Las Vegas gehört weltweit zu den Städten mit den meisten Hotelzimmern. Allein direkt am Las Vegas Strip gibt es über 70.000 Zimmer. Da kann einem als Tourist bei der Reiseplanung schon ein wenig die Übersicht verloren gehen.
Worauf sollte man achten, wenn man zur WSOP 2010 fahren möchte und eine Unterkunft buchen will?
Zunächst stellt sich die Frage, wie lange der Aufenthalt dauern soll. Bei mehr als 14 Nächten bereiten zum Beispiel die Online-Buchungs-Systeme vieler Hotels bereits Probleme, da es gesetzliche Einschränkungen für lange Aufenthalte gibt. Hier empfiehlt es sich die Hotels direkt anzurufen und nach möglichen Lösungen zu fragen. Alternativ kann man auch mehrere 14-tägige Aufenthalte buchen und dann alle zwei Wochen umziehen, was Abwechslung, aber auch einen gewissen Stress mit sich bringt.
Bei den sogenannten “Extended Stay” Unterkünften hat man dieses Problem nicht. Dort zahlt man in der Regel einen festen Preis pro Woche, bekommt evtl. einen Preisnachlass, wenn man einen ganzen Monat bucht und in den meisten Fällen ist das ganze sogar noch vergleichsweise günstig. Dafür sind diese Unterkünfte meist ein wenig ab vom Schuss gelegen. Bewohnt werden sie außerdem weniger von Touristen als von der lokalen Unterschicht, was eventuell nicht jedem zusagt. Eine bekannte Kette dieser Unterkünfte sind die Budget Suites, von denen eine Filiale sogar in Laufreichweite des Rio liegt. Wer vor allem eine billige Unterkunft für mehrere Wochen sucht, sollte sich die Budget Suites und vergleichbare Extended Stays einmal genauer ansehen.
Wer weniger auf den Preis als auf den Komfort Wert legt, der sollte dann doch eher in Richtung Wynn / Encore, Venetian / Palazzo oder des letzten Monat eröffneten City Centers schauen. Das Highlight für alle mit sehr tiefen Taschen ist das neue Mandarin Oriental als Teil des City Centers. Dort kostet die Nacht im günstigsten Zimmer zwar mehr als eine Woche in den Budget Suites, aber nach allem was ich bisher gehört habe, soll sich das dennoch lohnen.
Der kritischste Faktor, wenn man hauptsächlich zum Pokern nach Las Vegas kommt, ist aber wohl die Lage. Man will den Tag ja nicht auf dem Weg zum sondern im Pokerroom verbringen. Wer plant, hauptsächlich im Rio Turniere und Cashgames zu spielen, könnte sich dann auch einfach im Rio einmieten. Näher dran geht es nunmal nicht. Direkt nebenan ist noch das Gold Coast, was auch deutlich preiswerter als das Rio ist. Das Palms ist zum Laufen in der Sommerhitze von Las Vegas schon fast zu weit entfernt und ansonsten ist in direkter Umgebung nicht mehr viel, da das Rio nicht direkt am Strip liegt. Vom Strip fahren allerdings regelmäßig kostenfreie Shuttles zum Rio und zurück. In der Regel fahren diese von den Harrah’s Hotels wie Caesar’s Palace, Imperial Palace und Paris ab. Wer also das tägliche Warten auf und das Fahren mit dem Shuttle nicht scheut, kann sich auch mitten am Strip ein Hotel suchen, wo von sehr billig (Imperial Palace) bis erstklasig (Bellagio) alles verfügbar ist.
Ganz egal wofür man sich entscheidet, in jedem Fall sollte man versuchen wenigstens dieses eine Mal von der Finanzmarktkrise und der damit verbunden Rezession zu profitieren. Die Hotelpreise sind in Las Vegas derzeit auf einem extrem niedrigen Stand und dennoch leiden die Hotels unter schlechter Auslastung. Dementsprechend wird auch mit Vergünstigungen und Sonderangeboten nicht gegeizt. Von besonders günstigen Preisen über kostenlose Showtickets und Casino-Credit ist alles denkbar. Mein Lieblingsort um solche Angebote zu finden ist die Webseite Fatwallet.com, insbesondere der Las Vegas Hotel Promos Thread Interessant und aktuell sind hier immer die letzten par Seiten. Sich diese anzuschauen kann ich jedem, der vorhat ein Hotel in Las Vegas zu buchen, nur empfehlen.
Eine weitere geniale Webseite um günstig Hotels zu buchen ist hotwire.com. Auf Hotwire bucht man Hotelaufenthalte, ohne vor der Buchung das Hotel genau zu kennen. Dafür sind die Preise gerne auch mal 50% unter den regulären Preisen. Man sucht sich die Hotels nach einem Profil aus, dass eine Sterne-Kategorie, die gebotenen “Amenities” (Zusatzleistungen) und die ungefähre Lage des Hotels wiedergibt und bekommt erst nach der Buchung den Namen und die genaue Adresse des Hotels mitgeteilt. Da es aber durchaus ganz eindeutige Kombinationen dieser Merkmale geben kann, ist es teilweise möglich, bestimmte Hotels mit nahezu 100%er Wahrscheinlichkeit zu bekommen.
Vielen Dank auch an Gluecksfisch, der uns auf seinen epischen Guide zu diesem Thema aufmerksam gemacht hat.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 08.02.2010.