Die meisten Pokerspieler denken wie Verlierer. Das weiß ich, weil die meisten Spieler mir haarklein erzählen, wie sie denken. Ob ich es mag oder nicht , muss ich mir den Vortrag vom Spieler auf Platz 3 anhören, warum ein Raise mit Pocket Zehnen Blödsinn ist. Anschließend darf ich mir dann anhören, wie viel Glück ich hatte, als ich die dritte Zehn auf dem River getroffen habe.
Denken Sie wie ein Verlierer, verlieren Sie mit Sicherheit auch. Warum? Weil Sie sich auf die falschen Dinge konzentrieren und sich deshalb nicht verbessern. Im Folgenden drei Punkte, die das Denken eines Verlierers widerspiegeln. Ich werde erklären, warum sie schlecht sind, und anschließend einige Methoden vorschlagen, wie man diese negative Energie in positive umwandeln kann.
1. Bad-Beat-Geschichten
Bad-Beat-Geschichten sind am schlimmsten. Sie sind ausschließlich negativ. Kein noch so großes Gegrübel wird je eine einzige River-Karte ändern. Das Nachdenken über einen Bad Beat wird Ihr Spiel mit Sicherheit um kein Iota verbessern.
Und wenn das Nachdenken über die Bad Beats Besitz von Ihnen ergreift, spült es alle anderen konstruktiven Gedanken weg. Denken Sie zwei Stunden später immer noch über diese Zehn auf dem River nach, haben Sie zwei Stunden lang nicht optimal gespielt und fast keine Chance gehabt, daraus zu lernen.
Natürlich ist es schwer, es wieder loszubekommen, wenn sich das Bad-Beat-Monster erst einmal Ihrer bemächtigt hat. Bad Beats passieren ständig, daher wartet der nächste schon hinter der Ecke. Es gibt keine verlässliche Methode, einen Bad Beat zu überwinden, aber hier ist eine, die mir sehr hilft.
Das hilft gegen Bad Beats
Als Erstes sollten Sie mit einer komfortablen Bankroll spielen. Machen Sie sich ernsthafte Sorgen, dass Sie Ihr Geld verlieren, schaffen Sie die Voraussetzung, wie ein Verlierer zu denken. Haben Sie jedoch fünf weitere Buy-Ins in Ihrer Hosentasche, werden Sie nie denken, dass es das war, wenn Sie dieses Buy-In einbüßen. Mit einer kleinen Bankroll zu spielen, bedeutet ängstlich zu spielen, und wenn Sie einen Bad Beat erleiden, ärgern Sie sich umso mehr.
Zweitens sollten Sie einige Gewinne einfahren. Sind Sie auf Bad Beats fixiert, bedeutet dies vermutlich, dass Sie im Endeffekt verlieren. Natürlich können Sie nicht willentlich gewinnen, aber Sie können das nächste Mal einfach aufhören, wenn Sie um einiges vorne liegen. Mathematisch macht es keinen Unterschied, wann Sie Ihre Sessions beenden, aber ein oder zwei Gewinne können Ihre düsteren Gedanken vertreiben. Ich hoffe, dass Sie das nächste Mal, wenn Sie eine Bad-Beat-Geschichte erzählen wollen, an diesen Artikel denken. Werden Sie Ihre Bad Beats nicht los, schlagen Sie sich selbst und denken wie ein Verlierer. Stehen Sie auf und gehen herum. Denken Sie an das Turnier, das Sie letztes Jahr gewonnen haben. Zählen Sie Schafe. Was auch immer. Vertreiben Sie den Bad Beat aus Ihren Gedanken.
2. Jammern über Gegner
Noch ein Prachtexemplar. „Warum muss ich mich mit dem Trottel auf Platz 8 herumschlagen, der jede Hand bis zum River callt?“ Sofern es sich bei ihm nicht um Phil Ivey handelt, ist es vermutlich nicht er, der Ihre Probleme verursacht. Er spielt einfach nur wie ein Trottel und verliert sein Geld. Das geschieht zwar nicht jedes Mal, aber unterm Strich schon. Und die meisten Trottel verlieren ihr Geld schnell. Glauben Sie mir nicht? Dann spielen Sie einige Stunden wie ein Trottel und werden schon sehen, wie es ausgeht.
