Betsson lädt zur GSOP nach Manchester, und zu den unbestreitbaren Vorteilen im Leben eines Pokerschreibers zählen sicherlich Auslandsaufenthalte. Das dürfte auch einer der Gründe sein, warum Pokerturniere gerne an luxuriösen, exklusiven und sehr häufig sonnigen Orten stattfinden. Einfache Taktik: Mach die Presse glücklich und der Rest läuft wie geschmiert.
Die Logik ein Turnier im englischen Manchester abzuhalten, hat sich mir deshalb nicht so recht erschlossen. Das sollte sich aber schon wenige Minuten nach dem Check In im altehrwürdigen Hotel “The Midland” erledigt haben. Die Rest-Journaille hielt sich nicht lange mit Auspacken auf, sondern zielte sofort auf den nächsten Pub – der Beginn einer tiefgreifenden Freundschaft.
Grundehrliches Bier, nette und trinkfeste Gesellschaft – egal zu welcher Tageszeit – und das an jeder Ecke. Das nur 486.000 Einwohner starke Manchester “entpubte” sich als wahres Eldorado des Bierkonsums. Die Presse war somit schon zu Beginn in einen grundzufriedenen Zustand versetzt. Dennoch – und auch nüchtern betrachtet – stellte sich das folgende Pokerturnier als absolutes Top-Event heraus.
Etwas außerhalb – entfernt von den meisten Pubs – wurde im Kultstadion “Old Trafford” gepokert. Die Massen an Tag 1 mussten sich noch mit einer riesigen Halle ohne große Aussicht zufrieden geben. Den 111 Spielern, die Tag 2 erreichen durften, bot sich jedoch eine Top-Location mit Panorama-Ausblick auf den heiligen Rasen des Stadions. Für Frühausscheider oder Frühaufsteher standen Stadiontouren, Fußballgucken, Indoor Ski und Rodeln und einiges mehr auf dem Programm. Als Höhepunkt der Freizeitaktivitäten lud Betsson sogar zum Indoor-Sky-Dive.
GSOP-untypisch waren zum Start der neuen Saison die deutschen Spieler stark vertreten. Gut 25% der angetretenen 256 Spieler waren deutschsprachig. Der Rest der GSOP-Masse bestand zu einem Großteil aus trinkfreudigen Skandinaviern, die diesmal den Event nicht – wie gewohnt – nach Belieben dominieren konnten. Zu viele der deutschen Spieler rekrutierten sich aus jungen Online-Pros, die die richtige Wikingermedzin im Gepäck hatten und durch 4-Bets nicht aus der Ruhe zu bringen sind.
Insgesamt fanden sich einige namhafte Spieler wie John Tabatabai, Morten Mortensen, Alexander Debus, Fabian Holling und Markus Herbel unter den Teilnehmern des 1500 Dollar Main Events.
Das Team um Pokerurgestein und Turnierdirektor Marty Wilson bestand aus gut ausgebildeten Floormen und Dealern, die das großzügig gestaltete 4-Tagesevent reibungslos über die Bühne brachten.
Final TableTag 2 wurde bis ins Geld gespielt. Nach einer langen Phase absoluter Erfolglosigkeit bei GSOP Events gelang es hier endlich wieder einmal zwei deutschen Betsson Spielern kühles Cash einzufahren. Martin Frommherz musste sich an Tag 3 zwar schon früh und mit 3400$ verabschieden, Johannes Erfurth gelang jedoch der große Wurf und der junge Berliner durfte sich an Tag 4 zum Final Table zurück melden.
Der Final Table war mit dem Deutschen Jens Kerper als Chipleader und der üblichen Mischung aus Skandinaviern und Ungarn stark besetzt.
Kerper spielte seinen Riesenstack knochentrocken, und Erfurth konnte innerhalb kürzester Zeit zwei Spieler eliminieren und seine Chipstapel eindrucksvoll vergrößern.
Es kam wie es kommen musste. Als nur noch vier Spieler im Turnier waren, kollidierten die beiden Deutschen in einer brutalen Hand, in der Johannes Erfurth auf dem Turn seine Straße machte, um dann am River von Jens Kerpers Full House überrollt zu werden.
Johannes ErfurthVierter bei der GSOP Manchester
Das Ende der Manchester-Begegnung aus deutscher Sicht: Erfurth 28.000$ und Platz 4 – Kerper 81.000$ und die GSOP Krone!
Das Ende des Manchester-Erlebnisses aus Pressesicht: Mehr als 16 Pubs gesichtet und für gut befunden. Tolle Betreuung der Presse und der Gäste durch Betsson. Hervorragende Turnierorganisation und den kernigsten Turnierdirektor den eine internationale Serie zu bieten hat – “Is that understood?!”
So ist die GSOP sicher auf dem richtigen Weg. Sie zieht gute Spieler an, kann durch tolle Locations punkten und bietet abseits von Poker eine bemerkenswerte Erlebnisdichte.
Nächster Stopp der Tour: Griechenland 11.10. 2011. Das 3000$ Paket umfasst Buy-In, Transport, Taschengeld für den Spieler und Hotel + All-In-klusiv Versorgung von zwei Personen.
Alle Informationen gibt es bei Betsson und Ongame.
Die besten Neun der GSOP Manchester:
Platz | Spieler | Preisgeld |
1. | Jens Kerper | $81.175 |
2. | Rolf Inge Kvanik | $51.570 |
3. | Andis Netlaus | $35.908 |
4. | Johannes Erfurth | $28.268 |
5. | Karl Rosengard | $21.174 |
6. | Martinak Andras | $16.999 |
7. | Vizsnyiczai Zsolt | $13.752 |
8. | Rob Sherwood | $10.696 |
9. | James Browning | $8.786 |
Der Sieger Jens Kerper:
Eindrücke vom Final Table:
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Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 08.08.2011.