Der WSOP-Main-Event Finalist dieses Jahres gewinnt die erste WPT auf Malta und konnte selbst dem ausgesprochen Kartenglück einer Dame trotzen.
Acht Spieler kämpften gestern am Final Table der WPT Malta um eine Siegprämie von €200.000. Eigentlich sollten nur sechs Spieler am Final Table sitzen, doch das Turnier wurde gestern gegen 03.00 Uhr untergebrochen, um den Spielern ein wenig Schlaf zu gönnen.
Als deutlicher Chipleader ging Tristan Clemencon an den Tisch und er war es auch, der den ersten Spieler eliminierte: Mats Karslon verlor einen Flip gegen ihn. Die letzte Dame am Tisch, Cecilia Pescaglini blieb in Schlagdistanz mit ihm und übernahm kurz später sogar die Führung.
Pescalignis Kartenglück wurde sodann Chris Williamson zum Verhängnis – er ging aus später Position mit Ax Kx All-In, im Small Blind pushte Pescaligni ihrerseits recht kreativ mit 7 6 All-In und kam so zum Heads-Up gegen Williamson. Bevor der seine Karten umdrehte, annoncierte Pescaligni gar seine Hand. Ein wenig gegen die Odds, aber mit Fortune bastelte die Italienerin sich eine Straße und schickte Williamson so auf Platz 7 nach Hause.
Jetzt da der eigentliche Final Table feststand, verabschiedete sich Fabien Sartoris durch einen verlorenen Flip. Wenig später kam es preflop zu einem enormen Zusammenstoß zwischen den beiden Chipleadern Tristan Clemencon und Cecilia Pescaligni. Nach einem Raise callte Clemencon im Small Blind, Pescaligni brachte im Big Blind einen Re-Raise. Nachdem der ursprüngliche Raiser passte, ging Clemencon unvermittelt All-In, welches prompt durch einen Call beantwortet wurde. Clemencon hielt Kx Kx , Pescaligni A K . Wieder kämpfte Cecilia Pescaligni gegen die Odds und wieder sollte sie den Kampf gewinnen: Ein Ass auf dem River bescherte ihr einen massiven Chiplead und ließ Clemencon ein wenig verwirrt zurück. Als Chipleader in den Tag gegangen, musste er nun mir Platz 5 und etwas unter €40.000 Preisgeld das Spiel verlassen.
Wenig später wurde Simon Trumper Pescalignis nächstes Opfer – gegen ihn gewann sie einen Flip und nach nur 19 Händen war der Final Table bei drei Spielern angelangt. Neben Matt Giannetti und Cecilia Pescaligni war Filippo Bianchini der dritte im Bunde.
Nachdem Pescaligni in einem großen Pot Bianchini aufdoppelte, hatten alle Spieler etwa gleich viele Chips und es brauchte hernach 100 Hände, bis einer der Spieler das Feld räumen musste. Es war Bianchini, der schließlich an Matt Giannetti scheiterte. Nachdem sich die Anzahl seiner Chips in den letzten Händen rapide der Null annäherte, ging er schließlich mit 4x 3x aus dem Button für den letzten Rest All-In. Er wurde gleich von beiden Gegnern gecallt – Giannetti hatte 6x 6x , Pescaligni Ax Tx , das Board brachte nur Blanks und so konnte Giannetti mit seinem Paar den Pot gewinnen.
Das Heads-Up zwischen Giannetti und Pescaligni begann ausgeglichen, doch Giannetti konnte sich schnell die Führung erarbeiten und es brauchte grade mal 11 Hände, bis Cecilia Pescaligni ihm völlig erlag: Auf einem J 8 2 Flop setzte Pescaligni an, wurde von Giannetti All-In geraist und callte diesen Raise. Beide Spieler hatten nicht mehr als einen Gutshot: Pescaligni lag mit Q 10 jedoch meilenweit vor Giannettis 9 7 . Doch all das Glück, das sie diesen Tag aufgebraucht hatte, wandte sich jetzt gegen sie und bescherte Giannetti auf dem Turn die 10 und vervollständigte seine Straße. Der River änderte nichts mehr an der Situation.
So wurde Cecilia Pescagligni nur Zweite und musste Matt Giannetti, der im November den Final Table des WSOP-Main-Events spielen wird, den Sieg bei der ersten WPT Malta und knapp €200.000 Preisgeld überlassen.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 25.09.2011.