Poker ist ein Nullsummenspiel (abzüglich des Rake). Das bedeutet, dass der Trottel auf Platz 8 Geld verliert und jemand anders es gewinnt. Das sollten nach Möglichkeit Sie sein und so geht es: Nehmen wir an, dass der Trottel vor dem Flop mit 75 Prozent seiner Hände callt und mit jedem Paar bis zum River dabei bleibt. Zweimal in Folge hatten Sie Ax Kx , trafen nichts und er hatte Bottom Pair. Er callte bis zum Schluss und gewann beide Pots. Sicher frustrierend, doch die meisten Spieler reagieren darauf falsch. Das nächste Mal treffen Sie auf dem Flop ein Paar, setzen einmal und checken dann in der Hoffnung auf einen gewonnenen Showdown durch. Wenn sie gewinnen, rufen sie „Halleluja“ und schnappen sich den kleinen Pot.
Ihre Gegner sind kein Problem, sondern Ihre Chance!
Sie denken wie ein Verlierer, weil sie darauf fixiert sind, dass dieser verrückte Spieler sie geschlagen hat und nicht, warum dieser Spieler verrückt ist. Er ist nämlich verrückt, weil er mit schwachen Händen zu viel bezahlt. Aus diesem Grund sollten Sie Ihre starken Hände heftiger vorantreiben als sonst. Checken Sie Ihr Paar bis zum Ende durch, um „billig zu gewinnen“, schaden Sie sich selbst. Stattdessen sollten Sie setzen, setzen und noch mal setzen.
Stellen Sie fest, dass Sie über einen Gegner jammern wollen, sollten Sie sich bremsen. Der Gegner ist nicht Ihr Problem, sondern eine Chance. Überlegen Sie, was er falsch macht, und richten Sie Ihr Spiel so aus, dass Sie daraus maximalen Gewinn schlagen.
3. Warten auf eine bessere Gelegenheit
Gut, die meisten Spieler wissen, dass Bad-Beat-Geschichten unproduktiv sind, und viele wissen auch, dass schlechte Gegner auf Dauer kein Geld gewinnen. Ständig höre ich aber einen Spruch, dass sich zur gängigen Meinung entwickelt hat, aber dennoch das Denken eines Verlierers widerspiegelt.
„Ich hatte zwar das Gefühl, dass er blufft, habe aber dennoch gefoldet. Ich wollte auf eine bessere Gelegenheit warten.“Ich zucke immer zusammen, wenn ich diesen Satz höre. Neun von zehnmal bedeutet er, dass jemand zu ängstlich war und sich mit einem Fold für die sichere Variante entschieden hat und sich nicht blamieren wollte.
Dieser Fall ist etwas kompliziert, weil Folden an sich nicht schlecht ist. Das tue ich in fast jeder Hand. Wartet man jedoch ständig auf „eine bessere Gelegenheit“, hat man ein großes Problem. Warum? Weil Spieler, die dies tun, häufig nur noch auf die Nuts warten, bis sie ihr Geld in die Mitte schieben. Für diesen Stil gibt es ein anderes Wort – Erbsenzählerei. Ein Erbsenzähler zu sein ist nicht schlecht, weil es uncool ist, sondern weil man damit in den meisten No-Limit-Partien kein Geld gewinnen kann.
Sie müssen Risiken eingehen!
Gute Spieler gehen gewisse Risiken ein. Haben Sie das Gefühl, dass ein Gegner blufft, callen oder raisen sie. Sie denken nicht, „Vermutlich ist es zwar ein Bluff, aber ich folde dennoch und floppe vielleicht in drei Händen ein Set, mit dem ich dann antreten kann.“ Das ist Wunschdenken und das Denken von Verlierern.
Bewerten Sie jede Entscheidung unabhängig. Vergessen Sie den Mythos der „besseren Gelegenheit“, die eventuell nie kommt. Scheint ein Spielzug der richtige zu sein, sollten Sie ihn beim Schopf packen. Manchmal fallen Sie damit auf die Schnauze, aber nur so können Sie besser werden.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 23.12.2010.