Mit der Überschrift meine ich zur Abwechslung mal nicht Poker, sondern natürlich das 4:1 gegen die Engländer. Es war eine Freude, das Spiel zu gucken und es wäre sicher noch besser gewesen, wenn wir dazu wieder mit vielen Fans gemeinsam geschaut hätten. Da das Spiel aber schon um 7 Uhr morgens Las Vegas Zeit angepfiffen wurde, haben wir uns dazu entschlossen, gemütlich in unserem Haus zu gucken.
Das heißt, bis zum 1:0 war ich sogar noch ganz alleine auf dem Sofa, bevor sich dann nach und nach die anderen dazu gesellten. Mit unserem Jubel beim 3:1 haben wir dann sogar Ben Kang geweckt, der wenig später mit uns zusammen das 4:1 feiern konnte.
Nun geht es am Samstag also gegen Argentinien und zwar wieder zur selben Zeit. Wahrscheinlich läuft es dann also wieder darauf hinaus, dass wir bei uns im Haus schauen. Wobei wir gehört haben, dass das Hofbräuhaus bereits um 6:45 seine Pforten öffnet.
Was ist außer Fußball seit meinem letzten Blogeintrag passiert?
Unser Haus hat einen Bewohner verloren als am Freitag der Kollege Martin Tschiggerl wieder gen Heimat aufgebrochen ist. Zum Abschied wollten wir am Donnerstag ans Buffet im “M Resort” zum Abendessen gehen. Dort trafen wir uns noch mit Christophe “Crazysheep” Gross und Robin vom Pokerstars Blog. Aufgrund der langen, langen Schlange waren die meisten dann aber gegen das Buffet und wir entschlossen uns für das Steakhouse. Das Essen dort war einfach großartig. Um Henning Pohl zu zitieren: “Das könn’ se, die Amis: Steak!” Zwar war es auch nicht ganz billig – mein (riesiges) Filet am Knochen kostete ohne Beilagen $45 – aber das Geld würde ich jederzeit wieder investieren, auch wenn ich nicht eingeladen wäre.
Anschließend ging es zurück ins Haus, wo wir ein kleines Homegame veranstalteten. Mit Quarter-Münzen und Dollar-Scheinen spielten wir $0,25/$0,25 NL Hold’em und Pot Limit Omaha Dealers Choice. Das Spiel wurde sehr schnell sehr wild und schon nach wenigen Stunden hatten alle außer mir ihr Geld an Lennart verloren, der quasi jeden River traf. In einer Omaha-Hand hielt er Ax 5x 5x 4x gegen Martins Ax Kx 4x X auf einem 4x 4x Tx Kx Turn, callte Martins All-In und traf dann die 5x auf dem River. Worauf er aber erst von Crazysheep hingewiesen werden musste, nachdem er zunächst nur 4x 5x für das schlechtere Full House zeigte. Am Ende war es ein sehr gelungener Abend und ein würdiger Abschied für einen guten Kollegen.
Gestern war dann nach der Arbeit noch eine Show geplant. Um 21 Uhr wollten wir uns “Penn and Teller” im Rio angucken. Für mich Grund genug, vorher noch ein Sit ‘n’ Go Satellite zu spielen. Diesmal war es ein $225er. Für den Gewinner waren also vier $500 Chips und $120 in Cash vorgesehen. Zu Beginn des Turniers beschlossen wir dann noch für ein $100 Last Longer, an dem nach etwas Zureden alle 10 Spieler teilnahmen. Das bedeutet, dass theoretisch der Gewinner noch einmal $1.000 bekommen würde. In der Praxis wird aber das Last Longer Geld genau wie das restliche Preisgeld unter den letzten Spielern geteilt. Diesmal war es so, dass wir uns bei 7 verbleibenden Spielern einigten, dass die letzten fünf das Last Longer Geld teilen würden – quasi ein Double or Nothing.
Zu dem Zeitpunkt war ich zwar bereits Chipleader, willigte aber dennoch ein. Am Ende hatte ich etwas unter 3.000 in Chips als wir nur noch zu dritt waren. Die Chipleaderin hatte etwa 6.000 und der Shortstack etwa 1.700. Wir einigten uns auf einen Deal, bei dem die Chipleaderin und ich das Preisgeld teilten und ich dem Shortstack $300 ausbezahlte. Nun habe ich also schon drei $500 Buy-In-Chips und bin am überlegen, was ich damit anfangen soll. Was einzelne Hände angeht, gibt es von diesem Sit ‘n’ Go leider nicht viel zu berichten. Da wir mit 1.000 anfingen und die Blinds rasant stiegen, ging es vor allem um Push-Folding und nach einer Stunde und 15 Minuten war alles vorbei.
Für die kommenden Tage habe ich mir bereits einen ganz guten Überblick verschafft, welche Turniere ich in etwa spielen möchte, sobald ich nicht mehr jeden Tag von der WSOP berichte.
Am 1.7. wird es vermutlich ins Golden Nugget gehen und je nachdem wie es dort läuft am Abend evtl. noch ins Aria, wo um 20 Uhr ein Satellite für das Aria-eigene Main Event startet.
Am 2.7. spiele ich das WSOP Event #54 auf Kosten von Everest Poker.
Am 3.7. hängt alles davon ab, wie der 2.7. läuft.
Am 4.7. Spiele ich vermutlich ein Main Event Satellite im Rio und gehe dann abends auf die Everest Party.
Wie die weitere Planung lautet, erzähle ich dann im nächsten Blogpost.
Macht’s gut und bis bald
Euer Matze
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 29.06.2010.