Der erste Lord of Poker ist gefunden. Statt Massenandrang gab es beim European Poker Championship (EPC) im Poker Royale eine kleine Two-Table EM. Nichts desto trotz hat sich Casey Kastle beim finalen Event durchgesetzt und damit den Titel „Lord of Poker“ erobert.
Die 20 Punktebesten aller vier Events und die vier Sieger sollten am Sonntag zum Finale wiederkommen. Theoretisch wären es aufgrund von Punktegleichheit 25 Spieler gewesen, aber Gerhard Kadlec hatte schon im Vorfeld abgesagt. Statt der 24 kamen dann doch nur 21 und tatsächlich wurde ein dritter Tisch zum Spielen benötigt.
Peter Hajszan
und
Christoph Haller
und
Peter KamarasSigi Stockinger
Ein wenig wurde mit Verspätung begonnen, da man auf einen Vorschlag von Michael Keiner eingegangen war, statt jeweils ein Limit nur eine Button Runde in der jeweiligen Variante zu spielen. Damit mussten noch die Blinds und Limtis abgestimmten werden und es konnte schon losgehen.
Michael Keiner gab sich optimistisch, als er die Preisgeldaufteilung sah. Denn mit acht bezahlten Plätzen war dies eine Steigerung von 167 Prozent gegenüber den letzten Tagen. Doch auch die Teilnehmerzahl war um knappe 50 Prozent gestiegen. Und so gabe es nach drei aufeinanderfolgenden Final Tables ohne Cash diesmal gleich gar keinen Final Table für ihn, als er mit A K 9 6 das Nachsehen gegen Casey Kastles A A 8 3 hat.
Benjamin Kang musste seine Hoffungen ebenfalls schon sehr früh begraben und zog enttäuscht von dannen. Christoph Haller ging mit Platz 10, Peter Kamaras mit Platz 9 und damit war der Final Table auch schon gefunden.
Sigi Stockinger, der nur das No Limit Hold’em und das Pot Limit Omaha Event gespielt hatte, hatte seine Turniere mit dem zweiten Platz beim Omaha bereits im Plus abgeschlossen, €1.500 für den fünften Platz deckten dann auch noch die Unkosten seine Shoppingtour.
Peter Hajszan, der lange Zeit Shortstack gewesen war, musste sich mit A 2 gegen J 10 von Gernot Fuhrmann in der NLH-Runde geschlagen geben, als das Board 9 5 8 J K brachte.
Kurt Haindl war wie schon am Tag zuvor Chipleader, aber Casey Kastle wollte auch noch ein Wörtchen mitreden. Er schickte Gernot Fuhrmann mit Platz 3 nach Hause. Im Heads-Up holte er sich dann die Führung. Die Pot Limit Omaha Runde war die entscheidende. Kurt Haindl raiste am Button, Casey callte und der Flop brachte 8 A J . Nach einer Bet von 48.000 von Casey, ging Kurt all-in. Casey überlegte lange, callte aber schließlich mit 8 Q 9 7 . Kurt zeigte J J 7 3 und lag vorne. Doch 10 am Turn und Q am River brachten Casey die Straight und damit den Sieg.
Als erster Lord of Poker durfte er sich nicht nur über €7.200 an Preisgeld freuen, er wurde auch tatsächlich gekrönt. Was manche vielleicht für einen Gag gehalten hatten, fand richtig wirklich statt. Denn die Krone wurde nicht einfach nur überreicht, sondern Casey aufgesetzt. Dass er sich damit nicht wirklich bewegen konnte, fand man dann sogar schon ein wenig amüsant.
Casey mit Krone1. | Casey Kastle | € 7.200 |
2. | Kurt Haindl | € 4.300 |
3. | Gernot Fuhrmann | € 2.700 |
4. | Peter Hajszan | € 1.900 |
5. | Sigi Stockinger | € 1.400 |
6. | Tobias Lintzel | € 1.140 |
7. | Hu Zhi Ping | € 980 |
8. | Harald Pasquali | € 900 |
Die Teilnehmerzahlen bei den vier Main Events waren allesamt enttäuschend, mit Ausnahme vom No Limit Hold’em könnte man eher katastrophal sagen. Die Schuld auf ein Bellagio zu schieben, ist schon fast anmaßend. Aber die Veranstaltung zeigt, dass es nicht alleine reicht, ein gutes Turnier anzubieten. Es muss schon ein wenig mehr dahinter sein. Trotz allem war die Durchführung des Events tadellos. Vor allem auch die Leistung der Dealer, die oft beim Poker Royale schon kritisiert wurde, hat sich stark verbessert. Auch Gastronomie und Service bewegen sich mittlerweile im ausgezeichneten Bereich.
Heute geht es in Wiener Neustadt tatsächlich mit dem Sit & Go Championship weiter. Das Buy-In heute beträgt pro Sit & Go €16. Wer seinen Tisch gewinnt, darf morgen weitermachen, der Zweitplatzierte bekommt das Buy-In zurück. Da bleibt nur zu hoffen, dass es zumindest heute mehr als drei Tische werden.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 28.04.2008.