die 33%, die man im Schnitt hätte, gingen diese Turniere rein zufällig aus.
Tatsächlich ist es statistisch praktisch ausgeschlossen, dass bighusla einen ROI von 8,8% über 5.000 Turniere rein zufällig erspielt. Das 99,7%-Konfidenz-Intervall für einen Break-Even-Spieler liegt nach 5.000 $30-Spin-And-Gos bei -6 bis +6 Prozent. Sprich: Mit der Challenge hat bighusla im Mindesten gezeigt, dass man Spin-And-Gos konsistent schlagen kann.
Einen Tipp gab er Spielern, die bei den Spin-And-Gos langfristig gewinnen wollten auch gleich noch auf den Weg: Die Turniere mit den kleinen Auszahlungen (doppeltes Buy-In) sind genauso wichtig wie die Turniere mit den hohen Auszahlungen (sechsfaches Buy-In oder mehr) und man muss in jedem Turnier maximal konzentriert spielen. Überdies habe er bewusst nicht immer spieltheoretisch optimal gespielt – insbesondere gegen schwächere Gegner sei es häufig profitabler andere Strategien zu fahren.
» Zum Challenge-Thread auf 2+2, englisch
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 25.02.2015.