Zum Abschluss gab es beim Finale der EPT in Monte-Carlo noch einen bombastischen deutschen Sieg: Max Altergott kassierte 1,7 Millionen Euro für seinen Sieg beim Super-Highroller-Turnier. In einem spannenden Heads-Up verwies er Jason Mercier auf den zweiten Platz.
Eckdaten
Beim €100.000-Highroller-Turnier mit Re-Entry-Option kamen insgesamt 50 Entries zustande. Nur die besten sieben Spieler wurden bezahlt und diese trugen heute den Final-Table aus. Insgesamt lagen fast 5 Millionen Euro im Preispool – nur knapp weniger als im schon abgeschlossenen Main-Event der EPT Monte-Carlo.
Der einzige deutsche Spieler am Finaltisch war der in Österreich lebende Max Altergott. Alle anderen – unter anderem Tobias Reinkemeier, Philipp Gruissem, Igor Kurganov und Fabian Quoss – schieden am Vortag aus.
Die ersten Busts
Nach einer langen Final-Table-Bubble am Vortag kamen die Spieler allesamt relativ short zum Final-Table, aber immerhin hatten alle schon einen Min-Cash sicher. Weitestgehend wurde allerdings nur preflop gespielt, da die Stacks für tiefere Post-Flop-Züge schon zu klein waren.
Gleich in der zweiten Hand doppelte Super-Shorty Mike Watson dank eines gewonnenen Flips an Scott Seiver auf. Aber Watson musste dennoch als erster Spieler gehen, denn etwas später brachte er mit KQo einen Re-Steal, nur um von Sorel Mizzi mit Assen aus den Blinds gecallt zu werden.
In Folge passierte über zwei Stunden erst einmal nicht viel. Doch dann musste der nächste Shorty, Scott Seiver, seinen Hut nehmen. Er war eigentlich schon nach der zweiten Hand und dem verlorenen Flip gegen Watson klinisch tot mit nur 3 Big Blinds. Diese verdreifachte er zwar zunächst und hielt sich recht lange im Turnier, doch dann flipte (99 < AQs) sich Seiver gegen Jason Mercier aus dem Turnier.
Die beiden ersten Busts: Scott Seiver und Mike Watson; Bild: pokernews.comWenig später erlaubte sich der einzige russische Spieler am Final-Table, Vladimir Trojanovskiy, einen fatalen Call: Mit KQ raiste er UTG und Sorel Mizzi ging aus den Blinds mit AJo all-in. Trojanovskiy callte den 20-BB-Shove nach einigem Nachdenken, fand dann aber keine Hilfe auf dem Board.
Der Aufstieg von Max Altergott
Max AltergottBild: pokernews.com
Zu viert hatte Sorel Mizzi zunächst die Chiplead inne. Doch Max Altergott konnte in einigen glücklichen Spots, eine Menge Chips gutmachen. Unter anderem konnte er einmal mit AJ einen Re-Steal von Jason Mercier, der A3o hielt, callen und nach lauter Blanks auf dem Board verdoppeln.
Dann nahm Max auch noch seinen Sitz-Nachbarn, Timothy Adams, aus dem Turnier. Adams war ohnehin recht short und Max schipperte mit A8o aus dem Big Blind all-in. Adams fand Neunen und callte, doch ein Ass auf dem Turn sicherte Max den den Pot und katapultierte ihn an die Spitzenposition im Chipcount.
Danach versuchten die Spieler einen Deal auszuhandeln, doch Jason Mercier ließ diese Verhandlungen unterbrechen und erklärte, er würde lieber zocken, da ihm die Deal-Verhandlungen zu anstrengend seien.
Sorel MizziBild: pokernews.com
Ein wenig wurden noch Chips hin und hergeschoben, dann entschied sich Sorel Mizzi nach Max Altergotts Open-Raise mit KQo für ein All-In für rund 20 Big Blinds. Max callte sofort mit Jacks und das Board brachte Mizzi in dem riesigen Flip keine Hilfe. So ging Max mit einer 7:5 Führung ins Finale.
Heads-Up zwischen Jason Mercier und Max Altergott
Max Altergott kam mit Schwung in das Duell, gewann gleich die ersten vier Hände und baute seine Führung weiter aus. Jason Mercier konnte sich jedoch zurückkämpfen und schaffte es nach einer guten halben Stunde durch aggressives Spiel, die Stacks fast aus auszugleichen.
Während Max Altergott während der ersten Stunde des Duells äußerst diszipliniert spielte, verbluffte er sich mit 62o auf einem A878T-Board gegen Jasons 98o und verlor ein knappes Viertel seines Stacks. Erstmals hatte Jason Mercier die Führung im Heads-Up-Duell.
Kurz danach kam es zum größten Pot es Turniers und einer Vorentscheidung. Mit Q Q brachte Max einen Raise. Jason reraiste vom Big-Blind mit K 7 und Max bachte eine kleine 4-Bet. Jason callte diese 4-Bet und beide sahen einen Flop: J 8 7 . Max feuerte mit seinem Overpair und Jason callte mit Bottom-Pair und einen Backdoor-Flushdraw. Der 4 -Turn gab Jason eine Menge Outs und so checkraiste er über Max Altergotts zweite Salve all-in. Max callte das All-In und konnte allen 14 Outs Merciers ausweichen, denn die 2 auf dem River änderte nichts mehr am Ausgang der Hand.
Jason Mercier blieben danach nur noch 2 Big Blinds und diese wanderten mit T6s in die Mitte. Max Altergott callte mit J9o, bastelte sich eine Straße auf dem River und riss so auch den letzten Pot des Turniers an sich.
Jason Mercier bei der SiegerehrungDa es zu keinem Deal kam, gewann Max Altergott die vollen 1,7 Millionen Euro, die für den ersten Platz ausgeschrieben waren und sorgte dafür, dass Gary Linekers Spruch über Fußball so langsam auch bei den ganz teuren Poker-Turnieren zuzutreffen scheint: Highroller-Events sind ein einfaches Spiel: viele Spieler zahlen astronomische Buy-Ins, spielen mehrere Tage und am Ende gewinnen immer die Deutschen.
Max Altergott stemmt die Siegertrophäe in die HöheEndergebnis €100.000-Super-Highroller der EPT Monte Carlo
1. | Max Altergott | €1.746.400 |
2. | Jason Mercier | €1.115.700 |
3. | Sorel Mizzi | €679.100 |
4. | Timothy Adams | €485.100 |
5. | Vladimir Troyanovsky | €339.500 |
6. | Scott Seiver | €266.900 |
7. | Mike Watson | €218.300 |
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 15.05.2013.